warum französische Francs, nicht Franken?
Könnt ihr euch noch an den merkwürdigen Sprachgebrauch vor dem Euro erinnern demzufolge viele Leute im Deutschen von französischen Francs sprachen, statt von Franken?
Ich fand das immer sehr merkwürdig, denn man spricht ja im Deutschen auch von Schweizer Franken, Francs nennt man diese nur, wenn man französisch spricht.
Auf Englandreisen sagte damals auch so gut wie jeder, wenn er Deutsch sprach: dafür habe ich so und so viel Pfund (nicht Pounds) bezahlt. Genauso sagte man als Deutscher in Norwegen: das kostet 500 Kronen (nicht 500 kroner).
Woran mag das gelegen haben, dass viele Deutsche in Frankreich (und Belgien) diese Ausnahme machten, und Franc sagten, obwohl es dafür ein deutsches Wort gibt?
6 Antworten
Vermutlich weil wir die Schweiz immer eher mit deren deutschem Sprachraum in Verbindung sehen, sagen wir Schweizer Franken. Bei Frankreich kommt niemand auf die Idee, an irgendetwas Deutsches zu denken, also französische Francs.
Bei Dollar denken wir Deutsche zuerst an die USA. So lassen wir meistens den Zusatz "amerikanisch" oder "US-" weg. Nur wenn wir die Dollars anderer Nationen meinen und Irrtümer ausschließen wollen, sprechen wir von kanadischen Dollars, Hongkong-Dollars etc. Bei der Lira war das auch so. Man dachte zuerst an Italien. Deshalb war es unnötig, von italienischer Lira zu sprechen. Meint/e man aber die Lira in der Türkei, dann sprach/spricht man meistens von türkischer Lira.
Für manche Währungen haben wir deutsche Bezeichnungen, für andere nicht. Sprache folgt nicht immer eindeutigen Regeln, manches bürgert sich einfach ein und man denkt nicht mehr darüber nach.
Ja das stimmt, der Grund ist wohl tatsächlich der, dass Sprache meist nicht logisch ist. Allerdings könnten wir Deutschen auch vom schweizer Franc sprechen, immerhin nennen die schweizer Leute von Genf, Lausanne, Fribourg etc ihre Währung auch Franc.
Man sagte ja auch Gulden und nicht "chülde" und Drachme und nicht drákon. 😄
Dafür aber Dollar, Bat und Lei.
Das hatte sich einfach so sprachlich eingebürgert.
Die Drachme hieß auch auf Griechisch so: δραχμή, neugriechische Aussprache vermutlich [ðʁaxmi] oder so ähnlich.
Es hätte aber eine Verwechslungsgefahr mit anderen Franken gegeben. Und um sich dann das "französische" zu sparen, nannte man den französischen Franken kurz Franc.
Damit war die Verwechslungsgefahr nicht aus der Welt, weil es unter anderem den belgischen Franc gab.
Persönlich sage ich - wenn ich deutsch rede - immer französische Franken, oder auch belgische Franken
Wenn das Adjektiv genuschelt wurde konnte man trotzdem wissen was gemeint war...
Man hat Franken für die Schweizer Währung und Francs für die französische Währung benutzt.
Die Verwechselungsgefahr dürfte der Grund gewesen sein, aus dem das so gehandhabt wurde.
Denn nein, ich habe nie jemanden getroffen, der immer von "Schweizer Franken" geredet hat, das waren immer nur Franken, und es war klar, dass damit die Schweizer Währung gemeint war.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Grund war. Dann müsste die Unterscheidung zwischen Franc Français und Franc Suisse in der Französischen Sprache ja auch Verwechslungsgefahren bergen.
die französische Währung musste man immer als französischen Franc spezifizieren, um sie vom belgischen Franc zu unterscheiden.
Ich denke schon, dass das einer der Gründe war. Beim "britischen Pfund" kann man zur Vereindeutigung auch noch den Zusatz Sterling angeben, wenn man nur "Pfund" sagen will.
Genau! Und daher wäre Franken das Logischere gewesen.