Warum ist gutes deutsch zu sprechen so wichtig?
Gehe nicht Meinungslos an die Frage aber würde gerne auch mal andere Meinungen dazu hören. :)
Ich bin in der Arbeiterschicht und habe folgende Eindrücke:
Wenn jemand nicht gut deutsch spricht wird das gerne mit Dummheit verwechselt weil er halt nicht mit hochgestochener Sprache scheinglänzen kann, vorm Antworten überlegen muss was er sagt und die Antwort dann nicht immer zusammenbekommt.
Kanonenfutter für Rassisten. Hatten nen schwarzen der fertig gemacht wurde weil er ja nix verstehe und er soll doch bitte in sein Land zurück. Isser dann auch... nach Holland... der typ war holländer seit seiner Geburt...
Vielen denken instinktiv dass jemand der kein deutsch bzw. schlechtes Deutsch spricht auch kein deutsch versteht. Die haben glaub ich vergessen dass eine Sprache zu sprechen, zu hören oder lesen zu können 3 verschiedene Baustellen sind. Ich kann z.b super englisch lesen aber kaum sprechen
Leute tun mit Absicht so gäbe es keinen Weg mit jemandem der kein Deutsch spricht zu kommunizieren um sich aufzuregen.
Dazu mal meine Meinung: Kenne 2 gut funktionierende Beziehungen zwischen Menschen die beide weder englisch noch die Muttersprache des Parners beherrschen. Ich selber habe früher sehr viel mit Polen zusammengearbeitet und auch mit denen konnte ich michh immer verständigen.
Es geht immer wenn man es will. Und an jeden der jetzt ankommt mit in Deutschland muss nunmal deusch gesprochen werden: Jo chill eine Sprache zu lernen kann viele Jahre in Anspruch nehmen. Gib den Menschen Zeit. Gute Arbeit kann man auch ohne Deutschkenntnisse leisten. Die Lernphase ist nur eben etwas länger aufgrund der Sprachbarriere
Also was sagt ihr dazu? Bitte kein Rassistengebrabbel (die wollen nicht lernen blablabla) oder irgendnen Kram über Migranten, Migrationspolitik etc.
7 Antworten
Ich denke es ist schon mal ein großer Unterschied ob es sich umd die Muttersprache handelt oder nicht und wie lange man die Sprache bereits hauptsächlich nutzt.
Habe ich einen deutschen Bewerber mit Abitur und ohne Migrationshintergrund, gehe ich davon aus, dass er der deutschen Sprache mächtig ist. Wenn dann nur irgendein Jugend-/Online/Ghettosprech kommt, vermittelt das direkt ein negatives Bild. Da kommt dann deine Aussage zum Thema Dummheit zu tragen, denn auch Sprachkenntnisse haben in einem gewissen Maße etwas mit Intelligenz und Bildung zu tun.
Ich habe aber auch sehr viele Mitarbeiter, Kunden und Kollegen und zur Not verständigt man sich in einer Mischung aus Deutsch, Englisch und mit Händen und Füßen. Ich habe dabei auch Kollegen schon angeboten, dass wir uns auf Englisch statt auf Deutsch unterhalten, weil wir da am nächsten auf dem gleichen Sprachlevel sind und wurde gefragt, ob wir es weiter auf deutsch versuchen können, da sie die Sprache lernen und besser werden wollen. Klar! Dann machen wir das solange es möglich ist.
Ich finde persönlich, dass man sich Mühe geben sollte die Sprache des Landes zu lernen in dem man lebt, aber es ist und bleibt eine Fremdsprache und bei dieser Perfektion vorauszusetzen, ohne dass der Job es explizit fordert finde ich vermessen. (Bei Fremdsprachenkorrespondenten ist das ein anderes Thema :P)
Da bin ich ja absolut bei dir!
Es geht mir dabei um die Überschrift deiner Frage: ich finde es persönlich schwierig, fehlende Sprachkenntnisse bei jemand zu verstehen, dessen Muttersprache Deutsch ist, dessen Wurzeln auch in Deutschland sind (also auch die Vorfahren sind in Deutschland aufgewachsen) und der einen höheren Bildungsabschluss hat und trotzdem keinen deutschen Satz aller "Subjekt Prädikat Objekt" rausbekommt.
Die meisten Kinder können sich in ihrer Muttersprache unterhalten und ganze Sätze bilden bevor sie in die Schule kommen und die Sprache offiziell "lernen". Da muss ich von einem Abiturienten erwarten können, dass er zumindest im Geschäftsalltag in ganzen Sätzen reden kann und bei Vertragsverhandlungen den Zulieferer nicht fragt "was letzte Preis?" ;)
Etwas überspitzt dargestellt aber ich denke du weißt was ich meine.
Ja ok klar das ist eine ganz andere Nummer haha
In dem Land, in dem man gerade lebt und arbeitet, sollte man sich auch halbwegs fließend in der Landessprache verständigen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Geschäftssprache z.B Englisch ist. Anders sieht es natürlich aus wenn ich mich nur drei Wochen oder sechs Wochen für ein Projekt in einem Land aufhalte.
Ja sicher aber gerade bei z.B geflüchteten ohne große vorbereitung sollte man doch verständnis haben dass es numal ein paar jahre dauern kann. Zumal nicht jeder die Begabung hat sich überhaupt neue Sprachen richtig anzueignen
Zunächst war ich - nach dem Lesen (nur) der Überschrift auf einer ganz anderen Spur, als nach dem Lesen deiner längeren Ausführungen.
Bezüglich der Überschrift und ohne dein
mit hochgestochener Sprache scheinglänzen
hätte ich geschrieben: Mit "gutem Deutsch" kann man eben - so man mag(!) sehr präzise ausdrücken, was man zu sagen wünscht.
Da du aber offenbar auf einen anderen Hintergrund (z.B. Sprachkenntnisse von Migranten) abzielst:
Gute Arbeit kann man auch ohne Deutschkenntnisse leisten.
Ja, in vielen Bereichen ist das sicher möglich und wird - z.B. aber nicht ausschließlich in manchen technischen / IT -Fächern auch so "gelebt", dass etwa die Arbeitssprache teilweise englisch ist.
ABER:
Beispiel Medizin:
Hier ist es m.E. extrem wichtig, dass die Kenntnisse der deutschen Sprache so gut sind, dass ein mündlicher und ggf. schriftlicher Austausch mit Patienten und Kollegen ohne gefährliche sprachliche(!) Un- oder Missverständnisse möglich ist.
Und leider ist das in vielen Fällen nicht gegeben, da teilweise Ärzte mit B2- Kenntnissen eine Zulassung erhalten haben (mittlerweile ist wohl das Fachgespräch auf C1-Niveau) und die Kenntnisse kaum oder gar nicht für vernünftige Anamnesegespräche mit "echten" Patienten ausreichen - und häufig auch nicht für fruchtbaren kollegialen Austausch bezüglich Details einer Therapie oder verständliche / zutreffende schriftliche Dokumentation.
Erlebe ich leider fast täglich, teils am Telefon, teils in Tumorkonferenzen, wo manche Kollegen wirklich kaum verständliche Sätze sprechen, teils weil Patienten berichten, dass der Arzt sie nicht verstanden (sprachlich) und deshalb "falsche" Maßnahmen ergriffen habe. (z.B. Verwechslung Bauch- / Brustkorbschmerzen.... mit der Folge einer ungeeigneten Untersuchung...)
Leider wird sich das Problem durch den aktuellen Arztmangel in absehbarer Zeit nicht verbessern.
ok durchaus verständlich wenn die Sprache ein essenzieller Bestandteil des Berufs ist.
Schade das mit dem Ärztemangel. und dass man sich dann diese Geduld und Zeit um die SPrache zu lernens nich leisten kann. Ist für die ausländischen Ärzte sicher auch kein Zuckerschlecken wenn man voll reinklotzen muss und Leute vehandeln obwohl man gerade erst die Sprache lernt
Leute die sich aufregen dass jemand kein gutes Deutsch spricht noch nie in einem fremden Land gearbeitet und gelebt und es selber erlebt.
ich finde es immer toll wenn jemand versucht die Sprache des Landes zu sprechen und lobe ihn dafür denn so ist es in anderen Ländern auch da wird man gelobt und wird nicht voll gemeckert dass man die Sprache nicht kann
So wichtig ist es nicht. Man muss einander verstehen können, das ist ausreichend
Es gibt aber viele Bereiche, wo das "einander verstehen" ziemlich gute Sprachkenntnisse erfordern, u.a. in der Medizin.
Nicht jeder Patient spricht perfektes Hochdeutsch '(viele können das auch echt nicht), müssen aber trotzdem verstanden werden ... genauso wie der Arzt verständlich sein/sprechen muss.
Ja, ein paar Berufe gibt es wo Sprachkenntnisse sehr gut sein sollen. Auch Lehrer. Erzieher. Rechtsanwalt. Das war es auch in etwa. Auch als Arzt kann man nur mit Kollegen zu tun haben, die allesamt Englisch können, und nicht mit Patienten. Zum Beispiel.
Guter Kommentar und schön zu hören dass du dir Mühe machst jemanden trotz fehlender Sprachkenntnisse zu verstehen :)
Zu dem Thema Dummheit muss ich allerdings sagen: Sprache ist nur ein kleines Gebiet. Klar wenn man intelligenter ist fällt es einem evtl leichter eine neue zu lernen aaaaber.... Ich nehme mal mich als Beispiel: Ich kann wenn jemand Spanisch spricht durch einzelne Wörter und den zusammenhang des Gesprächs die SPrach verstehen. Aber um einen eigen Satz bilden zu können muss ich einen Haufen Wörter ohne gegeben Zusammenhang auswendig kennen. Und das ist reines Merkvermögen und weder Dummheit noch Bildungschwäche