Warum ist das deutsche Militär so schwach?

3 Antworten

Bei solchen Statisken wäre ich ausgesprochen vorsichtig. Mehr als sonst gilt hier: traue keiner Statistik, die du nicht slebst gefälscht hast.

Bei den meisten Statistiken werden nur Waffen gezählt. Die Qualität, der Zustand, die Kampfkraft und auch die Ausbildung der Soldaten wird überhaupt nicht berücksichtigt. So wird ein schrottreifer 2-Weltkriegspanzer der Russen, der irgendwo in einem Lager unter freiem Himmel so vor sich hinrostet genauso mit 1 Stück gezählt wie ein moderner und einsatzbereiter Leo-2 der Bundeswehr.

Das hat vielerlei Gründe:
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland in zwei Teile geteilt. Beide Staaten hatten unterschiedliche Militärstrukturen und -ausrichtungen, die durch ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen Machtblöcken (NATO und Warschauer Pakt) bestimmt wurden. Nach der Wiedervereinigung 1990 mussten diese Strukturen integriert und neu organisiert werden.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders nach dem Ende des Kalten Krieges haben internationale Abrüstungsverträge wie der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) und andere Vereinbarungen zur Begrenzung militärischer Kapazitäten beigetragen. Deutschland hat sich zu einer defensiven Militärpolitik verpflichtet und seine Truppenstärke reduziert.
  • Deutschland hat sich nach dem Krieg auf den Aufbau einer starken Wirtschaft und die Förderung von Diplomatie und internationaler Zusammenarbeit konzentriert. Die Bundesrepublik hat sich als wirtschaftliche Macht etabliert und spielt eine führende Rolle in der Europäischen Union. Diese Prioritäten haben die Notwendigkeit einer großen Armee in den Hintergrund gedrängt.
  • Die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs haben in der deutschen Gesellschaft eine starke Ablehnung von Militarismus und Krieg hinterlassen. Diese Einstellung wird in der Politik reflektiert, wo es breite Unterstützung für eine Politik der Zurückhaltung und Friedensförderung gibt.Man sieht es auch jetzt, wie viele Fragen hier innerhalb kurzer Zeit mit der Angst gestellt wurden, in den Wehrdienst zu müssen.
  • Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Haushaltsmittel in andere Bereiche wie Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit investiert. Das Verteidigungsbudget war oft nicht ausreichend, um eine große und hochmoderne Armee zu unterhalten
  • Deutschland ist Mitglied der NATO, einem Verteidigungsbündnis, das auf kollektiver Sicherheit basiert. Dies bedeutet, dass Deutschland im Falle eines Angriffs auf eines der Mitgliedsländer Unterstützung erhält. Die kollektive Verteidigung reduziert den Bedarf an einer großen nationalen Armee.

Dieses Poster ist ein wenig irreführend. Die englischen Streitkräfte sind genauso unterfinanziert und schlecht ausgerüstet, wie unsere - nur haben sie eben noch Flugzeugträger, und Atomwaffen. England hat 140.000 Mann, davon knapp 100.000 der regulären Armee und 213 Panzer. Dazu kommen 664 Flugzeuge und 276 Hubschrauber. Dazu kommt eine relativ große Marine, darunter 2 Flugzeugträger und 4 Atom-Uboote.

Deutschland hat 180.000 Mann, und 328 Panzer. Dafür nur 223 Kampfflugzeuge und 94 Hubschrauber. Unsere Marine ist klein, dafür modern.

Der Vergleich ist also gar nicht so einfach, aber am Ende sind wir sowieso Verbündete unter der Nato. Schau dir die Stärke der anderen an, Pakistan z.B ist genauso irreführend auf seiner Position, wie Russland, Iran, Ägypten oder Indonesien. Diese Länder sind alle nicht "stark" und "modern" ist anders.