Warum halten sich studierte bzgl. des Gehalts für was besseres?

17 Antworten

Ein Studienabschluss ist zwar immer noch in vielen Branchen wichtig, um die Formalkriterien zu erfüllen. Doch sind einige Firmen inzwischen dazu übergegangen, gezielt "Quereinsteiger" einzustellen, die belastbarer, frustrationstoleranter  und teamtauglicher sind, als jene Ellenbogen-Generation, die gerade auf den Unis ihre Abschlüsse macht.

Durch ausgefeilte Einstellungstests versuchen die Firmen möglichst früh heraus zu finden, wie jemand tickt. Und ob er/sie "entwicklungsfähig" ist, um nicht nach ein paar Jahren als Fachidiot in der beruflichen Sackgasse frustriert stecken zu bleiben.

Wer dadurch auffällt, das es ihm/ihr primär um die Kohle geht und er/sie sonst nicht viel zu bieten hat, bleibt auf der Strecke. Es gibt viele Studenten, die trotz Abschluss keinen vernünftigen Job bekommen und dann z. B. für wenig Geld auf der Messe oder am Flughafen arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen.

Also: Entspann Dich...;<)


nutsnbolts  04.11.2015, 01:41

Das heutige Uni-System ist viel zu verschult. Da ist der Notendurchschnitt viel wichtiger als eine ordentliche Portion Lebenserfahrung.

Nicht wenige der Absolventen steigen erst sehr spät in's richtige Berufsleben ein und tragen dann diese Ich-bin-was-Besseres-als-Du-Attitüden in die Firma hinein. Das ist beim Arbeiten im Team alles andere als förderlich.

Da lobe ich mir diejenigen, die sich schon mal 'ne "blutige Nase" geholt und die Erfahrung gemacht haben, wir schwer es in manchen Branchen ist, sein Geld zu verdienen. Und die nicht gleich beim ersten Problem angelaufen kommen und sagen "Chef, haben Sie 'ne Lösung?" oder "Was schlagen Sie vor?"...

Droitteur  04.11.2015, 01:59
@nutsnbolts

"Da lobe ich mir diejenigen, die sich schon mal 'ne "blutige Nase" geholt und die Erfahrung gemacht haben, wir schwer es in manchen Branchen ist,"

So habe ich das auch verstanden; es stellt sich nur die Frage, ob dein Begriff "Ellenbogen-Generation, die gerade auf den Unis ihre Abschlüsse macht" wirklich so passt. Oder was ist eine Ellenbogengeneration anderes als eine solche, die sich blutige Nasen holt?

Droitteur  04.11.2015, 01:18

Keine Meinung zu deiner Antwort, aber:

"frustrationstoleranter" als die "Ellenbogen-Generation"? Was soll einem das sagen?

Was soll man davon halten?^^ Entspannt.

nutsnbolts  04.11.2015, 09:12

Eine "blutige Nase" holt man sich bestimmt nicht in klimatisierten Hörsälen, während Papa das WG-Zimmer, den gefüllten Kühlschrank und die Handyrechnung bezahlt oder der Sprößling noch bis zum 26. Lebensjahr die Vorteile von "Hotel Mama" nutzt...

Droitteur  04.11.2015, 09:25
@nutsnbolts

Vertritt doch ruhig diesen Standpunkt, aber dann bezeichne die Uni-Leute halt nicht als Ellenbogengeneration.

Und wo du von Hotel Mama sprichst, deutest du an, dass es sich der Student leicht macht. Davon kann aber wohl kaum die Rede sein im Vergleich zu denjenigen, die "einfach" früh von der Schule abgehen. Du tust gerade so, als wäre es ein Vorteil, gearbeitet zu haben; jedoch fängt damit jeder mal an - dieser "Vorteil" hebt sich also unweigerlich früher oder später auf, eine besondere Leistung sehe ich da nicht.

Auch der Student wird sich also die blutige Nase nach deiner Lesart holen; abgesehen davon, dass gleichfalls in der Unizeit nicht nur klimatisierte Räume, gefüllte Kühlschränke und Handyrechnungen auf dem Programm stehen, über die im Übrigen der Azubi genauso verfügt. Egal, von wem dann das Geld kommt: Leisten müssen beide. Auch wenn es für dich nicht sichtbar sein sollte, dass auch der Student sich seine Kühlschrankfüllungen "erarbeitet".

Und machen wir uns nichts vor: Die "Vorteile" von Hotel Mama sind doch für viele gerade ein Grund, früher von der Schule abzugehen. Und Studenten wohnen bei weitem nicht alle zuhause 0o

Droitteur  04.11.2015, 09:28
@nutsnbolts

Und ausgerechnet WG-Zimmer sind ja wohl ein oberschlechtes Argument.

fluffiknuffi  04.11.2015, 09:35
@Droitteur

 nutsnbolts hat offensichtlich nicht studiert und kompensiert hier nun irgendwelche emotionalen Missstände. Darauf sollte man nicht allzu viel geben.

fluffiknuffi  04.11.2015, 09:43
@fluffiknuffi

PS Ist natürlich nur Spaß, angewandte Küchenpsychologie habe ich im Nebenfach studiert. :'D

Droitteur  04.11.2015, 09:54
@fluffiknuffi

Ich wollte mir mit dem DH deinen Kommentar auch nicht zu eigen machen, sondern nur in irgendeiner Form antworten :D Ich bin ja so weichgespült, dass mir dein Ton schon viel zu rau war^^ Gut, dass du es noch mal angesprochen hast^^

Davon abgesehen will ich zur Eingangsantwort noch was anmerken: Auch für Fachidioten gibt es Verwendung. Freilich, man muss sie identifizieren - dann werden sie aber nicht aussortiert, sondern einfach bloß sortiert und entsprechend ihrer Verwendbarkeit eingesetzt. Ist doch kein Problem? Also nichts gegen Fachidioten, die mitnichten nicht entwicklungsfähig sind, sondern sich eben anders entwickeln! :D

Und wenn jemand ganz besonders für Geld ansprechbar ist, ist das ebenfalls nicht das Schlechteste. Trotzdem musste er ja eine Wahl treffen, womit er Geld verdienen will. Als Geldgeiler aber ist er besonders simpel zu motivieren; der lässt sich sich schon mal versklaven.

Du hast Recht, dass arrogante Einstellungen - und das suggeriert der Fragetitel - nicht angenehm sind. Die muss man aber nicht persönlich nehmen und sich automatisch schlechter fühlen, nur weil sich jemand für etwas Besseres hält. Wenn man unbedingt etwas tun will, kann man ihn statt dessen doch einfach bedauern (egal ob berechtigter- oder unberechtigterweise)? Allerdings allein daraus, mehr Geld zu verlangen, muss keine arrogante Einstellung folgen; das wird im Fragetitel zu pauschal angenommen.

Erster Fakt: In vielen Bereichen verdient man langfristig mehr, wenn man einen Studienabschluss vorweisen kann. Das ist allgemein bekannt und für viele eines der Gründe, ein Studium zu absolvieren. Zweiter Fakt: Ein Studium ist ja oft kein Zuckerschlecken und für viele auch mit finanziellem Verzicht und mit Verschuldung verbunden. Da finde ich den "Anspruch" doch durchaus legitim, dass sich ein Studium auch auszahlen soll.

Für ein Studium nimmt man mehrere Jahre ohne Einkommen auf sich und bringt in dieser Zeit große Leistungen.
Diese Anstrengungen und Zeit und diesen Verzicht möchte man natürlich danach auch honoriert bekommen.

Es gibt Studenten die nach ihrem Studium nicht mehr haben wie bei einer normales Ausbildung, und es gibt Studenten die nach ihrem Studium viel mehr haben wie bei einer normalen Ausbildung. Studieren heißt nicht gleich Reichtum, wenn es so wäre, hätten wir mehr Ferraris auf den Straßen. Außerdem findet nicht jeder Abgänger einen guten Job in seinem Bereich. Also das ist echt eine Frage auf die es mehr als eine Antwort gibt.


fluffiknuffi  04.11.2015, 09:39

(Das wir nicht so viele Ferraris haben ist aber nicht nur eine Frage des Einkommens sondern auch danach was man damit macht. :D )

Neelo  04.11.2015, 10:20
@fluffiknuffi

Ich denke man weis genau wie man das zu verstehen hat.

Achja, und es ist eine Frage des Einkommens.

Wer studiert, investiert viel Zeit in seine Ausbildung, in der er auch arbeiten und Geld verdienen (und Rentenansprüche erwerben) könnte. Dieser "Verdienstausfall" muss anschließend durch ein entsprechend höheres Einkommen ausgeglichen werden, ansonsten hat sich das Studium nicht gelohnt.

Das ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung und hat mit Arroganz nichts zu tun.