Warum gibt man negative Komplimente?

9 Antworten

Das tun die Personen auch deshalb, um ihrem eigenen Anspruch an Aufrichtigkeit und Offenheit gerecht zu werden.

Sie mögen und/oder schätzen dich, aber sie wollen auch, dass du weißt, dass sie auf dich bezogen auch schon mal weniger positive Gedanken gehegt oder mit anderen über dich gesprochen haben. Sie wollen dir nicht das Gefühl geben, auch nur ansatzweise mit gespaltener Zunge zu sprechen.

Alles ist so erwähnt und nichts ist unklar oder schlummert im Verborgenen.

Das ist ne Methode wie man nett verpackt Kritik äußert. Ich find diese Art eher blöd. Sag mir einfach was du denkst und fertig - dazu muss man die Kritik nicht mit Zuckerguss verpacken. Nennt sich sandwichmethode. N echtes Kompliment kommt nicht mit aber!

Weshalb du das machst, weiß ich nicht.

Aber in dem Fall ist das kein Kompliment von dir.
Vielmehr ein Hinweis darauf, was du an der Person magst und was du an ihr nicht leiden kannst.

Ein echtes Kompliment hat kein "aber ..." dahinter.

Weil man im Westen irgendwie ein Problem damit hat nur etwas Gutes zu sagen ohne auch zu erwähnen, dass es was Schlechtes gibt. Vermute das hängt damit zusammen, dass es oft von Kind an gelernt wird, dass man für alles Gute quasi "bezahlen" muss.

Angenehmer sind Menschen die einfach mal was Positives sagen können oder Menschen denen man was positives sagt und die das einfach nur dankend hinnehmen ohne gleich ihre negativen Eigenschaften hervorzuheben. Ich weiß nicht was man damit darstellen will. Eine gewisse Art der Bescheidenheit? Sollte sich jeder abgewöhnen. Wer ein Kompliment macht, meint das so und will nicht hören was das Ganze aushebelt.

Sicherlich werden viele vermeiden wollen "zu viel" zu loben, damit es authentisch bleibt etc., aber ich glaube da steckt v. a. auch sehr viel eigene Unsicherheit hinter!

Generell würde ich stark davon abraten sowas Negatives einzubauen, so ein Kompliment ist letztlich vergiftet und hilft niemand. Es kann sogar den Zweifel wecken, ob es eigentlich nur darum ging etwas versteckt Kritik anzubringen ("Sandwich"), also dann hätte man evtl. noch Schaden angerichtet. Diese Methode würde ich nur nehmen, wenn es mir wirklich darum geht zu kritisieren, aber das eben möglichst freundlich und konstruktiv, respektvoll.

Es ist im Gegenteil so, dass wir >standardmäßig< davon ausgehen sollten, dass wir nie für andere 100% perfekt sind, sondern jede:r hat kleine Eigenheiten, die für jemand anderes irgendwie nicht passen. Das ist ok, ganz normal, ist bei jedem so. Zum einen ist es gut sich immer weiter zu entwickeln und zum anderen ist es manchmal auch eher ein Problem des anderen, dass er/sie etwas an dir z. B. zu einseitig sieht oder übermäßig empfindet, obwohl es eigentlich für die meisten ok ist.

Das heißt gib ein Kompliment echt, aber nur positiv (!), ohne negative Anteile, du kannst es dafür aber in seinem Geltungsbereich einschränken - z. B. "Du bist so oft echt cool drauf, macht richtig Spaß!" Oder "Wenn wir in der Stadt chillen, bist du meistens am coolsten, das ist echt deine Location!" ...sowas... ;-)