Warum ist Natronlauge ein "Abfallprodukt"?
Ich brauche dringend Hilfe. Weshalb sagt man zu Natronlauge auch oft, es sei ein "Abfallprodukt", bzw. Weshalb ist es ein "Abfallprodukt"? Bitte keine Antworten wie, google es, denn ich hab nichts im Internet gefunden.
Schon einmal danke
7 Antworten
Bei der Chloralkalielektrolyse wird aus 2 NaCl + 2 H2O -> H2 + 2 NaOH + Cl2
Die Chloralkalielektrolyse dient hauptsächlich der Chlorherstellung, da Chlor Mengenmäßig mehr gebraucht wird als NaOH. Das NaOH fällt aber eben bei der Chloralkalielektrolyse zwangsweise mit an, und ist daher ein relativ günstiges Produkt! Es fällt mehr NaOH an als eigentlich gebraucht wird, daher wird es auch als "Abfallprodukt" bezeichnet.
Genauso verhält es sich mit der Salzsäure, Salzsäure fällt bei Chlorierungsprozessen an, und zwar mehr als die chemische Industrie gebrauchen kann. Daher ist auch Salzsäure spottbillig zu haben und es werden vermehrt Verfahren angewandt, bei denen die Salzsäure wieder eingesetzt werden kann, z.B. Oxychlorierung.
Es ist eine ungenaue und damit falsche Formulierung. Ein "Abfallprodukt" wäre nur etwas Unbrauchbares aus einem Herstellungsprozess stammend. Ein Nebenprodukt ist etwas anderes.
In der Chlorproduktion entsteht neben dem Chlor auch entweder metallisches Natrium (Schmelzflußelektrolyse) oder Natronlauge. Beides sind wichtige Verkaufprodukte, die man nicht als Abfall bezeichnen kann. Eine richtige Formulierung wäre, das entstehende Nebenprodukt Natronlauge verbilligt die Herstellungskosten des Chlor.
Es gibt viele Prozesse bei denen wichtige Nebenprodukte auftreten, die Niemand als Abfall bezeichen würde. So z.B. bei der Herstellung von Kupfer, hier scheiden sich im Anodenschlamm wichtige und wertvolle Bestandteile im Kupfererz ab - auch Gold!!
beide hier haben recht.... es gibt sicherlich noch ein paar reaktionen, bei denen Natronlauge als Abfallprodukt entsteht... da sowohl Chlor und auch Aluminium in gigantischen Maßstäben produziert wird fällt da einiges an...
Was nicht ganz stimmt ist diese Abwertung "Abfallprodukt". Ich wäre mir da nicht so sicher, dass der Chlorbedarf höher liegt als der NaOH - Bedarf... .aber das das müsste man nachschauen!
In jedemfall wird alles 3 Al, Cl2 und NaOH in Milliarden Tonnen Maßstäben gebraucht!
Milliarden ist grenzenlos übertrieben; bei Al sind es 37 Mio t, bei Chlor 55 Mio t.
Na gut, dann verzeih mir den falsch gewählten Größenmaßstab :D wie schon geschrieben hab ich das ja nicht nachgeschaut... auch Mio t sind natürlich viel ^^
Hi Skylaaa,
der französche Gelehrte Fröngßwa Teller~o~ng weiß auf alles eine Antwort.
Scherz beiseite, man muss auch mal über den Tellerrand hinausschauen. Neben der Chemie, die prinzipiell alles kann, gibt es auch Märkte, und das Gesetz, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.
Wenn der billigste Weg, Chlor zu produzieren, in der Elekrolyse von Salz besteht, und dabei Natronlauge mit anfällt, ohne Nachfrage, dann geht der Preis gegen oder unter null.
Deutsche Energieversorger verschenken ihren Strom ja zeitweise, oder zahlen noch drauf. Nicht ohne dass sie einem Endverbraucher 30 Cent pro kWh abschnöpfen, um die Geschenke zu finanzieren.
Gruß, Zoelomat
Natronlauge ist kein Abfallprodukt. Sie wird (Chloralkalielektrolyse) gezielt hergestellt, da sie eine der am meisten benötigten Grundchemikalien überhaupt ist. Das anfallende Chlor wird mehr und mehr durch andere Stoffe ersetzt, daher ist eher dieses Gas das Abfallprodukt.
Wie kommst du denn darauf? Das hab ich aber anders gelernt! Und wodurch soll das anfallende Chlor ersetzt werden?
Die exzessive Verwendung von Chlor ist Vergangenheit. Seiner enormen Giftigkeit wegen (und auch der vieler Verbindungen) sucht man immer mehr Ersatzstoffe: Sauerstoff- statt Chlorbleiche, u.a. von Papier. FCKW wurden verboten. PVC ist in vielen Bereichen ersetzt durch andere Kunststoffe, v.a. PE und PP. Und so weiter.
Man kann Natronlauge z.B. aus Natron herstellen, dabei entsteht kein Chlor.
Ist aber falsch, diese Meinung bei der Aluminiumherstellung sei Natronlauge ein Anfallprodukt. Natronlauge ist ein Edukt und wird beim Aufschluß des Bauxit benötigt. Nach der Ausfällung des Al-hydroxid wird die Natronlauge im Kreis geführt und wieder in den Prozeß eingegeben. Es gibt also theoretisch keinen Verlust und damit keinen Abfall.
Chlor braucht es nun überhaupt nicht bei der Bauxitauarbeitung nach Bayer
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/16/ac/elemente/vlu/13.vlu/Page/vsc/de/ch/16/ac/elemente/borgruppe/aluminium/aluminium_05.vscml.html