Warum gibt es eigentlich unterschiedliche Toiletten?
Und warum regen sich alle so auf, wer jetzt wo hin gehen darf und wo nicht?
In der Kabine ist man doch (zum Glück) eh alleine. Und da will ich auch überhaupt keinen anderen Mensch haben. Welches Geschlecht der nun hat wäre mir dabei völlig egal.
8 Antworten
Bis vor ca. 200 Jahren war es allgemein bekannt und akzeptiert, dass sowohl Mensch und Tier, unabhängig vom Geschlecht Verdauungsprodukte ausscheiden.
Aus Hygienegründen erledigte man das irgendwann nicht mehr einfach auf der Straße, an Gebüschen oder in die Feuerstelle, sondern auf Toiletten.
Dann entwickelte sich, vermutet wird Großbritannien, eine "feine Gesellschaft" die sich bewusst abgrenzen wollte. Dazu gehörte, dass man nicht mehr nach seinen körperlichen Ausscheidungen roch und das ganze Thema wurde weiter tabuisiert.
Das Tabu setzte sich dann weiter fort, als sich die feine Gesellschaft dann in feine Damen und feine Herren teilt. Es war dann ein Unding, dass ein Mann mitbekommen könnte, dass eine Dame beim "schei*en" die gleiche Geräusche und Düfte verursacht wie ein Mann. Die Leute die es sich leisten konnten, trennten daher Toilette, Bäder und Schlafzimmer nach und nach.
Dann spielte noch etwas hinein, dass "Sittenmoral" genannt wurde und damit wurde alles das ein Geschlecht betraf, automatisch zum Tabu für das andere Geschlecht.
Das setzte sich so fest und das Endergebnis war eine Spaltung die Gesellschaft in Männer und Frauen mit separaten Bereich für die es die Jahrhunderte zuvor (trotz unterschiedlicher sozialer Stellungen) keinen Bedarf gab.
Geschlechtertrennung in öffentlichen Toiletten war bis ins 19. Jahrhundert eher unüblich.
Für gewöhnlich gab es nur einen Raum für alle Geschlechter. Und erst mit der viktorianischen Epoche, von Großbritannien ausgehend, setzte eine Geschlechtertrennung im Toilettenbereich ein.
... die moderne Toilettensegregation aus diesem viktorianischen Gender-Modell hervorging.
https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Toilette#Hintergrund
Auch im Alten Rom gab es keine Geschlechtertrennung beim großen und kleinen Geschäft:
Es gab keine Trennwände, und auch eine Geschlechtertrennung ist nur selten nachweisbar; meist rafften die Nutzer, Frauen, Männer und Kinder jeden Standes, schlicht ihre Tunica (und Palla bzw. Toga) und deckten damit auch die Intimsphäre ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hygiene_im_R%C3%B6mischen_Reich#Latrinen
Glaube mir oder laß es sein, ich werde jetzt nicht Versuch machen, mein in Jahrzehnten erworbenes Wissen durch Internet-Links zu belegen.
Unappetitliches Thema!
mein in Jahrzehnten erworbenes Wissen
das Sprüchlein erzählst du mir jedes Mal.
So ist das bei Religionen, man kann behaupten wie man lustig ist und muss nichts belegen.
Was singt übrigens jemand, der nie Belege für seine Behauptungen hat?
Der einzige wirklich nachvollziehbare Grund, der mir einfällt ist, dass es komisch ist, wenn Frauen an den Männern vorbei laufen müssen, die grade am Pissoir stehen.
In der Kabine ist es tatsächlich egal. Zu Hause haben die meisten Leute ja auch nur ein Klo für alle.
Weil es leider ein paar Menschen gibt die es sexuell erregend finden würden, wenn neben ihm eine Frau oder ein Mann in der Kabine sitzt und durchaus auf die Idee kommen könnte über die Wand zu gucken oder Bilder mit dem Handy zu machen.
Aber Frauen und auch bestimmt Männer, möchten sich vor dem Spiegel mal die Kleidung richten und wenn eine Frau kurz ihr Shirt hoch schiebt um den BH zu richten, will die keine lüsternen Blicke von Männern haben.
Auch finden es so einige Männer und auch Frauen nicht toll, wenn eine Frau vorbei geht, wenn der Mann am Pissoir steht und gerade uriniert.
Es gab schon vermehrte Fälle, dass Männer sich auf Frauentoiletten versteckt haben.
Ich denke, dass viele einfach Angst davor haben, dass ihnen dann was passieren würde.
Come on, öffentliche Toiletten waren seit der Völkerwanderung eher unbekannt, und auch im Alten Rom ist eine "anständige" Ehefrau nicht außer Haus und schon gar nicht öffentlich aufs Klo gegangen!