Warum ist Albanien eigentlich so arm?

Ich war dort und hatte den Eindruck, so arm ist das Land gar nicht mehr. Natürlich hat die jahrzehntelange Abschottung die Entwicklung behindert. Inzwischen fahren dort jedoch auch viele Autos auf den Straßen und die Supermärkte sind voll. Allerdings erzählte unser Reiseleiter, dass viele Albaner ihr Geld im Ausland verdienen oder verdient haben und dass nach der Wende erst einmal die ganze Wirtschaft zusammengebrochen ist. Auch dass es vor 30 Jahren in Tirana kaum Autos gab. Langsam entwickelt sich das Land offenbar, auch wenn es noch lange nicht unseren Wohlstand erreicht hat. Neben heruntergekommenen Plattenbauten in den Städten sah ich auch einige schicke Wohnhäuser mit interessanter Architektur.

Die Balkan-Probleme eben: keine Modernisierung zwischen 1500 und 1800, keine Industrialisierung, Stammes- und Clandenken, schwaches Bildungssystem, relativ hohe Geburtenrate, viel Korruption, lange Fremdherrschaft, verlorene Jahre unter dem Kommunismus 1945 bis 1989.

Dazu kommt für die Mehrheit der Albaner der Islam, der immer eine Fortschrittsbremse ist.

Große Probleme bereiten die schlechte Infrastruktur (es fehlen Straßen, die Stromversorgung ist mangelhaft), die hohe Arbeitslosigkeit, Korruption und Armut. Etwa jeder achte Albaner gilt als arm.

Schönen Ostersonntag

Mangelhafte Stromversorgung, Korruption, schlechte Infrastruktur, hohe Arbeitslosigkeit.

Aber Bulgarien ist noch ärmer und gilt als das ärmste Land in EU.