War Stalin ein Faschist?

5 Antworten

Während beide Regime, der Stalinismus und der Faschismus, autoritäre Züge und Merkmale einer Ein-Parteien-Diktatur aufwiesen, lassen sich auch klare Unterschiede erkennen:

Gemeinsamkeiten:

  • Autoritäre Herrschaft: Sowohl der Stalinismus als auch der Faschismus waren durch die absolute Kontrolle einer Partei und die Unterdrückung jeglicher Opposition gekennzeichnet.
  • Personenkult: Sowohl Stalin als auch Hitler etablierten sich als Führerfiguren mit umfassender Macht und betrieben einen Personenkult um ihre Person.
  • Staatswirtschaft: Beide Systeme griffen stark in die Wirtschaft ein und nutzten sie zur Durchsetzung ihrer Ideologie.
  • Propaganda: Propaganda spielte in beiden Systemen eine zentrale Rolle zur Mobilisierung der Bevölkerung und zur Legitimierung ihrer Herrschaft.
  • Verfolgung von Minderheiten: Sowohl im Stalinismus als auch im Faschismus wurden ethnische und soziale Minderheiten verfolgt und diskriminiert.

Unterschiede:

  • Ideologie: Der Faschismus basierte auf Nationalismus, Rassismus und Ultranationalismus, während der Stalinismus auf den Prinzipien des Kommunismus und der Klassenlosigkeit beruhte.
  • Expansionismus: Der Faschismus war durch seinen aggressiven Expansionismus und seinen Drang nach Krieg gekennzeichnet, während der Stalinismus anfangs defensiver agierte und Expansion eher als Mittel zur Verbreitung der kommunistischen Revolution sah.
  • Antisemitismus: Der Faschismus war stark antisemitisch geprägt, während der Stalinismus den Antisemitismus offiziell bekämpfte, ihm aber in der Praxis Vorschub leistete.

Fazit:
Obwohl es Überschneidungen zwischen Stalinismus und Faschismus gibt, ist es aufgrund der ideologischen Unterschiede und der unterschiedlichen Ausprägung von Gewalt und Expansion fraglich, Stalin als Faschisten zu bezeichnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man spricht auch vom Linksfaschismus. Allerdings ging es Marxisten nicht unbedingt um Ethnien, sondern um die feindliche Klasse. Tatsache bleibt jedoch, dass das Dritte Reich anderen marxistischen Systemen ähnelte.


Deutschlandist  22.05.2024, 16:11

Das dritte reich hat üüberhaupt nicht einem marxistischen System geähnelt und der Ausschluss der Burgeosie aus der gesellschaft lässt sich nicht mit dem Ausschluss von Minderheiten aus der Gesellschaft vergleichen. Im Kommunismus werden lediglich die Herrschaftsvollmachten an die Arbeiterklasse übergeben und man befreit sich vom Joch der herrschenden Klasse. Mit Faschismus hat das wenig bis gar nichts zu tun

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BelfastChild  22.05.2024, 18:28
@Deutschlandist

Ich kann dir nur sagen, dass etwa die Sowjetunion dem Dritten Reich ähnelte. So argumentiert auch der Film The Soviet Story (16:53 - 20:00). Und im Marxismus war es leider so, dass die feindliche Klasse vernichtet wurde.

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Deutschlandist  22.05.2024, 18:46
@BelfastChild

Aber was ist denn die feindliche klasse für ein Vergleich zu anderen Ethnien??? Also ist jedes System wo es einen zu vernichtenden Feind gibt faschistisch oder faschistoid? Sind die Amerikaner also auch Faschisten wegen ihren dauernden Bemühungen, den Kommunismus oder den Islamismus auszulöschen? Die aristokratische Herrscherklasse im Zarenreich war äußerst brutal und behandelte ihre Untertanen wie Dreck. 1913 lag die durchschnittliche Lebenserwartung im Zarenreich bei unter 40 Jahren! Kann man das damit vergleichen, die Juden ausrotten und die Slaven als Sklaven halten zu wollen? Ich glaube nicht!

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BelfastChild  22.05.2024, 19:39
@Deutschlandist

Man sollte nicht töten. Und Karl Marx war selbst ein Rassist:

https://web.de/magazine/politik/karl-marx-rassist-strassen-plaetze-namen-34817998

Möglicherweise mochte Hitler die Slawen auch deswegen nicht, da er Marx gelesen hatte.

Ich glaube nicht, dass viele Menschen wissen, dass es ausschließlich Sozialisten gewesen sind, die im 19. und 20. Jahrhundert öffentlich den Völkermord befürwortet haben. Das ist eine wenig bekannte Tatsache. Es erscheint schockierend. Ich habe hier und an anderen Universitäten Vorlesungen darüber gehalten und es wird immer mit einem Gefühl des Schockiertseins aufgenommen.
Zum ersten Mal tauchte es 1849 in Marx Neuer Rheinischen Zeitung auf. Engels beschrieb, dass der Klassenkampf nach marxistischen Begriffen bedeutet, dass wenn die sozialistische Revolution stattfindet, also Klassenkampf stattfindet, es zurückgebliebene Gesellschaften in Europa geben wird, die zwei Schritte zurückliegen, weil sie noch nicht einmal kapitalistisch sind. Er dachte dabei an die Basken, die Bretonen und die schottischen Hochländer und die Serben. Er nannte sie "Völkerabfall" und sie werden ausgerottet werden müssen, weil sie in der geschichtlichen Auseinandersetzung zwei Schritte hinterherhinken, würde es unmöglich sein, sie bis zu dem Punkt voranzubringen, an dem sie revolutionär werden würden. 
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge 
Er sprach über die Vulgarität und Schmutzigkeit der Slawen. Er war zum Beispiel der Ansicht, dass Polen kein Recht hat zu existieren. 
Pierre Rigoulot, Historiker, Institut d'histoire Sociale, Paris 
Unterliegen müsse jene Klassen und Rassen, die zu schwach sind die neuen Lebensbedingungen zu meistern. (...) Sie müssen in einem revolutionären Holocaust untergehen.
Karl Marx
Marx hat damit angefangen. Er war der Stammvater des modernen politischen Völkermordes. Ich wüsste nicht, dass vor Marx und Engels jemals ein neuzeitlicher Denker öffentlich zur Rassenvernichtung aufgerufen hat. Ich kann nichts früheres finden. Ich gehe daher davon aus, dass es bei Ihnen seinen Ursprung hat.
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge

Quelle (14:10 - 16:38)

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Deutschlandist  23.05.2024, 17:38
@BelfastChild

ich kann keine anderen quellen zum aufruf zu völkermord von marx finden, die Auffassung du sollst nicht töten teile ich nicht, da sie auch aktuell von der Oberschicht nicht gelebt wird und man muss Bedenken dass zu Lebzeiten von Marx Rassismus normalisiert war.

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Nein. Das könnte man an nichts festmachen. Er war Kommunist und hat als das den Stalinismus begründet.
Der Begriff des Stalinismus beschreibt spezifische politische, wirtschaftliche und soziale Strategien, die Stalin anwandte. Dazu zählt auch die autoritäre Herrschaftsform, die er etabliert hat. Der Stalinismus wird oft kritisch betrachtet, da er mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, wirtschaftlicher Ineffizienz und einem repressiven politischen System verbunden ist.

Faschist war er nicht.

Nein, Stalin war ein autoritärer Kommunist. Er war zudem einer der größten Faschisten die je gelebt haben. Die Definition eines Faschisten ist nicht Autorität. Das würde bedeuten es gibt im Prinzip nur Liberalismus, Monarchien und Faschismus....

Kommunist bzw. Bolschewist, was nicht das Gleiche ist wie Faschist. Beides ist totalitär und undemokratisch.