Warum hat Deutschland so eine Neidkultur?

4 Antworten

Grudge bedeutet auf Englisch "jmd. etwas nicht gönnen". "(Große) Augen machen" hat mit Neid nichts zu tun. Das bedeutet einfach "überrascht sein".

Diese ständigen Neidfragen nerven mich. Wenn jemand viel gearbeitet hat, dann soll er seinen dicken Mercedes fahren und sich einen Whirlpool auf seine Dachterrasse packen, das ist mir egal. Wenn aber jemand mehr als eine Millionen im Jahr verdient, dann ist das nicht mehr angemessen. Es gibt eine Grenze ab der die Leistung, die derjenige erbracht hat, auf keinen Fall mehr in Relation zur geleisteten Arbeit steht und da geht es nicht um Neid, sondern um Gerechtigkeitsempfinden.

Die Deutschen sind eher Weltmeister darin jemanden mit einem gesunden Gerechtigkeitsempfinden als Neidhammel abzustempeln.


CamelWolf  21.10.2019, 16:43

...."Wenn aber jemand mehr als eine Millionen im Jahr verdient, dann ist das nicht mehr angemessen."....... 

Und wer entscheidet das ?

Wenn der Eigentümer eines Unternehmens der Meinung ist, dass sein Führungspersonal das Geld wert ist ? Muss der sich dann vorschreiben lassen was er mit seinem Geld anfangen soll ?

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Panazee  21.10.2019, 21:05
@CamelWolf

Nein, aber ich nehme mir trotzdem heraus zu behaupten, dass keiner soviel leisten kann, dass er eine Millionen pro Jahr wirklich verdient und nicht nur bekommt. Das ist das 40fache einer Krankenschwester. Kann irgendjemand das 40fache einer Krankenschwester leisten? Ich finde nicht.

Ich schreibe doch keinem etwas vor, wenn ich es ungerechtfertigt finde, oder?

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Die Mehrheit der Deutschen und insbesondere der Ostdeutschen hat ein extrem negatives Bild von „Reichen“, sehr viel negativer als Franzosen, Briten oder Amerikaner dies haben.

Das liegt auch daran, dass verhältnismäßig wenige Deutsche einen Millionär kennen bzw. diese sich in Deutschland ungerne als solche outen – was man ihnen angesichts der bestehenden Vorurteile nicht übel nehmen kann. Allerdings dürfte diese Reaktion den Fortbestand von Vorurteilen zusätzlich fördern

https://www.vgsd.de/jetzt-ist-es-amtlich-deutschland-hat-eine-neidkultur/

"Neiden" und "beneiden" gibt es in allen Sprachen. Was tatsächlich in DE in den letzten Jahrzehnten stärker als anderswo wurde, das ist die Abwertung der Reichen, Erfolgreichen. Der gesamte linke Mainstream zeichnet ein negatives Bild dieser Leute. Stets wird angenommen, dass sie Ausbeuter, hartherzig und trickreich seien. Dass sie etwas leisten, wird ausgeblendet. Fast nie wird wahrgenommen, dass es neben Hardcore-Kapitalisten auch sozial verantwortliche Manager, fleißige Familienunternehmer mit 60-Stunden-Woche und großzügige Mäzene gibt.

Ich glaube nicht, dass Neid ein rein deutsches Thema ist. Es ist menschlich und damit international.