Warum haben Türken/Araber keine "westlichen" Vornamen?
Mir ist aufgefallen, dass so gut wie alle türkisch- oder arabischstämmige Menschen (meistens Moslems) einen Namen haben, der nur aus der Region stammt, wo sie herkommen.
Mir ist fast keiner bekannt, der/die einen "westlichen" Namen wie Sebastian, Daniel, Lisa etc. hat. Nur 2 Personen sind mir bekannt, zwei Mädchen, die den Namen Marie (türkische Herkunft) und Vanessa (arabische) haben, wobei diese aus Mischehen stammen. Aber die meisten heißen halt Ali, Furkan, Emre, Mustafa, Fatma, Aylin, Selcan, etc...
Warum eigentlich? Hat das was mit der Religion zu tun, dass man dem Nachwuchs nur solche Namen gibt, obwohl man schon seit vielen Jahrzehnten in Deutschland lebt? Wäre es eine "Sünde" wenn man dem Kind einen christlichen Namen gibt? Hat man Angst vor dem Spott, was die Freunde/Familie wohl sagen, wenn man das Kind "Michael" nennt statt "Mohammed"?
Ich meine, die Kinder hätten doch bessere Chancen, wenn diese "Alltweltsnamen" hätten.
7 Antworten
Einerseits wollen sie sich dadurch vielleicht ihre Herkunft bewahren, andererseits ist es auch in gewisser Weise ein Ausdruck von Integrationsunwillen oder Ablehnung unserer Kultur. Es ist ja auch so, dass Türken oder Araber selbst in Deutschland lieber "unter sich" heiraten oder wenn der Partner doch aus dem Westen kommt, muss er zum Islam konvertieren, niemals anders herum.
Wenn ich jetzt z.b. nach Japan ziehen würde und würde dort eine Japanerin heiraten, würde ich unser Kind dann auch nicht Horst oder Karsten nennen, sondern einen japanischen Namen wählen und einen deutschen höchstens noch als Zweitnamen.
Es ist eben regional bedingt. Würdest du dich nicht wundern, wenn dir ein gebürtiger Japaner sagen würde, er hieße bspw. "Karl-August Müller"? 😄
Dafür Erda, Brünhilde, Walküre, Siegfried, Hagen, Parsifal...
Darum geht es ja. Hier haben die Leute internationale Namen, die aus dem jüdischen (Jonathan, David) stammen oder italienischen (Mario). Und keiner hat ein Problem damit.
Wie schon ein anderer User schrieb, haben die Bedeutungen arabischer Namen einen deutlich höheren Stellenwert als bei uns. Der Name "Uwe" kommt z. B. vom germanischen Urs - der Bär. Das interessiert aber kaum jemanden. Der Name "Mustafa" bedeutet im arabischen "Auserwählter" und das ist für die Eltern von enormer Priorität.
türken haben das gleiche recht wie deutsche, ihre kinder nach verwandten zu benennen und namen zu verwenden, die in ihrer familie eine bedeutung haben. wenn der opa, nach dem das kind benannt wird, nun mal nicht michael sondern mohammed heisst.
und obwohl es auch christliche türken gibt, fände ich es viel verlangt, wenn ein muslim seinem kind einen christlichen namen verpassen soll. deutsche geben ihren kindern ja auch keine namen, mit denen sie keinerlei verbindung haben/ vorstellung damit verbinden.
Ich verlange auch nichts. Aber viele deutsche haben auch keine rein deutschen Namen. Viele Namen stammen sogar aus dem jüdischen. Und damit hat keiner ein problem. Hier sagt ja keiner, dass der Name unbedingt christlichen Ursprungs sein muss. Aber bei den Moslems scheint es mir, als müsste der Name islamischen Ursprungs sein.
was du behauptest (alle türkische namen hätten einen islamischen ursprung), stimmt überhaupt nicht.
in der türkischen sprache gibt es genauso namen, die wünschenswerte eigenschaften oder wünsche für den lebensverlauf/die entwicklung der person haben --> das ist auch bei den namen, die du beispielsweise genannt hast, der fall. und daher muss man sie auch nicht zwingend mit dem islam in verbindung bringen, auch wenn ali der schwager vom mohammed war und mustafa ein beiname von mohammed.
in den meisten europäischen sprachen gibt es eine version eines bestimmten namens. und so teilen sich auch türken mit dem rest der europäischen welt vornamen wie adem (adam), bünyamin (benjamin), girgin (matthias), davut (david).
und es gibt genug beispiele, wo deutsche, die im ausland geboren wurden, deutsche vornamen bekommen. da wird mal wieder eine anpassung gefordert, die man selber nicht bereit wäre, zu geben - mit recht: die namen der eigenen kinder zu vergeben, ist eine höchst private angelegenheit.
Dann schau erstmal nach, wie viele deutsche Vornamen Bezug zur Bibel haben, häufig fehlt halt nur die Endung -us.
Denke alle gläubigen Menschen wählen bei der Namensgebung auch unter Personen, die in ihrer Religion eine Rolle spielen.
Meanwhile in Pakistan:
"Wieso haben Leute westlicher Kulturen keine arabischen Namen?"
Stell dir vor: nicht jeder gibt seinen Kindern Namen, die nix mit seinem Ursprung zu tun haben, wie Deutsche das gerne tun, wenn sie ihre Kinder wieder Nala Ashley nennen.
Dem TE geht es aber nicht um Türken in der Türkei, sondern um Türken in Deutschland teils schon in 3. Generation.
Diese Rechnung geht aber nicht auf. Denn nach dieser Logik müsste hier jeder Deutsche Olaf heißen und sonstige heidnische, altgermanische Namen haben. Tun sie aber nicht. Viele Menschen heißen auch Jonathan, Kevin, Mario etc.
Und nun? Namen haben auch etwas kulturelles und das ist manchen Menschen eben wichtig.
Aber diese Familien leben hier doch teilweise seit 60 Jahren. Die deutschen heißen doch auch nicht alle Olaf, Hedwig etc.