Warum haben viele Menschen im Deutschland so wenig Nationalstolz..?
Oder schämen sich sogar deutsch zu sein?
20 Antworten
Wegen der Nazi-Zeit und weil wir von einem Extrem zum Anderen gekommen sind: zuerst VIEL zu überschwänglich und extrem nationalstolz und heutzutage viel zu wenig- vorher wurde uns zu viel Stolz (vor allem falscher Stolz) eingetrichtert und heutzutage wird uns zu viel Schämen und Scham eingetrichtert. Besser wäre es, positive und negative Dinge sachlich,rational und vernünftig zu reflektieren und gegenüber zu stellen.
Ich habe eher den Eindruck, dass Nationalstolz und Kenntnisse über Deutsch, deutsche Rechtschreibung, deutsche Geschichte, deutsche Philosophen, Schriftsteller und Komponisten tendenziell umgekehrt proportional zueinander sind.
Ich würde ja eher empfehlen, den zweiten Bereich zu fördern. Meiner Erfahrung nach schwärmen nationalstolze Menschen eher selten von Schopenhauer oder von Beethovens Klaviersonaten.
Aber womöglich gibt es auch Ausnahmen.
Was mir gerade in den Sinn kommt: Wagner (deutscher Komponist) hatte wenig übrig für italienische Komponisten (wie Verdi). Offenbar hatte da sein Nationalstolz seine (ansonsten gute) künstlerische Einschätzung getrübt.
Dagegen Verdi: auch wenn er selber ganz anders komponierte: er war begeistert vom 2.Akt von "Tristan und Isolde" (von Wagner; diese Einschätzung teile ich übrigens auch). Er war durch und durch Musiker, er beurteilte alleine die Musik, egal, ob sie ein Italiener, Deutscher oder sonst jemand geschrieben hatte.
Diese Einstellung mag ich eher, wichtig ist doch nicht, ob die Musik "deutsch" oder "italienisch" (oder...) ist, nur, ob sie gut ist oder einem gefällt. Ich mag durchaus deutsche Künstler - aber nicht als Automatismus (weil sie deutsch sind), sondern genau dann, wenn sie gut sind (worüber man manchmal streiten kann).
Der Stolz mag per se nicht schlecht sein, aber er trübt den Blick dafür, dass es auch woanders viele gute Dinge gibt. Und warum sollte man - wenn man schon stolz ist - durch irgendwelche Ländergrenzen eingeschränkt sein?
Ich bin in der Nähe eines Dreiländerecks geboren, und Luxemburg und Metz (Frankreich) waren mir näher als z.B. Berlin. Sind halt 3 Staaten, aber das muss die Menschen ja nicht trennen. Und wenn der Stolz fehlt, heißt das ja nicht, dass man das Land nicht mögen würde - ich mag Deutschland sehr oft (nicht immer, aber sehr oft).
Ich würde mir nur manchmal ein klein wenig mehr französische Gelassenheit wünschen (z.B. beim Thema Auto). Sich z.B.über Frauenparkplätze aufzuregen ist mir "zu deutsch".
Aber auch da gibt es Ausnahmen, es gibt sehr gelassene Deutsche.
Wo du viele Leute siehst, die eine deutsche Fahne schwenken, dort wirst du auch Personen mit Nationalstolz finden. Aber worauf sind die stolz: Halten sie Deutschland für besser als andere Nationen ?
Worauf wir stolz sein können ist das Grundgesetz. Wenn ausgerechnet hier "die letzte Generation" eine Aktion startet, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/faeser-protestaktion-grundgesetz-denkmal-101.html
Weil man dioes den Bürgern der BRD (nach der Gründung) erfolgreich und intensiv durch US-gelenkte Propaganda ausgeredet hat.
Man hat ihnen schlicht und ergreifend klar gemacht:
Patriotismus = Nationalismus = Hitler!
Und genau daher haben die Bürger der ehemaligen West-BRD niemals auch nur ansatzweise eine Spur von Nationalstolz abbekommen - ganz im Gegensatz zu den Menschen in der DDR im übrigen. Dort hat man den Menschen tatsächlich genau das Gegenteil gesagt - immer und immer wieder: "Ihr baut hier gerade etwas einzigartiges auf, und könnt stolz darauf sein." Und genau das waren dann sehr viele Menschen eben auch - zu recht!
Natürlich wissen wir heute, dass das DDR-System eben leider nicht funktioniert hat. Aber man hätte ja aus allem lernen können, an den passenden Stellschrauben drehen und es besser machen können. Denn ur aus Fehlern kann man vernünftig lernen.
Oder schämen sich sogar deutsch zu sein
Das ist ein lustiges Thema. Wer ist denn Deutsch oder möchte das sein. Das du im Perso oder Reisepass Deutsch stehen hast, ist kein absoluter Nachweis das man Deutsch ist, sondern es lässt nur die Vermutung zu. Zum abschließenden Nachweis brauchst du diesen gelben Zettel der bei den Reichsbürgern so beliebt ist und manche Berufsgruppen brauchen den auch, zb Steuerberater. Das ist dieser Staatsangehörigkeitsausweis, den muss man dann extra beantragen. Und es ist schon Leuten passiert, wo die Großeltern zb im Krieg damals aus dem Sudetenland geflohen sind und die den Schein beantragt haben und dann hieß es: Glückwunsch, sie sind Tscheche, weil ihre Großeltern Tschechen waren.
Ich check das auch nicht so ganz, so sehr intresssiert mich das auch nicht. Früher hätte man ja die Staatsangehörigkeit oder die Staatsbürgerschaft in den Ländern, also Bayern, Thüringen, Preußen usw und das wurde dann Anfang 1900 geändert.
Nationalstolz in dem Sinne, das man sich quasi in die Reihe mit den Vorfahren stellt und auf deren Arbeitsleistung dann aufbaut oder diese weiter führt und das man dann irgendwann den Staffelstab an die Kinder weitergibt, dann haben die das an der Backe. Aber ich finde das schon wichtig, das man seinen Platz einordnen kann . Wenn man sowas nicht hat oder nicht sieht, dann hat man keine Wurzeln die einem halt geben, wenns mal stürmisch wird.