Warum gibt es immer noch Hauptschulen?
7 Antworten
Derzeit leben wir hierzulande in einem Transformationsprozeß, indem die Hauptschulen zusehends einerseits durch die Werkrealschule, andererseits durch die Gemeinschaftsschule ersetzt werden, dies mit der Folge, daß ein Großteil der Schüler am Ende der Pflichtschulzeit wohl gelernt hat, sich großartig per Powerpoint zu präsentieren und auch sehr kommunikativ ist, aber diese weder einwandfrei das Rechnen noch das Lesen und Schreiben beherrschen, weshalb die Ausbildungsbetriebe massive Schwierigkeiten haben, die ausgeschriebenen Lehrstellen zu besetzen.
Für die staatlichen Schulen mag das zutreffen, aber keinesfalls für die Handwerksbetriebe bzw. die Industrieunternehmen, auch die Polizei hat hohe Eingangsvoraussetzungen. Zwar mag es auch an Universitäten Fakultäten geben, in denen die Kunst des Schwafelns gefordert und gefördert wird - die Leute werden später in der Politik ihre Karriere machen können -, aber bei einem jeden mathematisch-naturwissenschaftlich-ingenieurwissenschaftlichen Studium, auch bei einem Medizin-, Pharma- oder Jurastudium wird auch heute noch gnadenlos ausgesiebt.
Warum sollte es denn keine mehr geben? Früher kamen sehr gute Handwerker von dort. Heute hat jeder Abi, aber steht rätselnd vor der Prozentrechnung. 😉
War aber früher. Heute bedeutet Hauptschule ein Stigma.
Unsinn. Gesamtschulen kannst du auch mit Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss verlassen. Die meisten Schüler tun das auch.
Wenn du bei einer Bewerbung aber "Hauptschule" auf dem Halbjahres-Zeugnis stehen hast oder Fremden sagst, dass du auf die Hauptschule gehst, ist das etwas anderes als bei einer Gesamtschule.
Warum aber sollen die leistungstarken Schüler die leistungsschwachen durchschleifen? Das hat nichts mehr mit Sozialkompetenz zutun. Später in der Praxis fallen bildungsferne Menschen auch negativ auf. Sorry, aber es sind eben nicht alle gleich. Und ein schlechter Mathematiker kann immer noch ein guter Friseur sein.
Nein, eigene Erfahrung. Bin selbst Ausbilder. Das Niveau einiger Abiturienten ist erschreckend.
Kann ich nach 42 Jahren als SEK I- und SEK II-Lehrer nur bestätigen ! Das liegt aber weder an den Schülern noch an den Lehrern, sondern an einem völlig falsch und chaotisch konstruierten Schulsystem mit haarsträubennden Curricula....
Ziehe vor Lehrkräften meinen Hut. Wie ihr die Nerven behaltet, wirklich bewundernswert...
Danke ! Und ich habe vier Jahre über die Pensionsgrenze hinaus, also bis ich 69 Jahre alt war, GERN unterrichtet - wenn auch wie Don Quichote im Kampf gegen die Windmühlen-Flügel, ich gegen unser hoffnungslos veraltetes Schulsystem !!
Vielerorts gibt es die nicht
Warum sollte es sie nicht geben?
Weil andere Staaten ohne die Stigmatisierung von leistungsschwachen Schulkindern auskommen
"Abi für alle" ist aber auch nicht die Lösung. Er müsste sogar wieder viel mehr differenziert werden. Das Abitur ist heutzutage nichts mehr wert.
Aber leistungsschwach bleibt leistungsschwach. Egal was man für einen Euphemismus dafür verwenden will, egal was für Ideen zur "Inklusion" man sich da ausdenkt.
Da gibts ja noch was dazwischen. Im übrigen gibt es in Europa das "Schweizer Schulmodell". Da machen nur die Allerbesten Abitur. Im Gegenzug ist es da auch ganz normal, eine Lehre zu absolvieren.
Richtig. Es gibt in der Schweiz sehr angesehene Ausbildungs(!!!)berufe. Man muss nicht zwingend studieren, um wer zu sein.
Stimmt. Heutzutage sieht die Gesellschaft einen normalen Lehrberuf schon fast als "asozial" an. Traurige Entwicklung. Ich warte schon seit knapp nen Jahr auf die Dachdecker (wohne in Deutschland), weil sie in Aufträgen versinken und keinen Nachwuchs zum Einstellen haben.
Das liegt aber oft an den Handwerksbetrieben selber, die keine attraktiven Abstellungsbedingungen bieten (können oder wollen).
Bigger Mama, lass es, bringt nichts. Hier scheinen (fast) nur unglaublche Ignoranten zu schreiben außer uns beiden !!
Ein Handwerksbetrieb kann eben keine 5000,- Euro Gehalt monatlich zahlen. Aber ein Student ohne Spitzenabschluss wird auch nie in dieser Liga spielen.
Ich kann nicht abschätzen, ob das viel ist, da ich nicht in Deutschland lebe, und auch nicht weiss, was wieviel kostet.
Im Handwerk bekommt man ca. 3000 brutto. Kann je nach Region auch weniger sein.
Wo sollen sie denn sonst hin? Es sind halt nicht alle gleich leistungsstark. Da muss man halt trennen.
Es gibt nur wenige Staaten in Europa wo die Klassengesellschaft so ausgeprägt wie in Deutschland ist. Dazu gehört dann auch die Sortierung der Menschen in unterschiedliche Schulen. Ja, sogar Sonderschulen leistet sich dieses Land, so beschämend geht es hier zu.
Es werden Schwätzer und Streber gefördert. Damit will ich ausdrücklich nicht sagen, dass gute Schüler nur Schwätzer und Streber sind.
Angeblich brauchen die Firmen solche Leute. Das funktioniert nur, weil in anderen Ländern ebenfalls größtenteils Schwätzer und Streber am Werk sind.