Warum hat Schubert in ,,Der Leiermann“ ein tragisches oder ein Happy End komponiert?
Ich bin so lost in Musik. ich muss das bis morgen abgeben. Das wäre toll wenn ihr eine logische Antwort mit Begründung hättet
3 Stimmen
2 Antworten
Das ist in der Kunst nie ganz so einfach. Auch wenn das Lied so sehr bedrückend ist, ist es doch mehrschichtig. Mit einem Schwarzweiß wird man ihm nicht gerecht.
Es finden da zwei Menschen zusammen, die zu den ärmsten gehören: Der Sänger, das 'lyrische Ich', der in seinen Empfindungen ganz darniederliegt, und der Leiermann, ein Bettler. Was die materielle Armut des Leiermanns ist, ist der Seelenzustand des Sängers. Beide haben keine Aussicht auf ein Entkommen aus ihrer aussichtslosen Situation. Das ist das Tragische.
Andererseits waren sie allein und finden hier zusammen. Wie man so sagt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Zumindest unter der Einsamkeit haben sie nun nicht mehr zu leiden. Das ist jedoch weit von einem 'Happy End', allenfalls ein ganz kleiner Lichtblick.
Letztlich - und mit der Betrachtung des gesamten Liederzyklus - manifestiert sich hier die Hoffnungslosigkeit des lyrischen Ichs.
das ist ein offenes Ende. Niemand weiß, was aus beiden wird.
Depression ohne Hoffnung ist nun mal das Grundmotiv der ganzen Winterreise. Das bedeutet: keine Entscheidung für ein Ende.
Vielen danke