Warum ist black power nicht rassistisch aber White power ist rassistisch, darf man nicht stolz sein weiß zu sein wenn man stolz sein darf schwarz zu sein?

7 Antworten

Weil diese Begrifflichkeiten nunmal nicht in einem reinen Vakuum existieren. Sie sind aufgeladen. Historisch, ideologisch und politisch. Aller mindestens. Und wenn man sie in den Kontext setzt, sagt white power: ich bin aufgrund meiner Hautfarbe besser als alle anderen. Und deswegen von Gott dazu auserkoren über andere zu herrschen und zu bestimmen. Das berechtigt mich sie schlechter zu behandeln weil sie unterlegen sind. Und black power im Kontext sagt: Wir lassen uns nicht länger unterdrücken. Wir sind viele und wir können uns gegen Ungerechtigkeit stellen und fordern, diese zu beseitigen.

Du kannst auf jeden Schwachsinn stolz sein. Aber ich finde darauf wie du geboren bist persönlich armselig als Grund. Ich bin auch nicht stolz darauf, dass ich 5 Finger habe oder die Fähigkeit des sehens besitze. Wer auf äußerlichkeiten Stolz ist, oder was andere vor ihm getan haben, die geographisch nahe an einem selbst geboren wurden, der sollte mal überlegen, warum er keine Eigenschaften hat, für die er was getan hat auf die er stolz ist. Und das gilt für mich sowohl für schwarz als auch weiß. Aber dass die Alarmglocken bei weiß schneller zu klingeln anfangen liegt wie oben beschrieben auch wieder daran, was alles damit impliziert ist.

Naja, ich muss doch meinen Kommentar von unten etwas relativieren. Ich halte nichts von "BlackPower" und sehe durchaus auch darin rassistische Tendenzen. Andererseits ist die Bewegung nun einmal tatsächlich aus der massiven Diskriminierung von Schwarzen in der Vergangenheit entstanden. Insofern wird es dort ganz sicher rassistische Teile geben, viele aber auch nicht.

"WhitePower" stammt schon aus der faschistisch-rassistischen Ecke und der Begriff hat eben deshalb eine entsprechende Bedeutung. Hier würde ich es umgekehrt sehen: nicht alle, aber die meisten, welche den Slogan "WhitePower " verwenden sind vermutlich Rassisten.

Wenn jetzt jemand aber nur sagt, quasi als Antwort auf die BLM, er sei stolz auf seine Hautfarbe ist das wieder anders zu bewerten.

Ich persönlich finde es so oder so albern auf seine Hautfarbe stolz zu sein.

Nein, das geht natürlich nicht. Der Weiße unterdrückt immer alle und ist so privilegiert, daher ist das untersagt.

Das ist zwar nicht rational, aber das sind heutzutage ja viele Dinge nicht.

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master in Psychologie - Schwerpunkt Kognitionspsychologie
 - (Psychologie, Politik, Menschen)

momdontyoucry  16.06.2022, 16:01

Hab das so oft gesehen, daraus kann ich schließen, dass ich in dem Bild vieler Menschen ein Rassist bin. Wenn ich ohnehin als Rassist dargestellt werde, weshalb sollte ich dann nicht den ganzen Weg gehen und Rassist sein.

Meinst du diese Ideologie (der woke Community) fördert den Rassismus eher, als ihn zu stoppen?

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paradox1899  16.06.2022, 16:04
@momdontyoucry

Ja, ich sehe eher dass dies mehr schadet, als es nützt. Die sogenannten "Spaltung der Gesellschaft" wird definitiv nicht von konservativer Seite verursacht, meiner Meinung nach.

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JonasVjonas2  16.06.2022, 16:20

Ich finde das Bild echt mies schlecht. Es gibt doch auch schwarze mexikanische schwule rassisten.

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momdontyoucry  16.06.2022, 16:30
@JonasVjonas2

Das ist auch nicht die Aussage des Bildes. Die Aussage ist jeder darf stolz auf dich sein, nur der weiße (Mann) nicht. Das spielt auf den Prototyp den bösen weißen Menschen (meist Mannes) an.

Genau das gleiche wie wenn ich als Deutscher sage: „Ich bin stolz Deutscher zu sein“ und von linken als Nazi dargestellt werde.

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JonasVjonas2  16.06.2022, 16:33
@momdontyoucry

Aber neben der Aussage verschleiert es halt auch eben diese andere Tatsache und verstärkt das Bild von einer geteilten Welt, in der jeder seine Schublade hat in die er "gehört" und behauptet sogar, dass Minderheiten sich freiwillig sortieren lassen und das dies richtig und stimmig ist. Daher der Einwand, dass es noch mehr auf der Welt gibt.

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JonasVjonas2  16.06.2022, 16:37
@momdontyoucry

Und wer Sätze sagt, die gerade zu typisch aus dem Munde eines Nazis kommen, der darf sich nicht wundern, wenn er erklären muss wie er es meint. Es tut mir ja leid, aber wenn ich eine schwarze Rauchwolke am Horizont sehe, dann denke ich eben zuerst an Feuer und nicht an ein Special Effects Team eines Filmdrehs.

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paradox1899  16.06.2022, 16:43
@JonasVjonas2

Es "verschleiert" überhaupt nichts, sondern nimmt Stereotypen als Beispiel, welche es nunmal nachweislich in großer Mehrheit gibt.

Schleierhaft ist mir hingegen, wieso man immer mittels Whataboutism versuchen möchte, jede Aussage welche einem nicht passt zu relativieren.

"Ja aber, es gibt auch schwarze Asiaten."

Und? Sind diese die Mehrheit? Nein. Tut das irgendetwas zur Sache? Nein. Bezieht sich das auch nur im entferntesten auf die getroffene Grundaussage? Ebenfalls nein.

Übrigens ist Schubladendenken elementarer Bestandteil aller kognitiven Prozesse des menschlichen Gehirns.

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JonasVjonas2  16.06.2022, 16:55
@paradox1899

Das ist nicht whataboutism, sondern ernsthafte Kritik. Zugegeben nicht an der Grundaussage, aber wer behauptet, dass es in komplexen Themen möglich ist eine einzelne Aussage zu isolieren und die anderen nicht zu tangieren, der irrt. Und gerade in Bildern steckt eine große Macht. Daher soll und muss man diese anderen mitschwingenden Aussagen ansprechen auch wenn dir das nicht passt. Wenn Schubladendenken ein elementarer Bestandteil kognitiver Prozesse ist (nicht aller übrigens) dann ist das Relativieren ebenso. Du kannst nicht eines ablehnen und das andere Verteidigen. Es ist nämlich wichtig hier. Und ich meinte damit übrigens nicht die kognitive Fähigkeit zu kategorisieren, sondern die gängige Praxis darüber Urteile zu fällen und gedankliche Sortierung mit realen Gegebenheiten und sogar Normativen zu verwechseln. Letztendlich heißt, dass es Bestandteil ist außerdem nicht, dass es der einzige Bestandteil ist oder der Hauptbestandteil. Salz ist auch Bestandteil meines Essens.

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paradox1899  16.06.2022, 17:04
@JonasVjonas2

Dein Einwand hat jedoch absolut nichts mit der Aussage des Bildes zu tun, sondern stellt lediglich ein "aber es gibt auch..." dar. Ja und?

Das klingt für mich sehr schwammig und pseudophilosophisch.

Erkläre doch mal, was du mit dieser Aussage, die du in deinem ersten Kommentar getätigt hast, ausdrücken möchtest und was das mit der Aussage des Bildes zu tun hat, bzw. wie sie diese relativiert.

Und zwar ganz konkret.

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JonasVjonas2  16.06.2022, 17:35
@paradox1899
Erkläre doch mal, was du mit dieser Aussage, die du in deinem ersten Kommentar getätigt hast, ausdrücken möchtest

Antwort im nächsten Kommentar:

verstärkt das Bild von einer geteilten Welt, in der jeder seine Schublade hat in die er "gehört" und behauptet sogar, dass Minderheiten sich freiwillig sortieren lassen und das dies richtig und stimmig ist. Daher der Einwand, dass es noch mehr auf der Welt gibt

weiter

und was das mit der Aussage des Bildes zu tun hat, bzw. wie sie diese relativiert.

auch das habe ich gesagt

in komplexen Themen möglich ist eine einzelne Aussage zu isolieren und die anderen nicht zu tangieren, der irrt. Und gerade in Bildern steckt eine große Macht. Daher soll und muss man diese anderen mitschwingenden Aussagen ansprechen

Ich empfehle das Buch "Deutschland Schwarz Weiß" von Noah Saw. (gibt es auch als Hörbuch) Das ist ein wirklich schön und konkret und nicht zu trocken geschriebenes Buch, um in das Thema Alltagsrassismus einzusteigen. Sehr empfehlenswert! Da gibt es auch einen Teil, der genau beschreibt warum diese Kategorien keinen Sinn machen, den man leicht versteht. Die Gesamtargumentation macht es einem schon leicht.

Und nur, damit du nicht denkst ich habe dich nicht verstanden, weil ich anderes kritisiere an dem Bild, als die eine Aussage, die du daraus zulässt: Klar ist es blöd, wenn einem aufgrund seines Aussehens Rassissmus vorgeworfen wird und bestimmte Aussagen selektiv verboten werden. Gar keine Frage! Und in dem Punkt habe ich niemals wiedersprochen. Das ist jedoch nicht der springende Punkt warum ich das blöd finde. Aber erstens habe ich in meiner Antwort an den FS gesagt, dass ich mit Stolz sein egal auf welches zufällige äußerliche Merkmal ein Problem habe. Zweitens ist das nicht, was gemeint ist, wenn von people of color zu recht angesprochen wird, dass man den Umstand, dass jemand weiß ist nun mal nicht in seiner Aussage außer acht lassen kann. Das gilt übrigens genauso für mich und meine Aussagen. Aber das Bild geht auch darauf nicht ein. Denn sei mal ehrlich zu dir selber, du kannst wohl nicht abschtreiten, dass das Bild von einem Weißen erstellt ist, der sich als Opfer fühlt und diese Rolle beansprucht. Damit kann man natürlich auch die eigentliche Kritik an der weißen Gesellschaft auf einen winzigen wenn auch gerechtfertigten Einwand runterbrechen und von sich weisen. Aber das zeigt nich, dass man versucht es zu verstehen. Deswegen versuche es ruhig mal zu verstehen und lese das Buch.

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Ich finde es generell fraglich, ob die Hautfarbe ein Grund ist, stolz zu sein. Die hat man halt einfach und sie macht einen nicht besser oder schlechter. Man kann egal mit welcher Hautfarbe ein Totalversager sein oder das komplette Gegenteil davon.

Aber wenn wir schon von Rassismus reden...

Entweder ist jeder Hautfarbenstolze ein Rassist, oder eben keiner. Sonst ergäbe das doch überhaupt keinen Sinn.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich denke, bevor ich schreibe.

Für mich ist beides idiotisch. Egal ob schwarz, braun oder weiß.

Wir sind alle Menschen.