Warum ist das ende des 2. Weltkriegs kein Feiertag?
Ich habe eben darüber nachgedacht, dass wir eigentlich am 3. Oktober nur Frei haben, weil vor 110 Jahren so ein Graf in seinem Auto erschossen wurde, und dabei kam ich zur Frage, warum der Mauerfall, der nur Deutschland betrifft ein Feiertag ist, aber das Ende es 2. Weltkriegs in Europa nicht. Hat das irgendeinen Besonderen Grund?
[...] dass wir eigentlich am 3. Oktober nur Frei haben, weil vor 110 Jahren so ein Graf in seinem Auto erschossen wurde, [...]
Ich erkläre mal wie ich darauf komme:
- 1914: Der Graf/Herzog/Prinz/König (Keine Ahnung was genau) wird erschossen, der 1. Weltkrieg beginnt.
- 1918: Der 1. Weltkrieg endet, Deutschland verliert und muss 40% vom Land und so abgeben.
- 1919-1933: Viele Sind Unzufrieden weil sie so viel verloren haben
- 1939: Hitler will die verlorenen Dinge zurückholen und startet den 2. Weltkrieg
- 1945: Deutschland verliert den 2. Weltkrieg.
- 1945-1949: Deutschland wird in 4 Besatzungszonen aufgeteilt. Die Sowjetische Zone im Osten wird die DDR.
- 1961: Die DDR baut die Mauer.
- 1989: Die Mauer wird zerstört.
Wenn das so richtig ist hat es alles mit dem Österreicher 1914 angefangen.
9 Antworten
Der 3. Oktober 1990 ist das, willkürlich festgelegte, Datum der Wiedervereinigung gewesen. Das Datum der Mauerfalls war der 9. November 1989.
Dummerweise fand an einem 9. November auch die Reichspogromnacht statt, weshalb man sich gegen dieses Datum als Nationalfeiertag entschied.
Aber nicht nur das: An diesem Tag im Jahr 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. ab, woraufhin in Berlin die erste deutsche Republik ausgerufen wurde. Am 9. November 1923 versuchte Adolf Hitler in München erfolglos, mit einem Putsch die Macht zu übernehmen.
Der 9. November ist also DER Deutsche Schicksalstag und eigentlich unser natürlicher Nationalfeiertag.
Der 3. Oktober ist künstlich.
Und den 8. Mai 1945 können wir Deutschen nun wirklich nicht als Nationalfeiertag nehmen. Es war der Tag an dem Deutschland absolut vernichtet war und am Boden lag. Kein Grund zum Feiern.
Und es wäre auch möglich gewesen die Wiedervereinigung an diesem Tag zu machen. Genau ein Jahr nach dem Mauerfall. Man hat es extra nicht getan.
Genau deswegen. Den missglückten Hitler-Putsch hätte man wohl noch hingenommen.
Ich finde es trotzdem sehr unbefriedigend nicht den 9. November als Nationalfeiertag zu haben.
An diesem Tag liegt jedenfalls Unruhe und Veränderung in der Luft für Deutsche.
Deswegen wäre auch meiner Meinung nach dieser Tag ideal gewesen: hätte die wechselhafte Geschichte Deutschlands mit allen Höhen und Tiefen repräsentiert - Feiertage brauchen keine reinen Jubeltage zu sein…
Eben, das hätte mir gut gefallen und die Mitbürger hätten damit wirklich etwas verbinden können.
Mit dem 3. Oktober verbinde ich nur wie Helmut, Kohl, Friedrich Genscher, Willy Brandt und andere Prominente vor dem Reichstag das Deutschlandlied singen im Dunkeln auf der offiziellen Feier zur Wiedervereinigung und seit 2012 den Todestag meines Vaters.
Aus Angst oder Rücksichtnahme auf Juden den 9. November nicht zu nehmen ist so künstlich wie den Palast der Republik abzureißen (echte jüngere deutsche Geschichte) und stattdessen dort das Disneyland-Stadtschloss wieder aufzubauen.
Kein Grund zum Feiern.
Zum Teil. "Ab jetzt kanns nur noch aufwärts gehen".
Das haben am 8. Mai 1945 aber wohl die wenigsten Deutschen gedacht und danach kam erstmal der Hungerwinter oder Steckrbenwinter 1946. Da haben die Menschen wirklich gelitten. Von den Massenvergewaltigungen deutscher Frauen durch russische Soldaten direkt nach Kriegsende einmal abgesehen. Millionen Inlandsflüchtlinge und ausgebombte. Eine solche Zeit kann man als Deutscher nicht feiern. Das können wir den Siegermächten überlassen.
Es ist eben ein Tag der sich nicht fürs Feiern eignet sondeen eher fürs gedenken ubd das überlässt man jedem für sich. Würde deutschland das als Nationalfeiertag einführen dann würde man das Selbstverständnis von Deutschland auf "Schau mal wir sind keine nazis mehr" reduzieren während die sonstigen Feiertage immer etwas mit den guten Seiten von Deutschland zu tun haben.
Es gibt gute Gründe für und gegen eine solche Entscheidung. Letztendlich muss jede Gesellschaft für sich entscheiden, wie sie mit ihrer Geschichte umgeht und welche Ereignisse sie besonders hervorhebt. Der Mauerfall ist z.B. ein Ereignis, das die deutsche Geschichte grundlegend verändert hat. Er steht für die Wiedervereinigung Deutschlands und die Überwindung der Teilung. Dieses Ereignis wird von einer breiten Mehrheit der Deutschen positiv bewertet und als Wendepunkt in der Geschichte gesehen.
Der 8. Mai 1945 ist ein Tag mit einer doppelten Bedeutung. Für viele ist es ein Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, für andere ein Tag der Niederlage und der damit verbundenen schweren Folgen wie Vertreibung, Besatzung und Teilung Deutschlands, diese unterschiedlichen Perspektiven erschweren eine einheitliche Bewertung und Feier. In der DDR wurde der 8. Mai als "Tag der Befreiung" gefeiert und an den antifaschistischen Gründungsmythos gekoppelt.
In Deutschland ist dieser Tag geprägt von Schuld, Scham, aber auch Stolz auf den Wiederaufbau. Eine einheitliche Deutung des Kriegsendes ist daher schwierig.
LG aus Tel Aviv
Am 8. Mai 45 war zwar Nazi Deutschland besiegt. Aber das war jetzt kein plötzlich schönes Land. Deutschland wurde von 4 Mächten besetzt und wollten alle über es entscheiden.
In Russland feiert man z.B. den 9.Mai. Aber Ruasland hatte auch einen Grund dazu eine aufsteigende, verrückte Weltmacht zu verhindern.
Moin,
schöne Idee. Ich bin immer dafür Kontinentalfeiertage einzuführen ... Ich glaube dazu ist die EU nicht ermächtigt! ...
Ansonsten ist der 03.10. der Nationalfeiertag. Die Deutsche Einheit (DE) und die vorausgehende Wende hatte aber Folgen für ganz Europa! (und für die Ganze Welt!)
Ohne die Wende und die DE würden wir in einer ganz anderen Welt leben! ... am 03.10.1990 trat das Gebiet der DDR der BRD bei. Ein Ziel was es auch schon vor dem 2.WK gab!
Die Deutsche Nationalhymne ist ja auch nicht erst 1945 gedichtet worden, sondern sie ist sehr viel Älter! ...
Grüße
Du hast vollkommen Recht - das habe ich mir auch schon häufiger gedacht: der 9. November ist der Tag, an dem sich deutsche Geschichte verdichtet. Ich denke, das ist den meisten gar nicht klar…