Warum esst ihr immer noch Fleisch?

6 Antworten

Ich glaube jeder weiß wie mit Tieren heutzutage umgegangen wird

Wie wird denn mit Tieren umgegangen? Dem Wildschwein und den Rehen im Wald oder dem Hasen auf dem Feld geht es sicher nicht schlecht. Auch Schafen auf der Weide, Kühen auf einer Bergwiese oder Hühnern die auf einer ausreichend großen Wiese picken geht es ebenfalls nicht schlecht. Auch Fischen im Meer oder in Flüssen geht es nicht schlecht.

würden wir also kein Fleisch mehr konsumieren, müssten die Tiere nicht leiden oder sterben

Jedes Leben geht irgendwann zu Ende. Menschen, Pflanzen und auch Tiere müssen also so oder so sterben - egal ob wir sie essen, deren Haut zu Leder verarbeitet wird oder aus ihren Knochen Gelatine gefertigt wird.

Wichtig ist es, dafür Sorge zu tragen, dass Tiere wärend ihres Lebens nicht leiden müssen in Intensivtierhaltung. Wie Du richtig erkannt hast, bestimmt die Nachfrage das Angebot. Wenn wir also nur noch tierische Produkte essen, die von Tieren stammen, die ein art- und wesensgerechtes Leben haben, richten wir keinen Schaden an. Im Gegenteil - Schafe, die vom Schäfer vor Fraßfeinden geschützt werden, ausreichend mit Nahrung versorgt werden und perfekte medizinische Betreuung bekommen leiden weniger als die Tiere, die in der Natur ihrem Schicksal überlassen werden, hungern müssen, krank werden und schutzlos Fraßfeinden ausgesetzt sind.

Die Honigbienen, die ihre Nahrung auf einer Wiese sammeln, leiden nicht, nur weil wir deren Honig essen. Im Gegensatz dazu leiden und sterben die Bienen qualvoll, die auf Mandelplantagen in Kalifornien zur Produktion von (veganer) Mandelmilch eingesetzt werden. Durch den Transport der so gewonnen Mandeln über zigtausende Seemeilen quer über den halben Erdball leiden weitere Meerstiere und sterben.

Richtig ist, dass Rinder, Schweine und Hühner in Intensivtierhaltung leiden. Da - wie Du richtig erkannt hast - die Nachfrage das Angebot regelt, lässt sich Intensivtierhaltung dadurch reduzieren, dass wir keine Produkte aus Intensivtierhaltung mehr kaufen. Aber das Tierleid lässt sich nicht dadurch reduzieren, dass wir in Übersee durch eine steigende Nachfrage nach Quinoa, Avocado und anderen exotischen (veganen) Lebensmitteln den Lebensraum der Tiere und die Umwelt zerstören, nur weil wir vor Ort keine Kühe aus bilogischer Weidehaltung essen.

Ein gesunder Mittelweg heißt, keine Produkte aus Intensivtierhaltung und keine Produkte aus fernen Ländern (weder vegane Produkte noch Tierfutter) zu exportieren und uns so zu ernähren, wie wir das noch bis vor hundert oder zweihundert Jahren getan haben: regional und saisonal. Und das geht eben nicht ganz ohne tierische Produkte. Das kann man auch so umsetzen, dass dafür aber kein einziges Tier leiden muss.

Alex


xmxaxgxgxix 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 14:03

Ich weiß nicht wie lang es her ist, dass ich ein Huhn auf einer Wiese picken gesehen habe. Sowas ist selten und dann auch meist teurer. Ja jedes Leben geht zu Ende, aber was du auch erwähnen musst, ist dass das leben von Tieren nicht natürlich zu Ende geht oder? Ein Reh im Wald lebt gut und gegen Jäger hab ich auch nichts da sie gebraucht werden. Aber das Leben eines Tieres, egal wie "gut" dieses gelebt hat, zu beenden nur weil man nicht auf sein Stück Fleisch verzichten will, ist nichts anderes als Mord.

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EinAlexander  03.01.2020, 14:23
@xmxaxgxgxix
Ich weiß nicht wie lang es her ist, dass ich ein Huhn auf einer Wiese picken gesehen habe.

Das ändert nichts daran, dass es Hühnern gut geht, die auf einer Wiese picken, vor Fraßfeinden geschützt sind und perfekte medizinische Versorgung bekommen.

Sowas ist selten und dann auch meist teurer.

Ja.

dass das leben von Tieren nicht natürlich zu Ende geht oder

Was ist denn ein "natürlicher" Tod? Ist es ein "natürlicher" Tod, wenn ein Tier vom Wolfsrudel zu Tode gehetzt wird und dann gerissen wird? Ein Tier, dass einen gezielten Blattschuss abbekommt, leidet weniger (und ums Leiden ging es Dir ja), als ein Tier, dass von großen Beutegreifern gerissen wird.

Aber das Leben eines Tieres, egal wie "gut" dieses gelebt hat, zu beenden nur weil man nicht auf sein Stück Fleisch verzichten will, ist nichts anderes als Mord.

das siehst Du so. Das sieht das Tier nicht so. Ein Tier kennt den juristischen Begriff "Mord" nicht. Denk mal dran, dass Tiere untereinander Konflikte ganz natürlich durch "Mord" austragen. Für Tiere ist "Mord" also kein tabuisiertes Handeln.

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xmxaxgxgxix 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 16:23
@EinAlexander

Ein natürlicher Tod ist nicht durch den Menschen verursacht. Deshalb kann das Tier dabei leiden aber dafür können wir nichts. Mit unserem Verhalten greifen wir in die Natur ein und das einzige was wir damit erreicht haben ist der Klimawandel

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EinAlexander  03.01.2020, 17:04
@xmxaxgxgxix
Ein natürlicher Tod ist nicht durch den Menschen verursacht.

Und dadurch wird der Tod für das sterbende Tier besser? Ich habe zwar noch nie mit einem Reh gesprochen, aber ich bin mir fast sicher, dass es lieber den schnellen Tod durch einen Blattschuss stirbt als den langsamen, grausamen Tod durch einen Wolfsriss oder ähnliches.

Mit unserem Verhalten greifen wir in die Natur ein

Nun ja, wir sind nun mal - wie alle anderen Tiere, Pflanzen und Pilze - Teil der Natur. Mit welcher Rechtfertigung sollten wir die einzigen sein, die nicht in die Natur eingreifen?

Wir greifen auch "in die Natur" ein, wenn wir im Herbst einen Igel aufpäppeln, damit dieser den Winter überlebt, wenn wir Brutkästen für Vögel aufhängen, damit deren Junge nicht von Beutegreifern erlegt werden, wenn wir Meisensäckchen aufhängen, damit Singvögel strenge Winter überleben, wenn wir im Wald Lecksteine und Grünfutter in Futterkrippen für Rehe auslegen, wenn wir verletzte Tiere medizinisch versorgen usw.

Einen "unnatürlichen" Tod herbeizuführen verurteilst Du. Verurteilst Du das Herbeiführen eines "unnatürlichen" Weiterlebens auch?

das einzige was wir damit erreicht haben ist der Klimawandel

Einen Fisch zu fangen oder ein Wildschwein nach dem notwendigen Abschuss (Stichwort "Populationskontrolle") zu essen anstatt es in der Müllverbrennung zu entsorgen, trägt nicht zum Klimawandel bei.

Wir würden dem Weltklima einen Bärendienst erweisen, wenn wir auf regionale Nahrungsquellen (wozu eben auch das Fleisch einheimischer Tiere gehört, die mit regional produziertem Grünfutter gefüttert werden) verzichteten, um stattdessen pflanzliche Nahrungsmittel aus fernen Ländern zu importieren.

Die Menschen ernährten sich schon immer von Fleisch, ohne dass dies zu irgendeinem Zeitpunkt ursächlich für den Klimawandel war.

Es ist nicht der Fleischkonsum, der zum Klimawandel beiträgt. Das Problem fürs Weltklima ist ein landwirtschaftliches System, das Nutztiere vom Grasland aussperrt und sie stattdessen mit immer eiweißreicherem Kraftfutter aus Mais, Soja und Getreide aus fernen Ländern versorgt.

Aber das hat jetzt mit Deiner Ausgangsthese "Ich glaube jeder weiß wie mit Tieren heutzutage umgegangen wird ..." wirklich nichts mehr zu tun.

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Ich glaube jeder weiß wie mit Tieren heutzutage umgegangen wird

Ich schlachte selbst

PS: Pflanzen leben auch, sogar Bakterien


Anonym129173917  03.10.2020, 00:39

Wie kannst du eine Pflanze mit einem Tier vergleichen? Wenn du selber schlachtest (und auch wenn nicht) müsstest du wissen, dass ein Nutztier ein intelligentes Wesen mit Gehirn und Verstand ist. Eine Pflanze hingegen hat kein Gehirn. Finde den Fehler an deiner Aussage.

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Anonym129173917  06.10.2020, 21:53
@plantgrower321

Ja aber das ist eine völlig nichtssagende Aussage. Lebewesen ist nicht gleich Lebewesen. Der Mensch ist ja auch eine Tierart und ich schätze mal, du würdest dich auch nicht mit einer Pflanze gleichsetzen. Und nochmal: Nutztiere sind im Gegensatz zu Pflanzen intelligente Wesen.

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Anonym129173917  08.10.2020, 22:31
@plantgrower321

Sach ma....... Der Mensch ist EINE Spezies. Der Hund ist eine Spezies. Das Schwein ist eine Spezies. All diese Tiere sind Säuger. Sie sind intelligente Wesen. Eine Pflanze hingegen ist nicht-intelligent, kein Tier, schon gar nicht ein Säuger. Ich versteh nicht, was du daran nicht verstehst. Eine Pflanze kann man nicht mit einem Tier vergleichen!

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weil es lecker schmeckt und gesund ist


Anonym129173917  03.10.2020, 00:42

1. Dein Geschmack rechtfertigt nicht einen Mord.

2. Nein, es ist nicht gesund. Menschen, die tierische Produkt essen, haben ein deutlich höheres Risiko, an unterschiedlichen Krebskrankheiten, Diabetes oder Herzproblemen zu erkranken!

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Leisewolke  03.10.2020, 17:50
@Anonym129173917

zu 1) ich kann nicht warten bis die Tiere eines natürliches Todes sterben oder sich totgelacht haben und zu 2) es ist mein Risiko, aber Danke das du dir Sorgen machst

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Anonym129173917  06.10.2020, 21:56
@Leisewolke

Ich mach mir keine Sorgen über dich, bild dir mal nichts ein. Es ist halt nur ein Argument.

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bansaighdear  01.01.2020, 20:03

Stimmt, die ganzen Antibiotika sind extrem gut für die Gesundheit. 😉😂

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xmxaxgxgxix 
Beitragsersteller
 01.01.2020, 20:03

aber das rechtfertigt doch nicht den Mord an einem Lebewesen und gesund ist auch nur relativ

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EinAlexander  03.01.2020, 13:53
@xmxaxgxgxix
gesund ist auch nur relativ

Nicht wirklich.

"Gesund" ist ein Lebensmittel dann, wenn es keine für den Körper schädlichen oder giftigen Stoffe enthält. Demzufolge ist reines Wasser das gesündeste Lebensmittel - denn es enthält (im Idealfall) keine giftigen Stoffe.

Je mehr schädliche Stoffe ein Lebensmittel enthält, umso "ungesünder" ist es. Um zu beurteilen, wie gesund bzw. ungesund ein Lebensmittel ist, musst Du den Begriff "schädlicher Stoff" definieren. Eine Erdnuss z. B. enthält jede Menge Inhaltsstoffe, die für den Menschen nützlich sind. Sind Erdnüsse deswegen gesund? Jemand mit einer Erdnussallergie würde das entschieden verneinen - für den sind Erdnüsse u. U. tödlich.

Je günstiger das Verhältnis der (für Dich) nützlichen Inhaltsstoffe zu den (für Dich) schädlichen Inhaltsstoffen ist, desto gesünder ist das Lebensmittel.

Aber: Auch die für den Körper nützlichen Stoffe (=gesunde Lebensmittel) können für den Körper schädlich (ungesunde Lebensmittel) werden. So ist z. B. Ascorbinsäure (=Vitamin C) ein gesundes Lebensmittel. Denn Vitamin C ist für den Körper nützlich. Deswegen sollte man etwa 100 mg pro Tag davon essen.

Wenn Du ein bisschen mehr davon isst, bringt das zwar nichts aber es schadet auch nicht. Wenn Du aber anstelle der 100 mg pro Tag etwa 1 Gramm oder mehr Ascorbinsäure pro Tag isst, wird Dir davon übel, Du bekommst Magenkrämpfe und evtl. sogar Nierensteine.

Du siehst, die Beurteilung, ob eine Ernährung "gesund" oder "ungesund" ist, ist nicht "relativ" oder subjektiv. Gesund ernährst Du dich dann, wenn Du ausreichend mit allen essentiellen Nährstoffen (Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente, Fettsäuren, Ballaststoffen, Kohlenhydraten usw.) versorgt bist, ohne mit schädlichen Stoffen überversorgt zu sein.

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Ich habe festgestellt, dass mir Fleisch gut tut. Ich habe durchaus eine Zeit lang vegetarisch gelebt und gemerkt, dass ich einfach kränklicher und missmutiger war als mit einem normalen Fleischkonsum von einmal die Woche hochwertiges Fleisch.

Daher werde ich nicht verzichten. Und meine Prioritäten- und Wertehaltung ist dabei auch ganz klar: Eine normale ausgewogene Ernährung ist immer Supplementen vorzuziehen (zumal diese bei mir nicht anschlagen).

Vitamin B12 ,Eisen und gesättigte Fettsäuren. Ganz ohne Fleisch habe ich 2,5 Jahre probiert. Keine Defizite aber schwer im Alltag machbar( bin voel auf Reisen.