Warum gelten Benziner als sportlicher, obwohl Diesel mehr Drehmoment etc. haben?
6 Antworten
Wenn man heutige Benziner und (Turbo-)Diesel (mit Direkteinspritzung) gleichen Hubraums vergleicht, so weist der Diesel ein höheres maximales Drehmoment in einem tieferen (und oftmals breiteren) Drehzahlbereich auf als ein Benziner. Letzterer kann diesen Bereich verbreitern, indem er nicht auf hohe Drehzahl ausgerichtet ist und somit maximale Leistung einer breiteren Drehmomentskurve "opfert", oder indem er (wie der Diesel) eine Aufladung erhällt und somit sowohl an Drehmoment als auch an Leistung zulegt. Der Diesel bleibt aber was das Drehmoment angeht immer im Vorteil.
Da Leistung in der Physik das Produkt aus Drehzahl, Drehmoment und zweimal der Kreiszahl ist, weist der gleich grosse Benziner aber mehr maximale PS auf. Dies, da sein maximales Drehmoment im höheren Drehzahlbereich liegt und er wesentlich höher drehen kann als ein Diesel. Somit fährt sich ein Diesel im Drehzahlkeller kräftig und dynamisch, beim Benziner dagegen muss man "hinauf orgeln" - dann kommt dafür aber mehr Leistung. Dies ist unter anderem auch ein Grund, warum Diesel weniger verbrauchen als Benziner.
Ebenfalls spielt bei sportlichen Autos das Gewicht eine Rolle. Und da ein Dieselmotor aufgrund der höheren Verdichtung und Temperaturen prinzipienbedingt mehr wiegt als ein vom Hubraum her gleich grosser Benziner, spricht auch dies für einen Benzinmotor in einem sportlichen Auto.
Hoffe, ich habe einigermassen "verdaubar" geschrieben... :-)
Jein. :-)
Man kann sagen, dass ein Diesel im unteren Drehzahlbereich mehr Leistung aufweist als ein gleich grosser Benziner. Dies ist der Fall wegen des viel höheren Drehmoments des Diesels in diesem Bereich. Aber sobald der Benziner an Drehzahl gewinnt, geht auch dessen Leistung hoch - höher als beim Diesel wegen der z.T. doppelt so hohen maximalen Drehzahl.
Die maximale Leistung ist somit beim Benziner höher als beim Diesel, dafür hat letzterer unten rum "mehr Bumms", was ihn im Alltag kräftiger erscheinen lässt.
Anbei noch ein Link zur Gegenüberstellung zweier Drehmoment- und Leistungskurven:
http://www.kfz-tech.de/DrehmomentM.htm
Auf die Schnelle habe ich keine bessere Gegenüberstellung gefunden. Es bleibt allerdings anzumerken, dass die dargestellte Situation etwas extrem ist. So weist der dortige Diesel (rechts) doppelt so viel Hubraum wie der Benziner auf (links), welcher ein Motorradmotor ist. Aber die Grafik zeigt deutlich den Unterschied zwischen den beiden Konzepten (achte auf die x-Achse (Umdrehungen pro Minute).
Nur ein Ottomotor ist imstande, enorm hohe Drehzahlen zu erreichen, beim Dieselmotor gibt es eine Obergrenze von rund 5500 Umdrehungen pri Minute. Deswegen wird man in der Formel 1 niemals Dieselmotoren vorfinden.
Das sind relikte aus der vergangenheit ,.. damals hatte ein diesel Vieleicht fünftzig Ps und war entsprechend dezent unterwegs.. Ein Mercedes 200 W 115 / Diesel hatte 55 PS , Lief auch zw 140 und 160km/h mit entsprechendem Anlauf versteht sich.. und das bei fast zwei Tonnen Eigengewicht.
Heute ist der Diesel der deutlich sportlichere Motor zumindest was die Kraft und das Drehmoment anbetrifft. Man hat als Älterer Mensch noch immer die alten Saugdiesel im Hinterkopf was zu der Annahme führt.. Joachim
Der Mercedes "Strich 8" wog ab 1340 kg, zwei Tonnen entsprechen jedoch 2000 kg. Man muss nicht übertreiben, denn auch für dieses Gewicht sind 55 PS hoffnungslos zu wenig.
Ok. Hat ein Benziner was die Leistung angeht denn ünerhaupt noch irgendwelche Vorteile?
Bei wenigfahrern und Kuzrsstreckenpiloten geht der PDF beim Diesel schnell zu bzw wird voll und die selbstreinigungsfunkton benötigt nunmal erhebliche temperatur.. die man in der kurzstrecke kaum erreicht..
Kommt aber auf den Fahrzeughersteller an den so mancher hat da auch schon technische lösungen .. Benziner zu fahren ist wie der biss in die Seife reine geschmakssache und jeder denkt da anderst drüber,.. und hat seine eigene denkweise.. Joachim
Benzinmotoren sind tendenziell leichter und laufruhiger.
Sie haben ein breiteres Drehzahlband (insbesondere höhere Maximaldrehzahl), was dafür sorgt, dass sie leichter hohe Leistungen erzielen können.
Dazu kommt ein besseres Ansprechverhalten und ein besserer Sound.
All diese Vorteile empfehlen den Benzinmotor für den Einsatz in Sportwagen. In normalen Alltagsautos ist diese Ansicht längst überholt, dort sind die drehmomentstarken Diesel oft besser geeignet und ebenso zügig.
Hier noch ein direkter Vergleich der Drehmomentkurve zwischen Benzin- u. Dieselmotor im Anlagebild!
Nachzulesen in dem Link hier: kfz-tech.de
Zwischen beiden Motorarten gibt es außer der Art der Zündung noch einen wesentlichen Unterschied. Wenn man bei einem Benzinmotor aufs Gas tritt, wird dem Motor mehr Kraftstoff und mehr Luft zugeführt (Quantitätsregelung). Beim Dieselmotor kommt zur prinzipiell immer gleichen Luftmenge im Brennraum je nach Gaspedalstellung mehr oder weniger Kraftstoff hinzu (Qualitätsregelung).
Diesel: sparsam und durchzugsstark
Der Verbrauchsvorteil ist meist das wichtigste Argument für den Dieselmotor. Dieser hat mit der Einführung der Direkteinspritzung noch einmal deutlich zugenommen. Da es den Benziner inzwischen ebenfalls mit Direkteinspritzung gibt, hat dieser wieder ein wenig aufgeholt. Wirklich sparsame Fahrzeuge werden (besonders im Teillastbereich) wohl auch in absehbarer Zeit nur solche mit Dieselmotor sein, auch wenn die Ausrüstung vom Werk aus mit Partikelfilter den Verbrauch wieder etwas in die Höhe treibt.
Ein weiteres Argument für den Dieselmotor ist das große Drehmoment besonders im meist genutzten unteren Drehzahlbereich (siehe Diagramme oben). Zum starken Beschleunigen aus tiefen Drehzahlen muss nicht mehr unbedingt zurückgeschaltet werden.
Benziner: sportlich und weniger schädliche Abgase
Für den Benzinmotor spricht das geringe Leistungsgewicht und vor allem der größere nutzbare Drehzahlbereich (siehe Diagramme oben). Wirklich sportliches Fahren (z.B. bei Motorrädern) ist wohl nur mit Benzinmotoren möglich.
Auch bei der Vermeidung schädlicher Abgase hat der Benzinmotor die Nase vorn. Im Grunde ist beim Benziner die Abgasentgiftung vollendet, die der Dieselmotor noch vor sich hat. Dabei werden die Partikel in Diesel-Abgasen immer zusätzlichen Aufwand erfordern. Das macht den Dieselmotor stets teurer. Außerdem muss ein Dieselmotor schon mindestens einen Verbrauchsvorteil von 13% haben, um auf den gleichen Kohlendioxid-Abgasanteil zu kommen.
Je höher das Fahrzeuggewicht und je mehr Luftwiderstand, umso eher lohnt sich ein Dieselmotor. Umgekehrt ist für sportliche Fahrweise unbedingt der Benzinmotor der attraktivere. Den Klang eines bis zur Höchstdrehzahl drehenden Formel-1-Fahrzeugs wird ein Dieselmotor wohl nie erreichen.
Übrigens ist es gut, dass die Meinungen über Diesel- und Benzinmotoren geteilt sind. Bei der Destillation von Erdöl entsteht nämlich beides. Und die Anteile lassen sich nur in beschränktem Maße verschieben. Wird also zu viel Dieselkraftstoff getankt, so wird er teurer und Benzin billiger.
Kann man zusammenfassend also sagen, dass Diesel mehr Grundleistung haben und Benziner dafür die größere Maximalleistung?