Warum fällt fast die Hälfte durch den Führerschein?
Muss sich mein Sohn besonders vorbereiten? Er ist 24 und studiert Jura und ist fleissig.
WIe kommt es zu der Quote. Das ist unglaublich. Die Regelungen sind ja nicht neu heute und die Stadt voller, aber das ist auch kein Durchfallgrund. Vielleicht weiß wer mehr. Mein Junge meinte in den Stunden kann keiner was benatworten.
2 Antworten
Einmal frage ich mich, warum ein Elternteil für einen 24jährigen Sohn fragen muss, der ganz offensichtlich immerhin selbstständig genug ist, um zu studieren...
Ich habe in der Familie einen, der hat vor ein paar Jahren ganz enthusiastisch die Tätigkeit als Fahrlehrer angetreten und mittlerweile frustriert wieder aufgegeben. Ich gebe mal einige Dinge wieder, die er so erzählt hat:
- Fahrschüler hat beide Hände am Lenkrad, blickt geradeaus... und zieht doch auf der schnurgeraden Landstraße plötzlich nach links, wäre in den Gegenverkehr geknallt wenn nicht dieser und der Fahrlehrer voll in die Bremsen getreten hätten. Seine Antwort, was das jetzt sollte: Ihm war langweilig und er wollte mal ausprobieren ob er rechtzeitig wieder nach rechts rüberziehen kann.
- Fahrschüler hält einfach mitten auf der Straße an und zieht das Handy aus der Tasche. Was er da gerade tut? Antwort: Er habe ja schon lange nicht mehr drauf geguckt und es könnte ja eine wichtige Nachricht gekommen sein.
- Zwei Fahrschülerinnen wollten unbedingt zusammen die Autobahnfahrt machen. Also immer eine von beiden gefahren und die andere auf der Rückbank. Partystimmung und noch bevor die Autobahn erreicht ist, schnallt sich die hintere ab und hält das Handy nach vorne "guck dir das mal an". Noch bevor der Fahrlehrer bremsen kann, rumpeln die Räder übers Bankett weil die Schülerin am Steuer sich jetzt auf das Handydisplay der Freundin konzentriert.
- Fahrschule hat ein neues, ziemlich gut motorisiertes Auto mit Automatikgetriebe. Fahrschüler fährt zum ersten Mal damit und beim erstbesten Ortsausgangsschild sagt er "mal den Kickback ausprobieren" und latscht voll aufs Gas. Bei geschlossener Schneedecke auf der Straße und kurz vor einer extra mit Warnschild versehenen scharfen Kurve. Nö, warum sollte er da nicht ausprobieren was das Auto kann?
- Fahrschüler kommt an einer Kreuzung mit abbiegender Vorfahrtstraße aus einer der wartepflichtigen Straßen. Wartet aber nicht, sondern fährt einfach ohne zu gucken drauflos. Klar habe er die Schilder gesehen, aber was die bedeuten wisse er nicht mehr. Ja, klar, für die Theorieprüfung habe er auch die Schilder gelernt, aber die Theorieprüfung sei ja längst bestanden.
- Fahrprüfung: Prüfer lässt den Schüler durch eine der "schwierigen Stellen" fahren, die Fahrlehrer mit den Schüern bis zum Umfallen üben weil man da genau aufpassen muss. Schüler fährt, schaut und will prompt geradeaus am "Durchfahrt verboten" vorbei fahren. Kommentar Fahrlehrer: Wir haben doch 300x besprochen, dass man an dieser Kreuzung keine andere Wahl hat, als rechts abzubiegen, weil man weder nach links noch geradeaus fahren darf. Antwort Schüler: Joa, das kann man doch mal vergessen. Achso, da steht ein Schild dass man da nicht rein darf? Ist mir noch nie aufgefallen.
- Fahrprüfung: Schüler steuert plötzlich einfach nach rechts auf den Gehweg, sagt dass er gerade angerufen wird und zieht das Handy aus der Hosentasche.
Noch Fragen, warum so viele Fahrschüler durch die Fahrprüfungen fallen?
Bezeichnest du auch sonst alles, was über deine Vorstellungskraft hinaus geht, pauschal als Märchen?
(Also dieses Niveau von Kritikführung kann ich auch, wenn das dein Wunsch ist...)
Dadurch, dass die Person von der die Erzählungen kommen, ein absolut vertrauenswürdiges Familienmitglied ist das aus anderen Lebensbereichen genügend anderes zu erzählen hätte und dementsprechend keinen Bedarf hat, irgendwas zu erfinden, sehe ich keinen Grund am Wahrheitsgehalt zu zweifeln.
Aber gut, klar: Du kennst mich, du kennst meinen Verwandten und deshalb ist für dich völlig offensichtlich dass wir beide nur Lügner sein können. Schon verstanden.
Langsam glaube ich Dir. Ich habe einiges gelesen. Übel echt. Und das Amt zahl einigen den Schein. Ich habe mir das noch zum Spaß gedacht, aber es ist wahr. Was für ein Land. Was für eine Jugend.
Ich habe von verschiedenen Fahrlehrern gehört, dass das Problem das Handy sei: Früher haben Kinder und Jugendliche während der Fahrt die meiste Zeit aus dem Fenster geschaut und dadurch schon ein gutes Gefühl für Verkehrsregeln und Abläufe entwickelt. Heute starren sie die meiste Zeit auf ihr Telefon und ihnen fehlt ein erheblicher Teil der früher üblichen Vorbildung.
Märchenstunde beendet?