Warum fühlt es sich so an dass deutsche Schulen die Schüler besitzen?
was ich damit meine, ist dass in Deutschland man als Elternteil die Kinder nicht Homeschoolen darf außer man macht es in seiner und des Kindes Freizeit und das Kind muss noch zur Schule und falls man volles Homeschooling macht, wird man dafür mit Bußgeldern bestraft (in manchen Bundesländern sogar auch eine Freiheitsstrafe).
Ich finde dass das zu weit geht, da falls man nicht gut findet was deutsche Schulen unterrichten und man findet dass man in dieser zeit, wenn nicht auch in weniger Zeit, wichtigere und nützlichere Dinge dem Kind beibringen kann, man das Kind trotzdem zur Schule schicken muss und man aber für die nützlicheren dinge die man beibringen möchte extra Zeit aufwenden muss.
Außerdem denke ich, dass die zugeteilten Bußgelder für "Schulverweigerung" (1000-2500 euro, abhängig vom Bundesland) extrem viel sind, dass falls es zum ernstfall kommt und Schulen ein Kind ABLEHNEN die Eltern trotzdem ein Bußgeld bekommen. meiner Tante ging es so, da meine Cousine Medikationen bekommen hat, die Halluzinationen verursachten und sie Mental extrem krank geworden ist deshalb (ihr gehts mittlerweile viel besser), wurde sie von allen 8 Schulen in ihrem Umkreis abgelehnt und meine Tante hat ein 1000 Euro Bußgeld wegen Schulverweigerung bekommen und das Jugendamt hat ihr gedroht meine Cousine wegzunehmen falls sie keine Reha macht, was meine Cousine nicht wollte.
All das lässt es so aussehen dass deutsche Schulen die Kinder "besitzen" und erziehen wie sie wollen und die Eltern nur die "aufpasser" sind für wenn die Kinder zuhause sind.
natürlich ist Deutschland nicht das einzige Land dass eine schulpflicht hat und wir sind immernoch extremst privilegiert dass wir überhaupt eine kostenfreie Schule haben. (aber wenn selbst eins der unfreiesten Länder, Nordkorea, keine Schulpflicht hat und Deutschland nicht geht denke ich irgendetwas falsch.)
2 Antworten
IWeil bei Homeschooling nicht jedes Kind auch eine gute Schulbildung bekommen würde bzw es nicht jedem Kind dabei auch seelisch gut gehen würde wenn sie auch hier ihren Eltern ausgeliefert wären.
Nicht jedes Familienhaus wäre dafür geeignet, viele würden es aber dennoch tun, die Kinder wären die Leidtragenden dabei. Daher macht es schon Sinn eine Schulpflicht zu haben, auch wenn am jetzigen Schulsystem viele Umstellungen geschehen müssten bzw es mehr Schulformen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet geben müsste.
Auch gibt es nicht wenige Kinder die eigentlich gern zur Schule gehen, ihre Freunde sehen, Kontakte nach außen pflegen können. Somit wäre quasi der Spieß umgedreht und die Eltern wären der Absolute Herrscher und Besitzer ihrer Kinder und diese sind vollends ausgeliefert und abgeschottet.
Homeschooling kann funktionieren, aber es müsste sehr streng kontrolliert werden oder mit gelegentlichen verpflichteten Schulbesuchen Kombiniert werden um sicherzustellen dass es eben in dem Elternhaus gut gelingt und es auch den Kindern gut geht.
Problem dabei ist aber, dass die Jugendämter und dergleichen ja schon jetzt bei teilweise ganz offensichtlichen Familienproblematiken versagen. Wie wäre es dann erst bei sowas, wo die lediglich einen kurzen Eindruck von der Familiensituation und dem Wohlbefinden des Kindes gewinnen können, da würde vieles nicht erkannt werden...Naja und natürlich der chronische Personalmangel bzw Überlastung solcher zuständigen Stellen..
Alles in allem läßt sich das was du sagst mit der
https://de.wikipedia.org/wiki/Schulpflicht_(Deutschland)
beantworten. Diese ist in Deutschland tief in die Gesellschaft verankert und alles was du da so beklagst leitet sich davon ab. Die Schulpflicht und ihre Durchsetzung haben bisher alle Gerichtsverfahren bis hin zu den höchsten Instanzen bestanden.
Offizielle Begründung
Die allgemeine Schulpflicht dient in Deutschland der Durchsetzung des staatlichen Erziehungsauftrags. Dieser Auftrag richtet sich offiziell auch auf die Heranbildung der Schüler als zukünftige Staatsbürger.
Das Bundesverfassungsgericht urteilt, Schulen seien dafür besser geeignet, da „Kontakte mit der Gesellschaft und den in ihr vertretenen unterschiedlichen Auffassungen nicht nur gelegentlich stattfinden, sondern Teil einer mit dem regelmäßigen Schulbesuch verbundenen Alltagserfahrung sind“.[62] Außerdem habe die Allgemeinheit „ein berechtigtes Interesse daran, der Entstehung von religiös oder weltanschaulich motivierten ,Parallelgesellschaften‘ entgegenzuwirken und Minderheiten zu integrieren. Integration setzt dabei nicht nur voraus, dass die Mehrheit der Bevölkerung religiöse oder weltanschauliche Minderheiten nicht ausgrenzt; sie verlangt auch, dass diese sich selbst nicht abgrenzen und sich einem Dialog mit Andersdenkenden und -gläubigen nicht verschließen […]. Dies im Sinne gelebter Toleranz einzuüben und zu praktizieren, ist eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Schule.“[63] Diese Begründung schließt nicht die Privatschule als alternative Form der Bildung aus, aber das Un- und Deschooling sowie Hausunterricht.[64]
Du kannst also jammern und klagen, aber wenn du etwas anderes willst mußt du schlicht und ergreifend in ein Land auswandern in dem keine Schulpflicht herrscht.
Nebenbei sei bemerkt das ich die allgemeine Schulpflicht als gut und richtig erachte und auch die Methoden der Staatsgewalt diese durchzusetzen richtig und angemessen finde.
ich wollte noch dazuschreiben, dass es auch vorteile gibt, wie andere Weltbilder, Meinungen etc zu sehen und zu hören. vielen Dank für deine Antwort!
ich denke auch dass nicht jedes Familienhaus dafür geeignet wäre. falls man das einbezieht, denke ich könnte man etwas "ausmachen", dass man eine art von "Familieninspektion" machen sollte um homeschooling machen zu können. also zum Beispiel: wie gut ist die Beziehung der Eltern zum kind, wie wohlhabend ist die Familie etc. in Kanada zum beispiel gibt es Vorschriften dazu, wie man Homeschooling machen darf: