Warum hat die römische bzw griechische Religion mit den vielem Göttern es nicht geschafft sich bis heute zu halten obwohl es damals Staatsreligion war?

7 Antworten

Weil sie die Götter vermenschlicht haben; sie haben spezifische Macht über eine Sache (bspw. Blitze) mit den rechtlichen menschlichen Schwächen und Bedürfnissen kombiniert, was nunmal einen Wiederspruch darstellt.

Außerdem, gehen alle Dinge in der Natur Hand in Hand miteinander. Blitze brauchen Wolken, Wolken brauchen Ozeane. Das würde ja heißen, dass Zeuss, der angebliche Göttervater an Poseidon gebunden ist und seine Macht in gewisser Weise ihm verdankt. Sie wären voneinander abhängig, also wären sie bestenfalls ebenso Zahnräder im System, die aneinander benutzen und durch einander in Bewegung geraten. Aber eben nicht wahrhaftige Schöpfer.

Daher haben sich die monotheistischen Religionen durchgesetzt, da sie als Einzige Sinn ergeben. Wer Macht über die Blitze hat, hat selbstverständlich auch Macht über die Ozeane. Wer macht über einen Atom im Auge einer Mücke hat, hat selbstverständlich auch Macht über die Sterne (da sie schließlich aus Atomen bestehen). Zumal sind häufig kleinere Dinge, vom Aufbau her, viel komplexer und großartiger als große Dinge. Wer die kleinsten Dinge erschaffen hat, muss somit auch die größten Dinge erschaffen haben. Also haben wir einen einzigen Schöpfer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Risale-i Nur

Schemset  02.09.2024, 14:03
Außerdem, gehen alle Dinge in der Natur Hand in Hand miteinander. Blitze brauchen Wolken, Wolken brauchen Ozeane. Das würde ja heißen, dass Zeuss, der angebliche Göttervater an Poseidon gebunden ist und seine Macht in gewisser Weise ihm verdankt.

Plausibler Gedanke, ich stimme zu.

Sie wären voneinander abhängig, also wären sie bestenfalls ebenso Zahnräder im System, die aneinander benutzen und durch einander in Bewegung geraten.

Eine schöne und zutreffende Metapher

Aber eben nicht wahrhaftige Schöpfer.

Uhm. Was? Du behauptest also, Teamwork sei unmöglich? Um bei deiner Metapher zu bleiben: ein Designer hat eine Idee für ein neues Produkt, benötigt aber die Hilfe der Ingenieurin, um die richtigen Materialien zu finden und einen Prototyp zu bauen, und diese beiden brauchen wiederum die Hilfe anderer Abteilungen, um das Material zu beschaffen und die Serienfertigung abzuwickeln.

Konsequenz: die Firma kann nicht existieren, denn es muss einen einzelnen Meister geben, der alle Aufgaben übernimmt??

Oder habe ich dein Argument missverstanden?

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Das hat politische Gründe. Zum einen wurde das Christentum von den Herrschern unterstützt, zum anderen ist das Christentum auch eine recht offensive Religion, wenn es um die Verbreitung geht. Die Dinge verändern sich aber auch ständig. Wer weiß, wie es mit dem Christentum und Islam in einigen tausend Jahren aussieht? Wenn es sie noch gibt, dann wohl nicht mehr so wie heute. Es ist ja selbst heute in den meisten Konfessionen nicht mehr so wie das Urchristentum, da ist ganz viel Politik mit beigemischt worden. Evtl kommt auch die Zeit der Polytheismen im Westen wieder, im Osten sind ja die Hindus auch jetzt recht stark. Wobei das natürlich auch alles eine Frage der Betrachtung ist. Manche sagen, das Christentum sei aufgrund der Dreifaltigkeit polytheistisch. Laut denen haben wir im Westen aktuell auch Polytheismus. Andere sehen den Hinduismus als nicht wirklich polytheistisch, da alle Götter aus der göttlichen Uressenz und Weltseele Brahman bestehen, welche man auch als den einen Übergott bezeichnen könnte, der in allem enthalten ist, da sind die verschiedenen Götter dann nur Ausprägungen bestimmter Aspekte... also man betet mit jedem Gott im Kern Brahman an, man könnte so den Hinduismus auch als Monotheistisch sehen. Auch bei den Römern und Griechen gab es ja jeweils den Chefgott. Auch wenn die Götter dort natürlich nochmal anders waren, die konnten auch sterben etc.

Naja lange Rede kurzer Sinn: das ist einfach kulturell und damit auch immer politisch (als Teil der Kultur) beeinflusst und ändert sich immer mal wieder. Typischerweise hält eine Religion einige hundert bis einige tausend Jahre durch, ehe sie wieder abgelöst wird. Nicht selten bauen verschiedene Religionen aufeinander auf oder überschneiden sich.

Sorry für die ausschweifende Antwort, Religion und Kultur finde ich faszinierende Themen :-)

LG!

Woher ich das weiß:Hobby

Ich habe mir auch die Frage gestellt warum der christlichen Glaubens so ein Siegeszug im Antik Rom hatte. Das Menschen den eine Gott gewählt haben und für ihn gestorben sind obwohl sie über 100 ander haben Konten ohne dabei das Leben zu verlieren.

In den römischen und Griechisch Religion ist der Mensch nur Beiwerk um den Götter zu dienen.

In der Christlichen Religion ist der Mensch der wichtig ist. Es fängt schon in der Entstehung Geschichte an. Alles Himmel und Erde wurden von Gott für den Menschen erschaffen. Er ist keine Laune der Gottheit ein Zufall Produkte. Er ist der Mittelpunkt. Das ganze endet schliesslich im Kreuztot von Jesus. Der Beweis das wir Gott am wichtigsten sind.

Wahrscheinlich fanden Menschen es schön an ein Gott zu glauben der sie liebt versteht und ihnen verzeihen.

Als an Göttern denen die Menschen egal sind.


Fragosoph  02.09.2024, 15:42

Das mag in Teilen stimmen, es war aber primär eine politische Entscheidung. Kaiser Konstantin war der erste christliche Kaiser Roms und hat somit das Christentum massiv gefördert und verbreitet, anschließend wurde es Staatsreligion. Da Rom damals sozusagen "Weltmacht" war (zumindest im Westen), tat das dann den Rest dazu.

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damiro31  06.09.2024, 16:52
@Fragosoph

Du weißt aber schon das dein Kaiser erst 300 nach dem tot von Jesus geboren wurde. Die 300 Jahre zuvor hat es diese Religion sogar gegen die Politik geschafft. In den ersten jahundert wurd man getötet wenn man dieser Religion angehörte

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Fragosoph  06.09.2024, 17:45
@damiro31

Ja, und? Die Frage war ja, wieso es als Staatsreligion abgelöst hat.

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Eigentlich gibt es sie immer noch bzw. sie hat ihre Spuren hinterlassen. Muss ja keiner dran glauben aber die Namen der Götter begegnen uns doch noch immer im Alltag, auch in den Monats oder Tagesbezeichnungen. Der Hermes zieht z.B. auch jeden Tag durch die Straßen. Gut, der ist griechisch aber Griechen und Römer haben gerne ihre Götter untereinander ausgetauscht.

Die Christen tolerierten keine anderen Götter und weigerten sich, im römischen Staat mitzumachen, weil sie dadurch auch die anderen Götter unterstützt hätten. Das Christentum war die Religion der Ungebildeten und der Sklaven. Aber als diese immer mehr wurden, wurde die Last zu gross, so viele Leute mit zu füttern, die nicht wirklich arbeiteten und alles blockierten.

Dieses Problem hat Kaiser Konstantin gelöst, indem er sich selbst zum Christentum bekannte. So gewann er viel Macht und konnte oberster Vertreter der Religion bleiben. Allerdings durfte er dann die anderen Religionen nicht mehr gleich unterstützen, weil er ja als Christ nur einen Gott anerkennen durfte.