Warum ist Ionisierungsenergie endotherm und Elektronenaffinität exotherm?
Hey,
ich habe eine Frage zum Reaktionsverlauf einer Salzbildung.
Beispiel Na + Cl
So wie ich das verstanden habe, ist die Ionisierungsenergie die Energie, die nötig ist, um ein Elektron abzugeben, also hier dann Na --> Na(+) + e(-). Aber wenn ein Elektron abgegeben wird, dann ist es doch exotherm, weil ja ein Elektron, also Energie, abgegeben wird. Bei der Elektronenaffinität wird also ein Elektron aufgenommen, aber dafür muss doch Energie aufgewendet werden, sprich von Außen. Und wenn von Außen Energie aufgewendet wird, dann ist es doch endotherm oder nicht? Z.B bei Cl + e(-) --> Cl(-)
Warum ist es in Realität dann genau andersrum?
Ich habe noch eine Frage. Warum ist die Gitterenergie, also die Energie um den Salzkristall zu bilden, am Ende der Reaktion eigentlich die Größte?
Danke
3 Antworten
Deine Logik passt nicht ganz.
Um ein Elektron zu entfernen, muss man Energie aufwenden. Schließlich trennst du es ja vom positiven Atomkern. Um zwei Magnete zu trennen, musst du ja auch Energie aufwenden.
Wenn es jetzt jedoch vom Chlor aufgenommen wird, wird Energie frei. Du kannst das wieder mit zwei Magneten vergleichen. Wenn diese sich anziehen und "zusammenklatschen" wird auch Energie frei.
Metallisches Natrium ist elektrisch neutral, die negative Ladung der Elektronen wird von einer gleich großen positiven Ladung der Protonen im Atomkern kompensiert. Gegensätzliche Ladungen ziehen sich an, um ein Elektron aus dieser Anziehungskraft herauszulösen, mußt Du Energie aufwenden, das ist die endotherme Ionisierungsenergie. Umgekehrt wird die dem Betrag nach gleiche Energiemenge, nämlich die Elektronenaffinität frei, wenn ein positives Natriumkation ein negatives Elektron "einfängt" die ist dann exotherm.
Um das Elektron dem Natrium zu entziehen, muss man erst die Anziehungskräfte zwischen dem Nucleus und dem Elektron überwinden, die wohl wichtigste dabei ist die elektromagnetische Kraft, jedenfalls muss dafür Energie aufgewandt werden; Wenn das elektron jetzt von einem Chloratom aufgrund der relativ hohen Elektronenaffinität attrahiert wird, dann fällt jenes auf ein niedriegeres Energieniveau, wodurch elektromagnetische Wellen emittiert werden.
Sorry, ich meinte "Elektronegativität", nicht "Elektronenaffinität"...