Warum ist derzeit ein Haus bauen so unverschämt teuer? Bleibt das so oder wird es teurer? Was ist der Grund dafür?
Hallo Leute,
wir haben damals 2017 wirklich preislich sehr fair gebaut. Aber wenn ich mir JETZT generell Preise fürs bauen ansehe dann falle ich fast vom Glauben ab.
Woran liegt das? Das kann doch nicht an Corona liegen. Was hat ein Virus mit meinen Klinker, Fenster und Putz preislich zu tun? Okay wenn Holz teurer geworden kann ich es verstehen aber das ist ja nur der Dachstuhl und das wars.
Ich würde es gerne nachvollziehen warum Grundstücke und ein Einfamilienhaus bauen mit einem mal plötzlich so teuer geworden.
Vielen Dank für die Antworten
11 Antworten
Recht einfach zu beantworten: Die Nachfrage ist so groß und die Zahl der Handwerker zu gering, um die Nachfrage zu decken. Jeder Handwerker, der derzeit ein Angebot abgibt, kann praktisch Höchstpreise aufrufen und bekommt sie auch bezahlt, wenn es dringend ist. Das gilt sowohl für das Material, als auch für die Arbeitszeiten seiner Leute. Ist man nicht bereit, die Preise mitzugehen, wird es eben nichts aus dem Vorhaben.
Wir haben übrigens ein lang geplantes, größeres Projekt deswegen auf unabsehbare Zeit verschoben. Der Plan liegt genehmigt in der Schublade, aber während der Planungszeit, übrigens ab ca. 2017 bis jetzt sind die Preise so gestiegen, dass keine Rendite zu erwarten ist. Zudem ist nicht klar, wie sich die Preise während der Bauzeit und die Verfügbarkeit von Material und Firmen noch entwickeln werden. Also lieber mal abwarten, bis sich alles wieder etwas entspannt.
Es hängt von so vielen Faktoren ab?
Wie entwickelt sich die (Welt-)Wirtschaft nach der Pandemie und im Rahmen der Klimaschutzpolitik? Welchen Einfluss hat das auf die Bautätigkeit ganz allgemein?
Wie entwickeln sich die Mietpreise in der fraglichen Gegend?
Welche weiteren Vorschriften werden erlassen, die kostengünstiges Bauen verhindern?
Wir haben es vor kurzer Zeit auch selbst erlebt, leider mussten wir weil unser erstes Angebot zu alt war bei einen neueren Angebot auch mehr bezahlen. Zum Glück konnten wir uns mit unseren Hausbauer prime massivhaus auf einen guten Preis einigen :). Leider ist es zur Zeit so, das alles teurer wird und noch kein Ende in Sicht. Wir wünschen allen auch einen angenehmen Hausbau.
Also beim reinen Hausbau sind die meisten Baustoffe teurer geworden, nicht nur Holz.
In Fakten:
Betonstahlmatten = + 34%
Betonstahl = +44%
Halberzeugnisse aus Kupferlegierungen = +37%
Dämmplatten und Kunststoff = +19%
Bitumen = + 63% (Bitumen war schon vorher unverschämt Teuer und es wird gerne am Bitumen gespart, was zu undichten Kellern und nassen Wänden führt)
Kies und Sand = +4%
Diese Liste setzt sich fort.
Durch Corona gibt es zum Teil Baustoffmangel, weswegen die Nachfrage höher ist und die Preise weiter in die Höhe schnellen.
Hinzu kommt die hohe Anzahl an interessierten, künftigen Häuslebesitzern.
Gerade in begehrten Lagen sind dadurch die Grundstückspreise explodiert.
Wir haben unser Haus 2014 gekauft, für einen damals hohen Preis (weswegen wir den Zuschlag erhielten) heute könnten wir Haus und Grundstück für das 4 Fache wieder verkaufen.
Wenn ich mir die neuen mini Häuser ohne Grundstück gegenüber ansehe...die Leute haben dafür 800.000 aufwärts gezahlt und haben eine Minibude mit einen Grünstreifen ums Haus. Das Geld hätte ich heute in eine Eigentumswohnung gesteckt, aber nicht für diese Lachhafte Hütte ohne richtigen Garten.
Eine Eigentumswohnung finde ich gruselig. Dann kann man doch lieber gleich in einer Mietwohnung als Mieter wohnen bleiben, bevor man sich diese Eigentümerversammlungen antut.
Ach ja was ich vergessen hatte, die Baustoffe aus deiner Liste, WARUM sind die so teurer geworden? Ja nicht einfach so. Nur wegen der hohen Nachfrage?
Was passiert wenn viele Bauträger in einer Region nicht bauen können weil es einfach keine Baugründstücke mehr gibt?? Ich komme jetzt an und habe aber bereits ein Grundstück, wie verhält es sich da? Bleibt er immer noch so teuer? Er muss ja irgendwie Geld machen wenn es kaum noch Grundstücke gibt zum bauen
Ein Zusammenspiel aus Baustoffmangel (zB. Holz, Stahl, Dämm- und Kunststoffe) da Coronabedingt einige Produktionsstätten brach liegen, die hohe Nachfrage der Häuslebauer, die hohe nachfrage der Häuslekäufer (Grundstücke) und zuguter letzt zu wenig Handwerker (die können sich vor Nachfragen nicht retten).
Ok das war falsch, nochmal...
1. es gibt IMMER Baugrundstücke. Neue Flächen werden stetig erschlossen, so entstehen ja die ganzen Neu-Bau-Gebiete.
2. Wer in einem bestimmten Viertel bauen will, wo es keinen Baugrund mehr gibt, der muss entweder ein fertiges Haus mit Grünstück kaufen und sich damit begnügen, oder dieses abreißen und dann neu Bauen lassen.
3.Es bleibt so lange so teuer, wie die hohe Nachfrage und der bestehende Mangel an Baustoffen bestehen bleibt.
Haben wir wirklich so einen Mangel an Baustoffen wenn ja warum?? Ich komme aus Niedersachsen und in meiner Region wird vllt einmal in 4 Jahren ein komplettes "kleines" Neubaugebiet erstellt. Es sind zuviele Baufirmen für zu wenig Grundstücke
Goggle doch einfach "Baustoffmangel 2021" du bekommst zig Internetseiten die aufschlüsseln wo, wie und was, aus welchen gründen nicht vorhanden ist und was alles dazu führt.
Ein paar Seiten zum selbst nach lesen:
Düstere Prognose vom Rohstoffexperten: „Häuser werden unerschwinglich teuer“ | Stuhr (kreiszeitung.de)
Baustoffmangel setzt den Unternehmen in der Region zu (bnn.de)
wann würdest du mir empfehlen zu bauen? In 2 Jahren? Wird es wieder entspannter von den Preisen her?
Du hast geschrieben du hast 2017 gebaut, wieso wieder bauen?
Des weiteren bin ich nicht Hellsichtig und habe kann die aktuelle Preisentwicklung zwar beobachten, habe aber keine Ahnung wohin sie führt, wie lange der Anstieg andauert und ob es überhaupt wieder günstig wird.
Es ist alles teurer geworden. Auch Baustahl ist nur schwer zu bekommen. Das wird sich irgendwann wieder regeln, aber ob dann die Preise sinken, bezweifele ich.
Im Moment ist ein absoluter Bauboom; aber auch der ist irgendwann wieder zu Ende und so lange scheffelt natürlich jeder :-). Ist doch klar.
Grundstückspreise sind enorm gestiegen, Anforderungen aufgrund verschärfter Bauvorschriften sind Preistreiber, gleiches gilt für Planungskosten und Architektenhonorare, Materialkosten habe sich verteuert und die Löhne im Baugewerbe sind gestiegen, nur um einige Punkte aufzuzeigen.
Was wäre denn so deine Prognose wann sich bauen zu vernünftigen Preisen wieder lohnt?