Warum ist die Bayernwahl so anders?
Sowohl bei der bayerischen Landtagswahl als auch bei der Bundestagswahl hat man 2 Stimmen.
In beiden Fällen wählt man mit der Erststimme einen Direktkandidaten.
Bei der Bundestagswahl wählt man mit der Zweitstimme eine Partei, bei der Landtagswahl eine Person auf einer Liste.
Warum ist das so?
Dadurch kann man bei der Landtagswahl nur Parteien wählen, die auch im eigenen Wahlkreis antreten. Vor allem kleine Parteien werden durch dieses System benachteiligt.
2 Antworten
Letztlich legen die Parlamente die Wahlgesetze fest (in Bayern braucht man zur Änderung eine 2/3 Mehrheit soweit ich weiß), daher können Parteien oder Koalitionen mit entsprechender Mehrheit das so regeln, wie es für sie ein Vorteil ist. In den USA hat zB Trump wahlgebiete verändert, so dass es am Ende für ihn positiv war und er mehr Wahlkreise gewonnen hat. Letztlich ist es für große Parteien ein Vorteil, wenn nicht irgendwo ein lokal bekannter, evtl sogar parteiloser Kandidat ins Parlament einzieht, weil sie mit diesem kaum koalieren werden und sie dann hofffen, dass statt dessen ihr eigener Kandidat gewinnt
Die Erststimme zählt in Bayern, wenn der Kandidat des Wahlkreises nicht gewählt wird. Sie wird auf das Ergebnis der Partei angerechnet. Im Bund verfällt diese Stimme. Da bei der Erststimme aus taktischen Gründen meist große Parteien gewählt werden, ist das tatsächlich ein gewisser Nachteil für kleinere Parteien, wie beispielsweise die FDP.
Die Zweitstimme ist wie im Bund für die Partei, allerdings kannst du damit die Reihenfolge der Kandidaten in einer Partei verändern. Das geht im Bund nicht.
Richtig. Aber die Erststimme geht in die Sitzverteilung mit ein. Fehlt eine Partei bei der Erststimme, kann sie insgesamt weniger Stimmen erreichen. Das betrifft aber nicht die kleine FDP, sondern Kleinstparteien wie die Tierschutzpartei.
Mit der Zweitstimme kann man bei der Bundestagswahl eine Partei wählen auch wenn diese nicht im Wahlkreis antritt.