Warum ist das orthodoxe und katholische Ostern 2025 am selben Datum?
Hallo, liebe Gutefrage Community. Ich hoffe es geht euch allen gut. Ich habe vor kurzem gesehen, dass das orthodoxe Ostern und katholische Ostern 2025 am selben Tag sind bzw. am 20 April. Warum ist das so? Feiern orthodoxe Christen nicht später Ostern als Katholiken? Warum fallen die beiden Osterfeste nächstes Jahr am selben Tag? Was ist plötzlich passiert? Eine neue Regel im Kalender? Ich freue mich auf eure Antworten. Hass- und Spaßantworten sind natürlich wertlos.
5 Antworten
Das passiert manchmal, je nachdem, wann der erste Frühlingsvollmond ist.
Wie auch immer, ich wünsche allen Christen ein gesegnetes Auferstehungsfest!
Beide Kirchen haben dieselbe Regel: Ostern ist am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
Unterschiede kommen dadurch zustande, dass die Othodoxen den julianischen Kalender und die Westkirchen den gregorianischen Kalender benutzen. In beiden Kalendern ist Frühlingsanfang am 21. März, aber zwischen beiden Kalendern gibt es einen Unterschied von 13 Tagen.
Nach dem gregorianischen Kalneder (unserem Kalender) ist daher der orthodoxe Frühlingsbeginn erst am 4. April.
Wenn nun der Vollmond zwischen dem 21. März und dem 4 April erscheint, verschieben sich die beiden Ostertermine. Das ist für den Westen der erste Frühlingsvollmond, für den Osten aber noch nicht. Je nachdem, wann der erste Frühlingsvollmond erscheint, können die Termine um 1 bis 5 Wochen voneinander abweichen.
Nun gibt es aber auch den Fall, dass der erste Frühlingsvollmond nach dem 4. April erscheint. Das ist dann in beiden Kalendern der erste Frühlingsvollmond und dann gibt es auch das Osterfest zum selben Termin. In diesem Jahr gab es den Vollmond am 13. April. Der erste Sonntag danach ist dann der 20. April.
Man lernt nie aus.
Habe mich durchaus schon näher mit Dennis dem Kleinen beschäftigt, siehe hier:
https://www.gutefrage.net/frage/was-passierte-im-jahr-0#answer-519290660
Dass die Orthodoxen aber immer noch nach Dionysos rechnen, wusste ich nicht.
Ja, in der Orthodoxie geht man ja von der Unfehlbarkeit der Kirche (als ganzem) aus, daher können die das nicht mehr ändern, denn das hieße ja, sie hätten sich früher mal geirrt.
Aber wie ich sehe, bist Du ja vom Fach :-)
Hab' mich vor vielen (bestimmt über 15) Jahren da mal intensiv eingelesen, weil es mir nie eingeleuchtet hat, warum angeblich "wegen des julianischen Kalenders" (wie alle Medien das darstellen) das Osterdatum um eine Woche vom lateinischen abweichen kann, obwohl sich das ja nach dem Mondkalender richtet. (Dass mit dem abweichenden 21. März war mir klar, aber dann muss es sich ja länger verschieben als eine Woche).
Falls du die Berechnungen im Original nachlesen möchtest (nicht ganz ernst gemeint), findet man das Manuskript in der digitalisierten Vatikanbibliothek:
Das kommt häufiger vor. Fast alle Ostkirchen verwenden den nicht-reformierten julianischen Kalender und die alte Datierung des Osterfestes. Klingst zwar kompliziert, aber nach zwei/drei Mal durchlesen macht es klick:
Unabhängig vom verwendeten Kalender gilt in allen Ostkirchen die Regel, dass das Osterfest nicht vor dem jüdischen Pessachfest liegen darf.
Übereinstimmungen des Osterdatums in West- und Ostkirchen sind zufällig und entstehen dann, wenn das nach nicht-reformierter julianischer Methode bestimmte Osterdatum 13 Tage (gegenwärtig, bis 2099) früher liegt als das nach gregorianischer Methode bestimmte Osterdatum.
Es gibt aber auch Bestrebungen ein gemeinsames Osterdatum für alle verbindlich einzuführen.
2025 feiern wir gemeinsam, 2028 wieder, 2031, 2034, 2037 usw.
Das orthodoxe Osterdatum ist ein bewegliches Datum und ist am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem kalendarischen Frühlingsanfang im julianischen Kalender.
Das katholische richtet sich nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang des gregorianischen Kalenders.
Da das Jahr im julianischen Kalender zu lang ist, verschiebt sich das Datum immer weiter. Nur ganz selten fallen die Tage zusammen.
https://www.stilkunst.de/c31_calendar/c3106_orthodoxe_ostern.php?2024j
Hier ganz ausführlich.
Also nächstes Jahr ist zum Beispiel so ein seltenes Jahr, wo die beiden Feste am selben Tag fallen. Sonst passiert das nicht immer
Kann nicht sein, Ostersonntag nach dem julianischen Kalender ist am 7. 4. 2025, da ist laut dem gregorianischen Montag und Ostern ist am 20. 4.
Ich habe im Internet diese Woche so oft gesehen wo gesagt wurde, dass 2025 das orthodoxe und katholische Ostern beide am 20 April sind
Kann nicht sein, Ostersonntag nach dem julianischen Kalender ist am 7. 4. 2025, da ist laut dem gregorianischen Montag und Ostern ist am 20. 4.
da sist falasch gerechnet, man muss zum 07.4. noch 13 Tage hinzuechnen, dann hat man den Tag des Osterfestes, also 2025 am 20.4.
http://milos-greece.com/wissenswertes/ostern/wann-ist-ostern.html
ersteh ich sowieso nicht, Sonntag ist doch auch in Griechenland sonntags und nicht montags?
Die orthodoxen Feste orientieren sich nach dem julianischen Kalender, der gegenüber unserem gregorianischen Kalender einige Tage später liegt.
Der Unterschied hängt mit den Schalttagen zusammen, die im gregorianischen Kalender teilweise entfallen. Mit der Kalenderreform wurde das kalendarische Jahr besser an das reale Jahr angepasst und sollte verhindert werden, dass Ostern irgendwann im Sommer liegt.
Das orthodoxe Weihnachtsfest liegt damit also entsprechend später. Ostern ist dagegen ein bewegliches Fest, orientiert sich am ersten Frühlingsvollmond (nach dem 21. März) und variiert im Datum. Der Ostersonntag liegt zwischen 22. März und 25. April https://de.wikipedia.org/wiki/Osterdatum.
2025 fällt Ostern auf den 20. April, weil der erste Frühlingsvollmond entsprechend spät liegt. Damit zählt er ebenfalls im julianischen Kalender bereits als erster Frühlingsvollmond nach dem 21. März.
Außer dem anderen Kalender wird das orthodoxe Osterdatum auch nach anderen Regeln bestimmt. Dadurch findet das orthodoxe Osterfest manchmal eine Woche später statt. Es kann außerdem auch deutlich später und erst Anfang Mai liegen.
Dazu kommt, dass sich die Orthodoxen nicht nach den real sichtbaren Mondphasen richten, sondern nach den von Dionysius Exiguus im 6. Jahrhundert berecheten Regeln. Die Länge einer Mondphase wurde angesichts dessen, dass es noch keine genauen Uhren gab, damals eigentlich sehr gut bestimmt, aber 30 Sekunden Abweichung machen in 1500 Jahren halt auch schon ein paar Tage aus - der orthodoxe Mondkalender geht sozusagen nach, daher die häufige einwöchige Verschiebung.