Warum gibt es nur in Deutschland Advent?

11 Antworten

Warum gibt es nur in Deutschland Advent?

Das ist schlicht FALSCH!!!! Advent gibt es überall dort, wo Christen leben!!

Der Adventskranz hat seinen Ursprung in Deutschland. Es gibt ihn aber auch in Österreich und in der Schweiz.

Verschiedene Länder haben aber eben auch verschiedene Bräuche! So gibt es z.B. in Dänemark die Adventskalenderkerze, die Adventskalender & Kerze vereint.

Andere Länder, andere Sitten. Jedes Land hat seine besondere Kultur. Manches ist gleich wie bei den anderen, anderes ist ein wenig anders, und einiges hat nur dieses Land oder dieser Kulturkreis. Manchmnal verbreitet sich eine Sitte von einem Land in andere; der Christbaum entstand ebenfalls in Deutschland und wanderte in nahezu alle Länder der Welt.

Der Adventskranz wurde 1839 von dem evangelischen Theologen Wichern in einem Hamburger KInderheim erfunden. Danach verbreitete sich die Sitte über Deutschland, Österreich, die Schweiz und das Elsass, also den deutschsprachigen Raum, zuerst in protestantischen Gebieten, später auch in katholischen. Auch in Polen und Tschechien soll es ihn vereinzelt geben.

Es gibt diese Tradition nicht nur in Deutschland.

Weshalb sie stärker ist als in anderen Ländern hat mit der Entstehung zu tun.

https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/Johann-Hinrich-Wichern-Menschenretter-und-Adventskranz-Erfinder,wichern34.html

Ursprünglich war der heutige Adventskranz eine Kranz mit der Form eines Wagenrandes mit 24 Kerzen. Wichern wollte damit die Wartezeit der Waisenkinder auf das Weihnachtsfest etwas angenehmer gestalten.

Verbreitung in Europa:

https://ethnodanubia.eu/2017/05/19/zur-geschichte-der-verbreitung-des-adventskranzes/

Die Fastenzeit vor dem Hochfest der Geburt Christi, genannt Weihnachten, wird überall begangen, wo Christen leben. Diese Fastenzeit heißt Advent, was sich aus dem lateinischen ableitet und "Ankunft" heißt, in der Langversion adventus Domini - Ankunft des Herrn.

Die Adventszeit beginnt für alle Christen mit dem Vorabend des 1. Advent, der Vesper, dem Abendgebet der Kirche.

Die Adventszeit wird seit dem ca. 4. Jahrhundert begangen und war sechs Wochen lang und begann am St. Martinsfest (11.11.). Im 7. Jahrhundert legte Papst Gregor die Zahl der Adventssonnstage auf vier fest. Die orthodoxe Kirche feiert weiterhin sechs Sonntage.

Die Adventszeit endet mit Beginn der Christmette am Hl. Abend. Damit beginnt dann die Weihnachtszeit, die bis zum Sonntag nach Dreikönig geht.

Allerdings sind die Traditionen, die es im Advent gibt von Land zu Land unterschiedlich. Die Deutschen haben viele Bräuche, die aus unterschiedlichen Gründen entstanden sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

PetersPeterson  27.11.2022, 21:02

Hallo Chris428!

Ich würde gerne an einigen Stellen Deiner fundierten Antwort korrigierend eingreifen:

"Die Fastenzeit vor dem Hochfest der Geburt Christi, genannt Weihnachten, wird überall begangen, wo Christen leben. Diese Fastenzeit heißt Advent [...]"

Der Advent ist ein rein westkirchliches Phänomen, d. h. allein die Lateinische Kirche und die aus ihrer Tradition hervorgegangenen Kirchen (protestantisch, anglikanisch, altkatholisch) kennen den Advent als eine spezifisch geprägte Zeit mit entsprechender thematischer und liturgischer Ausgestaltung. Den Ostkirchen, d. h. den nichtkatholischen Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen und den katholischen Ostkirchen ist der Advent fremd. Es stimmt also nicht, dass alle christlichen Gemeinschaften den Advent begehen.

Der Advent ist zudem weder eine vorweihnachtliche Fastenzeit seiner Form nach, noch eine reine Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest seiner inhaltlichen Ausprägung nach. Das war er auch noch nie, zumindest gibt es keine Quellen, die dies nahelegen würden. Gut bezeugt durch westkirchliche Liturgiequellen ist zwar das Fasten an den Quatembertagen im Dezember und das Vigilfasten von Weihnachten am 24. Dezember; beide Traditionen sind jedoch älter als der eigentliche Advent und beziehen sich auch nicht thematisch auf diesen. Die genannten Fastentage und die damit verbundene kanonische Fasten- und Abstinenzpflicht für katholische Gläubige sind mit der Liturgiereform 1969 abgeschafft worden.

"Die Adventszeit wird seit dem ca. 4. Jahrhundert begangen und war sechs Wochen lang und begann am St. Martinsfest (11.11.). [...] Die orthodoxe Kirche feiert weiterhin sechs Sonntage."

Es stimmt, dass sich die ersten Spuren einer vorweihnachtlichen Fastenzeit in der Westkirche ins später 4. Jahrhundert datieren lassen, näherhin im gallischen und spanischen Bereich. Sie umfasste jedoch nach ostkirchlichem Vorbild nicht sechs, sondern acht Wochen. Diese Quadragesima sancti Martini umfasste insgesamt 56 Kalendertage, beginnend mit dem 12. November, dem Tag nach dem Martinsfest, und endend mit dem 5. Januar, dem Vigiltag des Epiphaniefestes. Abzüglich der Samstage und Sonntage, die nach alter ostkirchlicher Tradition fastenfrei waren, kam man so auf 40 Fastentage (Quadragesima) zwischen St. Martin und Epiphanie. Zu diesem Zeitpunkt kannten die Kirchen in Gallien und Spanien noch kein Geburtsfest am 25. Dezember. Dieses lässt sich in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts nur in Rom nachweisen und hat sich von dort aus etabliert und ausgebreitet. Erst im späten 4. und im Verlauf des 5. Jahrhunderts kam es zum Austausch beider Festtraditionen in der Westkirche: Rom übernahm aus dem Osten das Epiphaniefest, die Ostkirche sowie die gallischen und spanischen Kirchen übernahmen den 25. Dezember als spezifisches Geburtsfest. Die historische gallisch/spanische Fastenzeit vor Epiphanie und die bis heute gepflegte 40-täge Fastenzeit, die die Orthodoxie als sog. "Philippus-Fasten" vor Weihnachten begeht, waren bzw. sind reine Aszese-Fastenzeiten ohne liturgisch-inhaltliche Ausprägung. Sie hatten/haben nichts mit dem Advent vor Weihnachten zu tun. Die sechs Sonntage, die im orthodoxen Kirchenjahr in die vorweihnachtliche Fastenzeit fallen, sind normale Sonntage nach Pfingsten, lediglich die letzten beiden Sonntage vor Weihnachten haben einen eigenen Festinhalt und einen mittelbaren inhaltlichen Bezug zum Weihnachtsfest.

In Rom etablierte sich dagegen der Advent seit dem 4. Jahrhundert als spezifisch liturgisch-inhaltlich geprägte Zeit, jedoch ohne asketische Motive wie das Fasten. Bis ins Hochmittelalter hinein sind keine inhaltlichen Bezüge zu erkennen, die den Advent als Vorbereitungszeit auf Weihnachten auszeichnen würden. Vielmehr markieren die Adventssonntage (de adventu Domini, Gregorianum, 7. Jh.) in den liturgischen Büchern, die mit dem Weihnachtsfest beginnen, bis ins 13. Jahrhundert hinein das Ende der kirchlichen Jahresfeier mit ihren endzeitlichen Themen und Motiven. Erst seit dem Hochmittelalter setzt sich eine Neuakzentuierung durch: Die Adventsfeier tritt an den Beginn der kirchlichen Jahresfeier vor das Weihnachtsfest. Durch gallisch-spanische Einflüsse traten Vorbereitungsmotive dazu, was jedoch bis heute nichts an der endzeitlichen Ausrichtung des Advents ändert. Nur die sieben Tage vor Weihnachten (17. bis 24. Dez.) nehmen in die katholischen Liturgie vorweihnachtliche Motive auf.

"Im 7. Jahrhundert legte Papst Gregor die Zahl der Adventssonnstage auf vier fest."

Das stimmt zwar, galt aber zunächst nur für die stadtrömische Kirche. In der lateinischen Westkirche variierte die Zahl der Adventssonntage aufgrund vieler Lokaltraditionen zwischen zwei und sechs. Erst durch die Uniformitätsbemühungen des Tridentinums setzte sich die Zahl von vier Adventssonntagen flächendeckend durch, unbeschadet der bis heute bestehenden Ausnahmen in Mailand und Toledo, wo der Advent sechs Sonntage umfasst. "Unser" Advent in der heutigen Form ist quasi ein neuzeitliches Phänomen!

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Die Adventszeit (Ankunft Jesus) geht schon ins 6. Jahrhundert zurück. Von ursprünglich 6 Adventssonntagen hatte Papst Gregor für die Römische Kirche dann einheitlich 4 Adventssonntage festgelegt. Der Adventskranz wurde von dem Hamburger Erzieher und Theologen J.H. Wichern erfunden, da die Kinder immer fragten, wann Weihnacht ist und mit dem Adventskranz und den darauf befindlichen Kerzen, sich die Kinder entsprechend vorstellen konnten, wie lange es noch bis zur Weihnacht dauert. Und weil so ein Kranz sehr feierlich aussieht und die Kerzen ihr Übriges tun, hat sich diese junge Erfindung (1839) inzwischen weltweit durchgesetzt. Anschließend kamen weitere Erfindungen, wie zB der Adventskalender, aber der Ursprung bleibt bei Wichern’s Adventskranz.