Warum ist Selbstmitleid so schlimm?

Bhs76  01.06.2021, 08:54

Gib doch mal ein Beispiel für dein Selbstmitleid? Dann können vielleicht auch Lösungen kommen. Und du brauchst nicht jeder Antwort zu widersprechen.

Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 08:54

Ich bin die definition von selbstmitleid.

Bhs76  01.06.2021, 08:55

Ich bin mir sicher, es geht immer schlimmer.

Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 08:57

tatsächlich gibt es jämmerlichere Menschen als ich.

Bhs76  01.06.2021, 08:57

Willst du überhaupt Hilfe? Ich glaube nicht.

Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 08:59

Kommt darauf an was du darunter verstehst.

6 Antworten

Ich denke es ist eine Religion. Man ist geboren um zu verlieren. Wenn man das als umumstösslich sieht dann braucht man auch nichts mehr zu tun als zu sterben.

Hass dagegen ist ein Trieb sich zu verbessern um den Hass loszuwerden. Daraus erwächst der Kampf siegen zu wollen

nochnefrage  02.06.2021, 07:59
Hass dagegen ist ein Trieb sich zu verbessern um den Hass loszuwerden

Hi, die Definition für Selbstmitleid finde ich interessant. Was Hass angeht, dass glaub ich nicht, dann wäre der Nationalsozialismus bis heute in den Köpfen einiger! Hass hält sich oft so lange, siehe auch Antisemitismus allgemein.

Auch Selbsthass bringt viele in Grab durch Drogen, Suizid ...

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Ob es das Schlimmste ist weiß ich nicht aber Mitleid per se lähmt einen. Ob es dabei um Selbstmitleid oder Mitleid durch Andere geht ist egal. Es schwächt einen - IMMER.

Im Selbstmitleid versinken heißt: du bleibst dort und alle pflichten dir bei, dass es dort gemütlich ist und du bekommst Aufmerksamkeit und "Mitleid". Es ist ein angenehmer Platz, wo man nichts tun muss aber viel reden kann so ganz doof gesagt.
"Mitgefühl" ist Quasi das Gegenteil davon. Es tut einem leid, dass das so passiert ist aber man versucht nicht zu helfen oder redet dich schwach. Man sagt indirekt sowas wie "du schaffst das schon". Es baut Selbstvertrauen auf welches man nützen kann um die Situation zu meistern.

Ein Beispiel wäre hier gut. Muss mal überlegen ob wir was bildhaftes einfällt.

Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 08:52

Ich weiss, dass ich dazu neige.

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Kitharea  01.06.2021, 09:30
@Haifisch556

Macht dich nicht zum schlechten Menschen. Aber du könntest damit anfangen dich mit Menschen zu umgeben die Mitgefühl haben anstatt Mitleid. Menschen die dir immer helfen wollen oder gute Ratschläge erteilen wie du dich verhalten sollst sind oft jene, die dich aufhalten deinen eigenen Weg zu finden. Ich will sie damit nicht abwerten weil sie selbst nichts dafür können. Aber ich hatte selbst Helfersyndrom und inzwischen weiß ich, dass das Andere nur abhängiger macht, als sie sein sollten. Weil man sich dadurch gebraucht und beliebt fühlt. Das ist an und für sich eine gute Sache zu helfen, aber man darf trotzdem nicht übers Ziel hinaus schiessen. Weil REGELN muss jeder sein Leben noch selbst. Man kann maximal unterstützen.

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Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 09:31
@Kitharea

Was würdest du denn jemanden raten, der unter chronischen Schmerzen, chronsicher Müdigkeit, Autismus, und massiven psychischen Problemen leidet?

Und unter gesetzlicher Betreuung steht und in einem betreuten Wohnen für erwachsene lebt, dort aber bald raus muss weil, das mit reha verbunden ist, und das nicht mehr klappt? Jetzt heisst es entweder Heim oder Obdachlosigkeit.

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Kitharea  01.06.2021, 09:48
@Haifisch556

Sich um eine Psychotherapie zu bemühen. Sind ja doch schwerwiegende Probleme. Und wenns nicht anders geht dann halt Heim. Ist besser als obdachlos fürs erste.

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Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 09:49
@Kitharea

War 6 jahre lang in therapie, und trotzdem ging es bergab.

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Kitharea  01.06.2021, 09:53
@Haifisch556

Das Problem ist, dass Therapie nicht übertragbar ist. Ich könnte dir von meiner erzählen aber das bringt nichts. Aber du fragst nach Selbstmitleid. Das ist der einzige Anhaltspunkt für mich. Selbstmitleid schadet dir. Verhindert Erfolg der Therapie und Erfolg generell. Du scheinst mit dem Gedanken bald im Heim zu sein vielleicht nicht so gut klar zu kommen. Vergiss die Wertungen in deinem Kopf. WENN es nötig ist für eine Weile in ein Heim zu gehen, dann mach das. Das ist kein Todesurteil und du kannst dich da rauskämpfen. Das Problem ist nicht der Punkt an dem du stehst, das Problem ist dass du aufgegeben hast mehr zu wollen und was dafür zu tun. Genau DAS löst Mitleid aus. Steh jeden Tag auf - guck in Spiegel und sag dir selbst, dass du das packst. Deswegen wird noch lange nichts von selbst besser aber zumindest wird es sich nicht mehr so schlecht anfühlen. Wahrheit ist egal. Aber keiner wird dir helfen, wenn du dir nicht helfen lassen willst. Und dafür ist es nötig, dass du dich selbst nicht schlecht redest oder alles was du HAST schlecht redest. Es kann Schlimmeres passieren als Heim. Mach was nötig ist um so viel Rückhalt zu haben, dass du dich darum kümmern kannst da raus zu kommen. Aber alles braucht seine Zeit. Kleine Schritte. Fürs Erste: Rede dir nicht alles schlecht wie es grade ist. Es IST einfach jetzt so. Passt. Das ist in Ordnung. Jeder dem das nicht gefällt, soll sich verziehen.

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Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 09:54
@Kitharea

Eigentlich möchte ich als Aussteiger und Einsiedler leben.

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  • Kann in Depressionen enden
  • Es bringt einen auch nicht weiter die ganze Zeit in Selbstmitleid zu versinken
  • Man kommt aus diesem Tunnelblick gar nicht mehr raus

Es bringt einen nicht weiter, ständig nur Trübsal zu blasen und sein eigenes Leid höher zu schaukeln als das der anderen!

Man muss selbst immer aufpassen, dass man sich nicht allzu sehr davon vereinnahmen lässt.

Haifisch556 
Fragesteller
 01.06.2021, 08:41

Sehr viel schwieriger wenn man tatsächlich massive probleme hat.

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Kitharea  01.06.2021, 08:46
@Haifisch556

"tatsächlich" hat jeder sein Paket und "tatsächlich" kann man alles auf irgendeine Art "lösen". Egal wie schlimm es ist.
Auch wenn es nur möglich ist, letztendlich damit klar zu kommen und Frieden zu schliessen. Davon abgesehen sollte man bei "massiven" Problemen am besten zu einem Therapeuten. Weil das die Profis sind für solche Dinge.

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Kitharea  01.06.2021, 09:25
@Haifisch556

Ja - alle. ABER nicht immer kann man das allein. Je schwerer die Probleme desto weniger kann mans allein

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Ich habe noch nie mitbekommen, dass es als das schlimmste dargestellt wird. Aber Selbstmitleid kann sehr selbstzerstörerisch werden und bis zum Suizid führen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit 18 Jahren in der Heilerziehungspflege