Warum bei Schweißgerät hoher Strom?

3 Antworten

Dient der hohe Strom beim Schweißgerät nur zur "erwärmung"?

Im Prinzip ja. Bei deinen 3600w schmilzt die schweißelektrode schnell. Bei z.n. 10 000V wären 3600w nur mehr 360mA, was nicht mehr zum schmelzen reichen würde. Man könnte sagen, dass die wärmeleistung und temperarur an den elektroden fast nur von Strom beeinflusst wird. Die Spannung ist nur da, um den lichtbögen aufrechtzuerhalten. Mehr spannung gibt zwar einen längeren lichtbogen, aber mit der zusätzlichen Leistung wird nur die Luft aufgeheizt.

Der hohe Strom und die niedrige Spannung bewirken ja das der Widerstand steigt und dadurch entsteht Hitze.

Der Widerstand steigt zwar, weil die meisten metalle kaltleiter sind, das stimmt, aber er ist ja auch vor dem erhitzen schon vorhanden. Deine Beschreibung ähnelt eher einem punktschweißgerät, wo die elektroden direkten Kontakt haben. Es entsteht also kein lichtbogen. Beim lichtbogenschweißen wird die Luft ionisiert, also in den plasmazustand versetzt. Dieses Plasma ist sehr heiß (mehrere 1000°C) und heizt somit auch die elektroden stark auf, bis sie schmelzen.

Der Strom fließt von der Schweißelektrode zur Masse oder? Wird der Strom da in Gleichstrom ungewandelt oder ist es dann wie bei einphasen Wechselspannung dass der Strom im 50Hz Sinus schwingt und einmal von Masse zu Elektrode und dann von Elektrode zu Masse "fließt"?

Es gibt beides, sowohl wechsel- als auch gleichstromschweißgeräte, die für unterschiedliche Anwendungen gedacht sind.

Ja klar dient der hohe Strom zur erwärmung mit 1A wirst du nicht viel erwärmen. Einfach gesagt je mehr Elektronen zur gleichen Zeit durch einen Leiter wollen desto mehr erwärmt er sich. Der Widerstand ist sowieso nahe Null sonst würde kein so hoher Strom fließen.

Kommt halt draufan was man für ein schweißgerät hat man kann mit AC und DC schweißen manches funktioniert halt mit verschiedene Materialien unterschiedlich gut.

Das ist von Schweißgerät zu Schweißgerät unterschiedlich. Mein Schweißumformer Zuhause gibt Gleichstrom aus. Nur wird der von der Technik nicht sonderlich aktuell sein. Das Gerät ist von 1941


RoyerConverter  26.04.2022, 20:40

Weißt du ob in deinem umformer zur gleichrichtung hochstromdioden verbaut sind die den vollen schweißstrom aushalten oder ob immer mehrere dioden mit niedrigerer strombelastbarkeit parallel geschalten sind?

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Schurschi1510  26.04.2022, 20:44
@RoyerConverter

In dem Schweißumformer befindet sich ein Drehstrommotor und ein Generator mit mechanischer Gleichrichtung durch einen Anker. Durch das Drehen am Regler werden die Kohlen am Anker verschoben und somit die Spannung auf der Sekundärseite verringert. Dadurch geht zugleich der Wirkungsgrad ordentlich in die Knie, da nicht mehr die komplette Induktion der Elektromagneten genutzt werden kann.

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RoyerConverter  26.04.2022, 20:46
@Schurschi1510

Interessant...von einem schweißgerät mit "mechanischem trafo" habe ich noch nie gehört. Wieder mal was dazugelernt :D

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Schurschi1510  26.04.2022, 20:50
@RoyerConverter

Damals gab es noch keine Halbleiterdioden welche dafür geeignet waren. Der Durchbruch bei der Halbleiterfertigung ging erst nach dem 2. Weltkrieg los.

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