Warum fällt es manchen Mutersprachlern schwer die Satzglieder in einem Satz korrekt zu bestimmen?
Liegt es möglicherweise daran, dass man die Sprache von Grund auf lernt und die Sprache nicht als Kompositum einzelner Satzglieder, sondern als ganzes verinnerlicht und nicht mehr auf die korrekte grammatikalische Ordnung durch die Analyse des Satzes angewiesen ist, sondern durch ein „Gefühl“ der sprachlichen Korrektheit zum Satz kommt?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir diese Analyse der Satzglieder im Unterricht immer schwerfiel, ich aber nie Probleme im Deutschen hatte und auch meisten sehr gute Noten erreichte, dann aber in der Ober- und nicht der Mittelstufe wo man noch vermehrt die Satzglieder analysiert.
3 Antworten
Grammatik verhält sich zu Sprache ungefähr so wie Chemie und Physik zum Kochen. Also letztendlich die wissenschaftliche Analyse dessen, was in der Praxis passiert.
In beiden Fällen kann man die Praxis auch sehr gut ohne das Wissen über die wissenschaftlichen Hintergründe erlernen. Dieser Hintergrund hilft sicherlich dabei, die Praxis zu perfektionieren, ist aber für die reine Anwendung eben doch nicht notwendig. Und deshalb lernen auch Muttersprachler das nur für die Arbeit in der Schule und darüber hinaus nur aus einem persönlichen, intensiven Interesse heraus :).
Ich könnte mir vorstellen, dass einem Grammatik in der Muttersprache noch weniger lieb ist als in einer Fremdsprache. 😁
Da hat man ja das Gefühl, dass man sie kann, beherrscht - warum soll man sich dann noch mit Satzgliedern & Co. rumschlagen?
Danke! 😊
Von Gälisch hab ich keine Ahnung, aber so, wie du es beschreibst, lasse ich besser auch weiterhin die Finger davon. 😁
Es ist allein schon dadurch schwer, dass alles lateinisch benannt ist. Das muss man erst einmal übersetzen; aber man soll es einfach erfassen. Und dann ist mancherlei mehrgliedrig und mal durch Komma abgesetzt, mal nicht ...
Aber deine Mutmaßung ist nur zum Teil richtig. Auch Muttersprachler sprechen nicht richtig. Deshalb wird weil statt denn gesagt und der nachfolgende Nebensatz zum Hauptsatz umgestellt, mit Vollverb vorn. Und dann weiß man gar nicht, wie man das schreiben könnte. Muss da ein Doppelpunkt rein oder 2 Kommas - und dann noch lustige Gendersternchen?
Na ja, das Lateinische kommt ja erst später. In der Grundschule heißt es ja noch anders - oder hat sich das geändert? Ist bei mir schon länger her.
Dem Rest stimme ich natürlich zu - erleben wir ja hier auch täglich, dieses Grauen. 😉
Sers, da hast Du vollkommen recht!!!! Man denkt, ich habe mit dem sprache geboren, aufgewachsen, ich kann das…..aber wenn man weiter bohrt, kommt ran, es ist schweriger wie man das denkt. Und diese fehle zu „ausbügeln“ versucht man die fremdsprache besser zu lernen, aber das ging auch meistens schief. Ja italieneisch wunderschöne sprache, aber voll mit versteckte tücken ( mehrere zeitformen zbs. )….😁….und ich kann noch die gälische sprache zu beispiel holen…..katastrophe, weil dort die ganze gedanken sind voll fremd für „europäer…😂😂😂