Warum findet man an den Replikationsstartpunkten der DNA wesentlich mehr A-T als G-C Basenpaare?

1 Antwort

Die Frage ist nicht abschließend geklärt, soll heißen es gibt nur begründete Hypothesen für das Phänomen.

Eines ist die Überlegung, dass bestimmte Transkriptionsfaktoren, bevorzugt oder sogar spezifisch an diese Sequenzen binden, so ist es Beispielsweise bei der bereits angesprochenen TATA-Box, unabhängig von dieser Box gibt es aber A/T-reiche Sequenzen in der Nähe von Start-Sites. Hier wäre der Grund also in den physikalischen Eigenschaften der Basenpaare zu suchen. Die Transkriptionsfaktoren würden diese (indirekt) auslesen, beispielsweise die Breite der Furchen der DNA oder die Biegung (engl. Curvature) und dann an der Stelle binden. Die Transkriptionsfaktoren begünstigen dann wiederum die Transkription.

Es ist aber auch denkbar, dass es direkt die physikalischen Eigenschaften der Basenpaare sind, welche die Transkription begünstigen, da die Bindungsenergie bei A/T-Basen geringer ist als bei G/C und folglich kostet es weniger Energie die Stränge an einer entsprechenden Stelle zu trennen, was für die Transkription notwendig ist.

Weitere Möglichkeiten wären besondere DNA-Konformationen in diesen Bereichen oder das verhindern der Bindung von Histonen oder sogar Einflüsse auf die lokale 3D-Konformation des Chromatins, zB begünstigen eines Loops. All diese Dinge könnte direkt oder indirekt die Transkription beeinflussen.

Sag Bescheid, bei weiteren Fragen oder Fall Erläuterungen notwendig sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktorarbeit im Bereich Genomarchitektur