Warum hatte man im Mittelalter Stadthäuser so eng aneinander gebaut?
Mir ist schon fast in jeder mittelalterlichen Stadt aufgefallen, dass die Häuser eng aneinander gebaut sind und es viele schmale Gassen gibt. Dabei hatte man doch zu dieser Zeit noch genug Platz zum Bauen. Könnte es sein, dass man die Häuser so eng aneinander gebaut hatte, weil man keine zu lange Stadtmauer bauen wollte?
7 Antworten
Gerade im Mittelalter hatte man wenig Platz, somit waren die Hausfronten in Reihe gebaut.
Diese Staedte hatten eine Befestigungsmauer, somit war der Platz begrenzt, denn ausserhalb dieser Feste, lebte es sich gefaehrlich. Da diese Mauern, meistens, Heute nicht mehr stehen, weil sie keinen Sinn mehr machten, somit ist diese Ansicht nicht mehr zu erkennen, ausser in Staedten wie Quedlinburg/Tangermuende/Rothenburg an der Tauber u.A.
Die Haupstrassen waren so breit, das ein Pferdewagen durchfahren konnte. An Autos war ja noch nicht zu denken. Der groesste Platz war immer vor dem Rathaus. Hier stand in der Regel noch ein ROLAND, wenn man die Gerichtsbarkeit hatte?
Deine Theorie ist eine Möglichkeit. Außerdem gab es damals nur wenige Verkehr, im Allgemein Fußgänger; Karren und größere Wagen waren oft auf bestimmten Tageszeiten begrenzt. Und enge Gassen sind einfacher zu verteidigen ...
Da kann ich nur eine Meinung abgeben, ich weiß nicht, ob es dazu echte Untersuchungen gibt.
Zum einen darf man nicht mit der Idee und den Werteerwartungen unserer Zeit an die Frage heran gehen, die Menschen hatten andere Ansprüche. Und zum anderen auch nicht mit unserer Vorstellung des Städtebaus.
Gründe könnten gewesen sein:
- Kosten ! Löhne und Material waren sehr kostspielieg
- Platz. Vermutlich wurden viele Häuser in Lücken zwischen Häusern gebaut, die bereits da waren.
- möglicherweise Vorschriften (max. Fläche der Stadt, Anzahl der Bürger)
- und vermutlich auch, keine Lust auf lange Stadtdmauern.
Die Frage wäre hier, nach wieviel Häusern wurde denn eine Stadtmauer gebaut? Hatten alle mittellalterlichen Städe Stadtmauern? Oder wurden die erst viel später gebaut, nachdem die Stadt schon so groß war, das sie sich eine Solche leisten konnte?
Wenn Du Dir mal ein Buch über die Enstehung der Städe im europäischem Mittelalter oder über die deutsche Stadt im Mittelalter zulegst oder leihst, wirst Du bei der Lektüre vermutlich auf verschiedene Optionen treffen.
Die Straßen-, bzw. Gassenbreiten war im überwiegenden Bereich für zwei bis drei Fußgänger oder und einen Handwagen, meist max. ein Ochesengespann oder ein bis zwei Reiter volkommen auseichend. Mehr Breite war nicht nötig. (andere Ansprüche, andere Denkmuster). Dei breiten waren vermutlioch vom Bedarf abhängig. Gewerbe- oder handwewrkergassen waren eventuell breiter als reine Wohnviertel.
Interessanter Gedanke. Mal schauen, ob ich da was zu finde. Wenn wer Arbeiten dazu kennt, wäre das nett.
Hi,
ich denke das es da evtl klimatechnische Gründe für gab, es gab ja damals noch keine perfekte Dämmung oder Heizung, um so näher die Häuser stehen um so wärmer wird es ja für die Bewohner. Und auch für die Sicherheit war es damals sicherlich von Vorteil nicht alleine auswärts zu wohnen.
geheizt wurden damals fast ausschließlich die Küche oder ein zentraler Raum, Zimmertemperatur in Nebenräumen war selbst wohlhabenden Menschen kaum möglich
Der Außenraum erwärmt sich dadurch kaum
trotzdem ist es geschützter, stell dir nun,vor es kommt zb ein Sturm, dann ist es umgeben von stadtmauern und anderen häusern geschützter als wenn,es einzeln steht und es an allen Ecken durchzieht.
Man hatte eben nicht genug Platz, sondern die Menschen durften nur innerhalb der (engen) Stadtmauern bauen. Und da es auch damals schon ein Bevölkerungswachstum gab, wurde es langsam aber sicher eng in den Städten.
..und auch wenn es chaotisch aussieht, die geschwungenen (Haupt-)Strassen hatten auch einen Verteidigungszweck, somit konnte man nicht mit Bogen, Armbrust, Balliste oder später Kanonen einfach die Strasse entlangschiessen. Die Bögenradien der "geplanten" Strassen haben dann meist sogar eine nachvollziehbare Formel, z.B. den 'goldenen Schnitt'. Ein mittelalterlicher Städtebauer hätte sich beim Anblick moderner "geradliniger" Strassenzüge wie in NewYork die Haare gerauft. Und für die Augen ist es auch angenehmer oder?