Warum ist es in Deutschland so verpönt Patriot zu sein?

17 Antworten

Ich hab den Eindruck, dass viele der zeitgenössischen selbsternannten Patrioten nicht wirklich etwas für ihr Vaterland leisten (abgesehen von solchen Nullaufwänden wie "Deutschlandflagge schwingen" und "AfD wählen" und Plattitüden wie "Steuern zahlen"). Gemeinnützige Vereine (lies: Leute, die tatsächlich etwas für Deutschland leisten) etwa leiden trotz der eingangs erwähnten Pseudo-Patrioten unter dem gleichem Mitgliedermangel, unter dem sie schon seit Jahrzehnten leiden.

Und weil sie halt den Patriotismus-Begriff ziemlich ad absurdum führen und dazu auch noch ziemlich penetrant sind, werfen sie ein schlechtes Bild auf das Konzept "Patriotismus". Ich denke, echte Leistungen stehen für sich und es ist eher unnötig, andauernd zu betonen, was für ein krasser Patriot man doch ist.

Ist es nicht, verpönt ist nur das, was manche Menschen mit dem Begriff Patriot verwechseln nur raffen die selbsternannten Patrioten das nicht.

Leider sind die Menschen die das verwechseln eben auch die, die sich so lautstark nennen und meinen "wir sind das Volk" brüllen zu müssen, obwohl sie nur ein lächerlicher Anteil sind, der für seine Blödheit belächelt/bedauert wird.

Diese selbsternannten "Patrioten" treten im Grunde das, wofür Deutschland steht mit Füßen, was für ein Patriot macht das!!?

Wer auf die Zeit von 1933-1945 stolz sein möchte, ist kein Patriot, wer ein Flüchtlingsheim anzündet, ist kein Patriot, wer etwas von Islamisierung und Coronaverschwörung schwallt ist kein Patriot. Es ist jemand der am Minipimmelsyndrom leidet.

Weil Deutschland eine dunkle Vergangenheit hat.

Es geht aber nicht um Patrioten, sondern um Nationalisten. Niemanden interessiert es, ob du stolz auf Deutschland bist. Das darf jeder dein und dazu gibt es ja auch Gründe. Nationalisten machen dafür abee andere Länder und Völker runter. Viele der sogenannten „Patrioten“ sind Nationalisten, manchmal sogar Faschisten.

Übrigens sehe ich es als positiv an, dass wir nicht so viel Wert auf Nationalismus etc. legen, denn das hilft einem Land sicherlich nicht bei der Weiterentwicklung in Richtung Moderne. Die meisten Deutschen, die ich kenne, sehen keinen Grund dazu auf ihre Herkunft an sich stolz zu sein; Wieso auch? Was man selbst dafür getan?

Deutschland hat mit dem Nationalismus im 1.und 2.Weltkrieg sowie im Dritten Reich schlechte und katastrophale Erfahrungen gemacht.

In fast jeder deutschen Familie gibt es Mitglieder oder Verwandte, die negative Erfahrungen mit dem 2.Weltkrieg oder dem Dritten Reich gemacht haben.

Das Ganze hat den meisten Deutschen die Freude am und den Sinn nach Nationalismus ausgetrieben und verleidet.

Patriotismus ist eine Gratwanderung, bei der man schnell in den Nationalismus rutschen kann.

Weil in Deutschland inzwischen Pegida-Demonstranten, Coronaleugner, Identitäre, Verschwörungsideologen und die rechtsnationale AfD die Deutschlandfahnen für sich vereinnahmt haben. Und was die von sich geben, damit will ein Patriot nichts mehr zu tun haben.

Patriotismus ist, genau wie beim Nationalismus, die Identifikation mit seinem Land, aber der Patriot ist stolz auf die Demokratie und auf die sozialen Errungenschaften in seinem Land, ohne dass er das mit anderen Ländern vergleicht. Der Nationalist dagegen vergleicht sein Land immer mit anderen Nationen. Er ist stolz, Deutscher zu sein.

Wie die eingangs erwähnten Gruppen.