Warum finden die meisten Menschen,daß Latein eine tote Sprache ist?
Hallo, mich ärgerts irgendwie, wenn ich zu jemand sage, daß ich Latein hochinteressant finde, und ich Antworten bekomme wie---die Sprache ist total langweilig, Latein ist eine tote Sprache??, kannst nicht was besseres lernen.....:(, versteh ich nicht !!!!!:) LG
29 Antworten
Eine tote Sprache ist per Definition eine Sprache, die derzeit nicht mehr gesprochen wird.
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Aber ich weigere mich dennoch, diesen Ausdruck zu verwenden, denn wer auch nur ein bisschen Allgemeinbildung hat, weiß, dass unglaublich viele deutsche Wörter aus Fremdsprachen, speziell aus dem Lateinischen und Altgriechischen stammen. Die Nachwirkung von solchen toten Sprachen ist also immens, daher sind sie für mich nicht tot. ;-)
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Grob geschätzt ist in einem wissenschaftlichen Aufsatz jedes dritte Wort nicht deutschen Ursprungs. ^^
Deine Definition trifft aber auf Latein garnet zu:
Siehe z.B.: http://www.circulus.fr/
Und des is noch lang net alles! Siehe auch meine AW hier....
Herzliche Grüße aus dem lateinisch-sprachigem Internet :-),
LatīnumVīvum
Nōn mortuast Latīna lingua - īnstitūtiō "moderna" mortiferast! * Die Lateinische Sprache ist nicht tot - Der "moderne" Unterricht ist tödlich!
Ich danke auch!
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Falls dich ein paar Beispiele interessieren:
Deutsche Fremdwörter aus dem Lateinischen:
Deodorant, Dom, irritieren, Kommune, Kongruenz, Korruption, krass, Lektüre, Lokal, Metall, mischen, Mix, Nektar, Pest, Ruine, Sack, Straße, ...
Aus dem Englischen gibt es noch viel mehr:
accident, acquire, delete, impure, inapt, incidence, insight, library, persecute, prosper, provide, ...
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Deutsche Fremdwörter aus dem Altgriechischen:
Anthropologie, Astronaut, Bibliothek, Gynäkologe, Halma, Idiot, Komet, Kosmologie, Ozean, Pause, Philosophie, Senf, Telefon, Theke, Therapie, ...
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Kurzum: Es wirklich erstaunlich, wie viele Wörter man sich problemlos in modernen Sprachen wie Deutsch, aber auch in Französisch, Italienisch, Spanisch und vor allem in Englisch herleiten kann, wenn man Latein und Altgriechisch beherrscht.
Latein ist toll. Die Kultur der Römer ist hochinteressant und auf der philosophischen Ebene betrachtet, haben sich die Menschen damals sehr sinnvoll über viele Sachen Gedanken gemacht und auch Themen angeschnitten, die heute noch hochaktuell sind. Als Beispiel könnte man die epistualae morales ad Lucilium heranziehen, wo es unter anderem über den Zeitverlust als solchen geht und dass Zeit auf verschiedene Arten und Weisen entrissen wird. Andererseits hilft Latein immer wieder: Die deutsche Grammatik ist ein solches Beispiel. Oder nur selten können Leute die kein Latein gelernt haben korrekt Pluralformen nennen. Nomen => Nomina oder aus dem griechischen abgeleitet: Sg. Psychopharmakon, nein der der Plural ist nicht psychopharmakons, sondern Psychopharmaka.
Zum Schluss: Latein ist der erste Schritt für den kulturell aufgeschlossenen, menschlichen Feingeist.
Tote Sprache bedeutet schlicht und einfach das die Sprache von keinem Menschen mehr als Muttersprache gesprochen wird. Latein ist also eine tote Sprache, der Grund warum viele Menschen sie wahrscheinlich nicht mögen ist, dass sie recht schwer zu lernen ist, den meisten im stursten Alter in der Schule eingetrichtert wird und man sie, anders wie z.B. Französisch, nicht einmal auf eienr Sprachreise lernen kann.
Ich muss dir allerdings zustimmen das es sehr unhöflich ist wenn Menschen die Interessen anderer Personen so abwertig behandeln nur weil es nicht ihre Interessen sind.
Warum ist sie dann "tot" - was heißt das? Ich kann sie doch immer noch lebendig gebrauchen, sie dabei verändern, durch neue Wörter und Ausdrucksweisen - und trotzdem die Grundgrammatik gleich lassen - "lebt" nur, was sich ganz und gar verändert? Ich kann immerhin meine "lebendigen" Gefühle und Gedanken auf Latein ausdrücken - und zwar ohne zu übersetzen! - reicht das nicht?
Die derzeitige Schulmethode(gerade mal 150Jahre alt! - Latein als Nur-Zweitsprache gibt es schon etwa 1500 Jahre!) ist eben was für Mathetalente - als ob Vokabel- und Grammatikpauken viel mit Sprache Können und Verstehen zu tun hätte - das ist vielleicht manchmal als Ergänzung, zum Nachschauen ganz gut(dazu waren die Tabellen früher da!) aber als alleiniger Weg völliger Quark - für die meisten ungeeignet todlangweilig...
LatīnumVīvum
Nōn mortuast Latīna lingua - īnstitūtiō "moderna" mortiferast! * Die Lateinische Sprache ist nicht tot - Der "moderne" Unterricht ist tödlich!
Kein Mensch der Welt spricht halt mehr Latein. Ich habe gerade mein Latinum gemacht, und dachte mir die letzten 6 Jahre: Wozu muss ich den ganzen Kram lernen, wenn eh schon alle Texte übersetzt sind und man im Zweifelsfall alles irgendwo im Internet/Bibliotheken nachschlagen kann?
Es kommt halt einfach weder was neues dazu, noch ist es im Alltag bewusst irgendwo einsetztbar. Das es trozdem Leute wie dich gibt, ist trotzdem notwendig, weil das verständtniss von antiken Sprachen zZ auch immer wieder immer wichtiger wird, um die Entwicklung der modernen Sprachen vorauszusagen (Bsp: wie beschreibt man einen Ort, an dem Atommüll gelagert wird, damit auch die Menschen in 2000 Jahren darüber informiert sind?)
Du wirst dich damit abfinden, das Latein einfach eine Tote Sprache ist, und die meisten Leute den Wert eines Latein studierenden nicht erkennen.
Aber sobald du einen guten Job damit erwischt hast, ist wieder alles anders ;)
Kein Mensch der Welt spricht halt mehr Latein.
Käse! Nam ego paene cotidie Latine loquor vel saltim scribo! Et haec, quae nunc scribo, e manu fluunt neque in mente vertuntur priusquam scribuntur!
Übersetzung: "Denn ich spreche oder schreibe zumindest fast jeden Tag auf Latein! Und das hier, was ich jetzt schreibe, fließt mir von der Hand und wird nicht im Kopf übersetzt bevor es geschrieben wird!"
Wozu das lernen? Weil jede Übersetzung zugleich eine Interpretation des Textes ist - jede Zeit hat ihre Denkweise, liest in den Texten was sie erkennen kann - Übersetzung veralten schlichtweg irgendwann, bzw, werden unlesbar, wenn sich zum Beispiel die deutsche Sprache weiterentwickelt: das Deutsch der beiden Georges-Bände (D-L! 1910! und L-D 1913 http://www.zeno.org/Georges-1910 bzw. -1913 ) ist ganz schön weit weg von unserem heutigen Deutsch, nicht so in der Grammatik - aber im Ausdruck, in der Denkweise: das war eine andere Welt!
Es kommt halt einfach weder was neues dazu, noch ist es im Alltag bewusst irgendwo einsetztbar.
Abermals Käse: Siehe meine AW weiter unten - wäre dieser sprach- und freude-abtötende Unterricht nicht so wie er ist - wir könnten Latein sehr viel öfter anwenden, nicht nur im Internet und in klein Sprechzirkeln! Für mich ist aktiver, bewusster Latein-Gebrauch wie gesagt Alltag!
Du wirst dich damit abfinden, das Latein einfach eine Tote Sprache ist
Das brauchst du nicht, Nathanael - weil es einfach nicht stimmt! Wir leben damit, haben unsere Freude daran, die tausenden sogenannten "Latein"-Schülern vorenthalten wird! Mit der Begründung, es schule ihr "formales, logisches Denken" - das mag ja sein, aber um den Preis des Hasses??? Ich glaube das beides möglich sein wird!
Macht es gut,
LatīnumVīvum
Nam vīvit lingua Latīna!
dass es eine interessante sprache ist, stimmt. mir gefällt sie auch sehr gut.:) aber dass die leute sagen, dass die sprache tot ist, liegt wohl daran, dass sie außer in der medizin, forschung usw. einfach nicht mehr genutzt wird.
Danke, für deine hilfreiche Antwort!!!!!LG