Warum glauben so viele, dass man mit einem Abschluss in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang keinen Job findet?

10 Antworten

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Ohne Zweifel ist etwas dran. Eine geisteswissenschaftliche Universitätsausbildung allein qualifiziert für sich genommen zu nahezu keiner Berufstätigkeit, meist noch nicht einmal (d.h. nicht genügend) in der facheigenen Forschung und Lehre. Fast immer ist eine Person mit einem solchen Abschluss daher auf weitere Qualifizierungen angewiesen.

Im Regelfall bietet die Kultur- und Kreativwirtschaft zwar ein immens großes Feld an beruflichen Möglichkeiten, denn sie ist einer der größten Wirtschaftszweige unseres Landes. Aber mit einer alleinigen geisteswissenschaftlichen Ausbildung hat man dennoch sehr schlechte Karten, einen Job zu bekommen, und wenn, dann ist dieser dann oft schlecht bezahlt. Mit Zusatzausbildungen (z.b. betriebswirtschaftlich, juristisch, künstlerisch oder in der öffentlichen Verwaltung) aber kann man auch auf einem solchen Sektor eine attraktive Personalressource werden.

Hochschulpolitisch darf man es, wenn man will, durchaus für einen Skandal halten, dass Universitäten in Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften an den beruflichen Anforderungen der Kultur- und Kreativwirtschaft vorbei ausbilden.

Weil das Studium selbst keine Garantie dafür ist, das man einen Job bekommt. Insbesondere in den USA wird das als Argument genutzt um die hohen Kosten zu rechtfertigen, es stellt sich aber heraus, das ein Studium eben keine Jobgarantie enthält und deswegen wird verstärkt darauf aufmerksam gemacht.


somerandoms  07.03.2021, 12:37

ich glaube ich habe an der Frage vorbeigeredet, dies könnte aber trotzdem ein Faktor sein

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Das ist Quatsch. Es ist nicht einfach, aber die allermeisten finden angemessene Arbeit

Naja, weil es schlicht wenige Jobs in der Wirtschaft gibt, wofür explizit Geisteswissenschaftler gebraucht werden. Meistens nur im Bereich Online-Redaktion, Werbung oder PR, vlt noch als Quereinsteiger ins Personal, ansonsten sieht es sehr mau aus.

Natürlich finden die meisten Geisteswissenschaftler trotzdem irgendwann einen, meistens als Quereinsteiger. Es ist aber einfach etwas mühsamer, einen zu finden, und dauert häufig auch länger, und dann verdienen sie im Schnitt auch weniger als andere Absolventen. Das ist einfach eine statistische Tatsache.

Dass sie alle keinen Job finden, stimmt natürlich nicht. Jeder Studienabschluss ist besser als keiner.

Weil es grosstenteils durch Fakten nachweisbar ist und auf Erfahrung beruht.

Die meisten Geisteswissenschaftler sind nach dem Abschluss ersteinmal arbeitslos.

Keinen Job stimmt aber nicht ganz.

Einen Job kannst du bekommen, der wird aber nicht dringend gut entlohnt oder sicher sein. Auch sind diejenigen, die einen guten Job mit solch einem Abschluss bekommen anderweitig zusätzlich qualifiziert und finden eine Anstellung als Quereinsteiger.

Ansonsten ist die Konkurrenz in den klassischen Bereichen wie NGOs, Ausserschulischen Bildungs Bereich, Lehre oder Medien sehr hoch und daher die Einstelungschancen gering.


Sumita 
Beitragsersteller
 07.03.2021, 12:45

Es ist ja schon teilweise recht schwer, in ein schlecht bezahltes Volontariat zu kommen. Ohne ein Volontariat läuft ja ohnehin kaum was, im Medienbereich.

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consillieri  07.03.2021, 12:47
@Sumita

Korrekt. Praktika mit Abschluss sind auch üblich. Vor allem in der PR-, Branche...

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