Warum ist die deutsche Bahn als Privat-Unternehmen Organisiert?
Sie bleibt ja weiterhin zu 100% im Besitz des deutschen Staates. Was hatte diese umstrukturierung also für einen Zweck.
6 Antworten
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Meines Wissens war das ursprüngliche Ziel, die Bahn zu privatisieren, was dem bisherigen Eigentümer, dem Staat, erhebliche Einnahmen gebracht und evtl. einen Kostenblock abgenommen hätte.
Dazu notwendig:
- Die Bahn muss in eine privatwirtschaftliche Unternehmensform z.B. eine Aktiengesellschaft, also an die Börse gebracht werden, wo Investoren (Du, ich, Pensionsfonds etc.) Anteile an der Bahn kaufen können.
- Das Unternehmen muss wirtschaftlich werden - niemand kauft Aktien, wenn er damit nur Verluste einfährt
Der Staat kann natürlich auch Eigentümer bleiben, auch wenn die Bahn in ein privatwirtschaftliches Unternehmen umgewandelt wurde. Dann hätte sie immer noch den Vorteil, jederzeit eine Kapitalerhöhung ohne eigene Mittel zu erreichen, indem zusätzliche Anteile (z.B. Aktien) an neue Anteilseigner verkauft werden -wobei danach natürlich der Anteil des Bundes nicht mehr 100% wäre).
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Staatlich und staatlich sind nicht selten zweierlei Paar Schu. Es kann eine Verstaatlichung sein, die nur kostendeckend oder gar defiziär arbeitet, dann aber auch eine solche, die eine private Rechtsform hat z.B. AG, oder GmBH, KG usw. und dann ausschließlich gewinnorientiert tätig ist, tätig sein muß. Bei VW ist es eine AG, bei der dann Aktionäre auftreten. Auch der Staat ist in einem solchen Fall Aktionär.
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Hoffentlich bleibt die Bahn weiterhin als "Privatunternehmen" des Staates organisiert. Denn eine Gewinnmaximierung würde für noch mehr fehlende Investitionen sorgen, die eine weitere Minderung der bestehenden Dienstleistungsqualität bewirkt. Dies haben wir dem Aufsichtsgremium der Bahn zu verdanken, weil dort Vertreter der Autokonzerne die "Steuerung" des Unternehmens beeinflussen.
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Als Staatliche Organisation ist sie nicht zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet. Sie konnte relativ frei über Gelder verfügen und auch Schulden auf staatliche Kosten machen. Um die Kosten des Staates zu senken, wurden viele Firmen privatisiert wie die Telekom, die Post und die Bahn. Diese müssen sich nun der Wirtschaftlichkeit beugen, denn die Gelder sind nicht mehr wie zuvor theoretisch unendlich, sondern an ihrem Firmenbesitz gekoppelt.
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Unternehmer können Betriebe im Allgemeinen besser führen als Beamte. Ich denke, es geht im Wesentlichen um die Art und Weise, wie eine fachliche Führung zu gewährleisten ist.
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Welches ehem. staatliche Unternehmen ist denn "besser" oder "günstiger" geworden, seit es nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt wird oder ganz privatisiert wurde?