Warum herrscht bei der Bahn nicht einheitlich Rechtsverkehr?

3 Antworten

Vermutlich historisch bedingt. In der Schweiz, in Italien und in Frankreich (mit Ausnahme des Elsass) fährt man grundsätzlich links.


Ergosum17 
Beitragsersteller
 10.03.2022, 22:26

Ok, interessant. Um die Richtung an sich gehts mir aber gar nicht, sondern um die Einheitlichkeit. (Sorry, hab es etwas doof formuliert)

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Weil sie von England kommt, wo man links fährt.

Auf der Dampflok war es so, dass der Heizer, wenn er links steht, besser feuern kann. Wenigestens bei Rechtshändern. Am Anfang war das auch für den Führer kein Problem, die Signale links zu sehen.

Guggsch hier: Eine Lok von 1858:

https://www.youtube.com/watch?v=AJ5mxYkroXI

Mit der Zeit wurden dann die Kessel höher und der Ausblick auf die Signale links beeinträchtigt:

https://www.flickr.com/gp/r_walther/hpL257

Hier siehst du, dass man das Signal links schon 2 Fahrleitungsmaste, das sind 120 Meter, vor der Lok nicht mehr siehst.

Darum ist man entweder, wie in Deutschland auf den Rechtsverkehr übergegangen, oder man hat, wie in Frankreich, den Lokführer auf die Linke Seite gelegt. Andere Länder haben das nicht so eng gesehen, so dass man links fuhr und der Lokführer auch bei hoch bekesselten Loks rechts blieb. Wie in England zum Beispiel.

In der Schweiz, war das Problem mit der Elektifizierung der Hauptstrecken ab Mitte der 20er Jahren gelöst: Im Gegensatz zu den Deutschen Geschwüren:

DR-Baureihe E 49 – Wikipedia

Wo man nicht mal vorne frei rausgucken konnte, hatten alle Schweizer Loks damals freie Sicht nach vorne.

https://flic.kr/s/aHsk8NUEHh

Alles Loks aus der ersten Elektrifikationsperiode.

und noch 10 Jahre früher: 1911 (Lok links):

https://flic.kr/p/B93iKv

Die Dampfloks fuhren nachher auf den Nebenbahnen, wo, weil eingleisig die Signale damlals rechts standen. Dort war die Sichtbarkeit egeben.

Weil das bei der Bahn nicht so relevant ist wie im Straßenverkehr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich habe in diesen themen berufliche Erfahrungen