Warum haben osteuropäische Staaten so eine negative Einstellung gegenüber der EU?

7 Antworten

zudem sind sie keine Satellitenstaaten mehr wie zu Zeiten des Kommunismus

Das sehen z. B. besonders die Ungarn aber völlig anders - die Tschechen übrigens auch...

Hier haben zwei Vertragspartner völlig unterschiedliche Vorstellungen und Ambitionen gehabt - ein Mißverständnis sondergleichen...

Um es mal ganz simpel zu formulieren:

Größtenteils wegen der Einwanderungspolitik, was ich auch absolut nachvollziehen kann. Die Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik der großen EU-Länder und die Fehler die dort gemacht werden, wollen diese Staaten nicht mittragen.

Kleine Staaten haben nunmal auch wenige Abgeordnete im EU-Parlament, was natürlich auch deutlich weniger Mitspracherecht bedeutet.

Populismus und Nationalismus kommen in jenen Staaten bei den Wählern besonders gut an.

Die sind kaum der Bevormundung der Russen entkommen, da warten die nicht ausgerechnet au die EU um sich erklären zu lassen wie sie zu leben haben.


DenweisenSchaff  12.06.2020, 19:43

Tja, man kann aber nicht in einer Gemeinschaft sein, deren Werte man ablehnt, nicht wahr?

soisses  12.06.2020, 19:47
@DenweisenSchaff

Die EU ist eine Wirtschaftsgemeinschaft.
Das ist auch schon alles.
Was gilt ist die Verfassungswirklichkeit der Nationalstaaten.

DenweisenSchaff  12.06.2020, 19:51
@soisses

Außerhalb der EU weißt du das vielleicht nicht, aber diese so genannten "Kopenhagener Kriterien" müssen alle Staaten erfüllen, die der EU beitreten wollen: 

  • Das "politische Kriterium": Institutionelle Stabilität, demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten.
  • Das "wirtschaftliche Kriterium": Eine funktionsfähige Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem Wettbewerbsdruck innerhalb des EU-Binnenmarktes standzuhalten.
  • Das "Acquis-Kriterium": Die Fähigkeit, sich die aus einer EU-Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen und Ziele zu eigen zu machen das heißt: Übernahme des gesamten gemeinschaftlichen Rechts, des "gemeinschaftlichen Besitzstandes " (Acquis communautaire). 
Crack  12.06.2020, 19:46

Die Vorteile der EU nehmen sie aber gern und ohne Bevormundungsvorwürfe mit, richtig?

soisses  12.06.2020, 19:49
@Crack

Dafür wurden sie von der EU umworben.
Die Visegard Staaten wollen gleichberechtigt mitreden.
Die Kiste mit der Einstimmigkeit.

.. vmtl weil sie weniger EU Bestechungs... äh Fördergelder bekommen als sie sich wünschen.