War mein Vorgehen in Ordnung?
Liebe alle,
vor längerer Zeit hat der Betreuer meiner Abschlussarbeit mich gefragt, ob ich ihm die Variablen senden kann, die ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit betrachten möchte. Hierbei kamen ziemlich viele Variablen zusammen, da ich mir noch nicht vollends sicher war, welche Forschungslücke ich betrachten möchte. Das habe ich aber nicht genau so ausgedrückt.
Jetzt habe ich große Angst bekommen, was er vor diesem Hintergrund von mir denkt. Deshalb möchte ich es ihm jetzt, im Nachhinein, nochmal mit genau diesen Worten erklären.
Findet ihr mein Vorgehen (mit den Variablen und der Erklärung im Nachhinein) nachvollziehbar?
Danke!
1 Antwort
Hallo teeliebhaber7!
Was hattest du denn ausgedrückt? Um wieviele Variablen geht es denn?
Ist die Arbeit abgegeben?
Du wirst ihm die Variablen gesandt haben, so wie er es wollte. Welche davon nun für deine Arbeit relevant sind oder waren, kannst du noch einmal nachreichen, wenn das Ereignis nicht länger her ist.
LG
gufrastella
(Man muss dazu sagen, dass viele der Variablen auch schon gemeinsam in einer Tabelle existiert haben)
Wie viele Variablen sind denn jetzt "übrig", die du in deiner Arbeit untersuchst/untersucht hast?
Vor kurzer Zeit habe ich meinem Betreuer nochmal eine kondensierte Version der Liste senden müssen, da standen die drei Variablen drin, die ich untersuchen möchte und circa 13 Variablen, die wichtigere Variablen sind, auf die man kontrollieren muss oder die eventuell sogar Ausschlusskriterien sind. Es gibt aber immer noch ein paar Variablen, bezüglich derer ich mir noch nicht ganz sicher bin, die ich aus dem Grund aber auch nicht angeführt habe; das habe ich meinem Betreuer auch mitgeteilt. Was denkst du über mein Vorgehen? Ergibt das irgendwie Sinn oder erscheint es irgendwie "planlos"?
Wenn ich es richtig verstehe, bist du noch bei der Definition des Erkenntnisinteresses und des Forschungsziels sowie des Forschungsgegenstands (welches Thema wird mit welchem Ausschnitt der Wirklichkeit bzw. Untersuchungsobjekten untersucht?), aus der du die Forschungsfrage entwickeln möchtest? Je nach Stand müssten die Variablen sortiert sein. Und über diesen Stand möchte der Betreuer vermutlich informiert werden.
Dann wäre es deine Aufgabe, alle Variablen endgültig festzulegen nach Relevanz oder Ausschluss. Das Ergebnis würde ich dann dem Betreuer mitteilen, es sei denn, du wolltest seine Meinung zu einzelnen unklaren vorher noch einmal hören.
Bin aber nicht firm im Studiumsalltag heutzutage, das ist nur meine persönliche Ansicht.
Ich bin halt auch ein sehr unsicherer Mensch, andere Menschen hätten vielleicht schon längst gesagt, so diese drei Variablen nehme ich und gut ist, aber ich bin noch dabei, meinen theoretischen Teil auszuarbeiten und daher denke ich, dass sich die Bedeutung einiger Variablen wahrscheinlich auch erst im Laufe meiner weiteren Recherchen herausstellt...
Vielen Dank für deine Antwort! Genau, die Variablen, die wirklich wichtig für mich sind, habe ich ihm letztens gesendet, weil er diese auch in einer weiteren Tabelle zusammenstellen wollte. Meinst du, es ist ok, dass ich trotzdem noch unsicher bezüglich der einen oder anderen Variable bin?
Und wenn ich dich richtig verstanden habe, ist es auch ok, dass ich ihm anfangs so viele Variablen gesendet habe, weil ich da noch nicht meine konkrete Forschungslücke hatte, richtig?
So habe ich es verstanden, ja. Habt ihr nicht darüber gesprochen, bis wann die Frage der Variablen geklärt sein sollte, wenn der Zeitpunkt überhaupt wichtig ist? Das wäre meine Frage an den Betreuer, um nicht ständig unter Druck zu sein, bis wann er was erwartet. Klärt das doch, wie du arbeitest, wie du die Variablen aussortieren möchtest und ob das Vorgehen zu zeitraubend sein könnte oder in Ordnung ist.
Wie gesagt, ich kenne die zeitlichen Gepflogenheiten nicht.
Alles klar, vielen Dank dir! Dann ist es ja auch in Ordnung, dass ich auch aktuell noch nicht zu 100% sicher bezüglich einiger Variablen bin, richtig? Das hängt tatsächlich auch damit zusammen, dass ich gar nicht weiß, ob die ein oder andere Variable erfasst wurde.
Das ist eine gute Idee, ich werde beim nächsten Mal einmal meinen Zeitplan ansprechen und dass es von meiner Seite eigentlich keinen Druck gibt, jetzt sofort mit den Auswertungen anzufangen, weil ich noch viel Zeit habe. Mal schauen, vielleicht gibt es ja von seiner Seite Zeitdruck, weil er letztens ziemlich spontan alle relevanten Variablen von mir wissen wollte (die ich ihm dann gesendet habe); eigentlich dachte ich, ich hätte noch mehr Zeit (weil ich ja keinen Zeitdruck mit meiner Arbeit habe).
Ja, das wäre schön, wenn ihr das miteinander klären könntet.
Ok, vielen Dank für deine Antwort! Und was denkst du bezüglich der Frage in meinem letzten Kommentar? Entschuldige, ich bin gerade wieder etwas im Panik-Modus ':-)
Wenn du erst dabei bist, die Forschungslücke zu identifizieren, kannst du dich noch nicht in Bezug auf alle relevanten Variablen entschieden haben.
Dann bist noch bei der Recherche, beim Sammeln und Sichten.
Mittlerweile weiß ich allerdings schon recht genau, was meine Forschungslücke ist (die wichtigsten Variablen habe ich meinem Betreuer letztens gesendet); allerdings bin ich mir dennoch hinsichtlich ein paar Variablen unsicher, auch, weil ich nicht weiß, ob wir sie überhaupt erfasst haben (habe dazu keine genauen Infos gefunden)...
Kannst du von deinem Betreuer eine Antwort auf die offene Frage (ob wir sie überhaupt erfasst haben) erhalten?
Das ist eine gute Idee. Ich habe ihm in meiner letzten Mail gesagt, dass ich noch unsicher bezüglich einiger Variablen bin, die ich an dieser Stelle nicht aufgeführt habe; dann spezifiziere ich in unserem nächsten Gespräch einfach nochmal, dass ich mir unsicher bin, weil ich nicht weiß, ob diese erfasst wurden und frage ihn, ob ich ihm diese per Mail senden kann.
Damit müsste ja eigentlich klar sein, dass meine Unsicherheit nicht von Planlosigkeit herrührt, sondern davon, dass ich zuerst noch am Eruieren meiner Forschunslücke war und dann Unsicherheit bezüglich der vorhandenen Variablen bestand, oder?
Ja, aber wie willst du denn nun klären, ob die Variablen überhaupt in der Studie erfasst wurden?
Ich glaube, per E-Mail am ehesten (die würde ich dann ankündigen), dann hat er genug Zeit, sich diese in den Datenbanken anzusehen. Was denkst du?
Ich habe dich vielleicht missverstanden: Ich dachte, dass die kritischen Variablen von dir nicht beurteilt werden können, weil du sie gar nicht findest. Das klang für mich so, als seien sie eventuell gar nicht inhaltlich vorhanden. Daher meine Frage, ob der Betreuer dir vielleicht sagen kann, ob sie überhaupt zu finden, also vorhanden, weil erfasst sind.
Du meintest, es gäbe sie und er könne sie auch in der Datenbank finden? Und wie könnte dann deine Unsicherheit beseitigt werden ? Brauchst du Inhalte zu den Variablen, oder nur das Wissen, dass sie in der Datenbank sind? (Schwierig, da wir uns nur abstrakt über etwas unterhalten 😊).
Liebe gufrastella, genau, da hast du mich richtig verstanden; ich bin mir nicht sicher, ob die eine oder andere Variable überhaupt erfasst wurde :-) Daher dachte ich, ich frage meinen Betreuer mal, ob ich ihm diese im Zweifelsfall per Mail senden könnte, dann hat er sie schwarz auf weiß und kann in den Datenbanken nachsehen (zu diesen habe ich keinen Zugriff, daher muss er mir auch die Variablen in einer Tabelle zusammenstellen) :-) Die anderen Variablen konnte ich über ein Buch identifizieren, das ich habe oder über Studien, die publiziert wurden
Danke dir für deine Unterstützung! :-) Ich habe solche Angst gehabt, dass mein Vorgehen irgendwie "planlos" rüberkommen könnte, aber ich werde alles so ansprechen und dann wird sich das ja klären. Eine Abschlussarbeit ist ja schließlich auch ein Prozess
Ja, wenn du einen einigermaßen guten Draht zu dem Betreuer hast, scheue dich nicht, die Unklarheiten anzusprechen und gemeinsam mit ihm zu klären.
Alles klar, danke dir :-) Und du denkst auch, dass ich nicht „planlos“ rüberkomme, wenn ich die Erklärungen anführe, oder?
Du teilst dein Vorgehen mit, du bittest um Unterstützung dabei, das ist nicht planlos, sondern üblich, finde ich.
Planlos wäre, wenn du die Variablen im Nirwana suchen würdest oder täglich ändern.
Vielen Dank dir, das erleichtert mich sehr :-) Dann erkläre ich, dass ich zuerst noch am Eruieren meiner Forschunslücke war und daher so viele Variablen angefragt habe und dass jetzt noch Unsicherheit bezüglich der vorhandenen Variablen besteht und dann hat sich die Sache :-)
Wenn der Betreuer bei der Beseitigung der Unsicherheit helfen kann, indem er dir Fakten nennt, zu denen du keinen Zugang hast, dann bitte ihn darum.
Ich würde fragen: "Ich halte die Variablen X,Y und Z eventuell für wichtig, habe aber keine Informationen dazu finden können. Existiert denn überhaupt Material dazu?
(Oder ich habe es immer noch nicht verstanden).
Das mache ich, danke dir :-) Du hast es ganz richtig verstanden; ich glaube, ich habe mal wieder mehr Angst, wie mein Verhalten angekommen ist… Wahrscheinlich hat sich mein Betreuer aber sowieso so in der Art keine Gedanken dazu gemacht
Gerne!
Das erscheint gut möglich, so wie ich dich kennengelernt habe. Deine Angst verhindert womöglich, dass du einfache Sachverhalte auch einfach formulierst.
Hilf den anderen, dich zu verstehen, indem du sie direkt informierst und direkt fragst und direkt deine Gedanken äußerst, so konkret wie möglich und so abstrakt wie nötig.
Gerne! Einen friedlichen Abend wünsche ich dir (Ingwertee...)!
Danke dir :D Trinke tatsächlich gerade welchen :)
Hallo gufrastella,
vielen Dank für deine Antwort! Ich musste ihm die Variablen senden, damit er diese in einer Tabelle zusammenstellen kann. Ich habe nur gesagt, dass ich einige Variablen zur "umfassenderen Betrachtung" integriert habe und dass ich hoffe "dass das ok ist", habe aber nicht spezifiziert, dass ich noch keine konkrete Forschungslücke habe und deshalb noch nicht weiß, welche Variablen ich untersuchen möchte und auf welche Variablen ich kontrollieren muss. Daher habe ich ihm eine Liste von circa 40 Variablen gesendet, die alle im Rahmen der Studie erhoben worden sind. Das sind zwar nicht wenige Variablen, aber ich hatte Angst, dass ich irgendwas nicht habe, wenn ich dann meine Forschungslücke festlege. V. a. konnte ich auch die Relevanz von vielen Variablen nicht so gut einschätzen, weil ich in einem mir fremden Bereich schreibe. Was denkst du dazu?