War die Weimarer Republik von Anfang an chancenlos oder verraten von den eigenen Bürgern?
War die Weimarer Republik von Anfang an chancenlos oder verraten von den eigenen Bürgern?
Also hatte sie überhaupt Chance zu überleben?
7 Antworten
die weimarer republik hätte die macht und stärke gehabt die extremisten zu unterdrücken und die polizei hatte bei den straßenschlachten schon gute karten.
ich würde eher sagen wäre die weimarer republik so aufgebaut gewesen wie die BRD, hätte die sache anders ausgehen können.
also eine chance war definitiv da... nur kam dann zusätzlich noch die demütigung nach dem krieg dazu, die horrenden reparaturzahlungen und der kommunismus war ein neuer aufsteigender trend.
die zeit an sich war einfach zu kompliziert und vermutlich war deutschland damals noch nicht bereit für einen drastischen politischen wechsel von der monarchie zur demokratie.
der wechsel war eher eine revolution mit ner proklamation vom balkon aus :D
also bei weitem nicht so sanft wie die integration der DDR
Dein "Balkon" übersieht - unter anderem - die revolutionären Vorgänge in Kiel, Wilhelmshaven und anderswo.
na du sagst es ja selbst...
revolutionäre vorgänge in verschiedenen städten und das soll dann ein sauberer wechsel von völlig unterschiedlichen politischen systemen sein?
das wär ja so als würde man nächste woche wieder nen kaiser nach berlin setzen und meinen das wär dann ne perfekte monarchie :D
Wer redet denn hier von einem "sauberen" Wechsel? Entscheidend ist der Systemwechsel als solcher.
ich rede von einem sauberen wechsel...
eben weil das mit ein grund war warum die demokratie damals nicht allzu stabil war.
aber guuuuut...
dann erfreu dich an deinem ruhm ;-)
Die Art des Wechsels hatte nichts mit der Stabilität oder Instabilität der Republik zu tun.
Deine Bemerkung am Schluss kannst dir an den Hut stecken.
Tschüss.
Zur Titelfrage: weder - noch. Und ja, die Weimarer Republik hätte eine Chance zum Überleben gehabt.
Die Weimarer Republik scheiterte daran, dass Hitler und der NSDAP die Macht auf dem Silbertablett überreicht wurde, und zwar von einem Reichspräsidenten, der von Großagrarieren und Industriellen beeinflusst war und der sich insbesondere an den Interessen der politischen Rechten orientierte, die der Meinung war, man könne Hitler "einrahmen".
Der Rest ist Geschichte.
Gruß, earnest
Gruß, earnest
Sie hatte Chancen zu überleben, hat sie ja auch 13 Jahre lang. Sie hatte von Anfang an viele Probleme und Feinde, aber 1929 dachten Viele, die Gründungsprobleme wären überwunden. Ohne die Weltwirtschaftskrise wäre Hitler wahrscheinlich nie an die Macht gekommen.
Die Weimarer Republik hatte ihre Chancen. Das Problem, diese Weimarer Republik wollte keiner so recht haben. Weder die Monarchisten, weder die Kommunisten, weder die Rechtdkonservativen noch die Kirchen.
Dann hat Deutschland mit Hitler das bekommen, was es wollte..
LA
Die Weimarer Republik hätte eine Chance gehabt, wenn
- Friedrich Ebert nicht so früh gestorben wäre
und insbesondere
- die Parteien des Reichstages, die, für eine Demokratie, existenzielle Voraussetzung gehabt hätten, kompromißfähig zu sein und nicht jedes Entgegenkommen gegenüber den politischen Gegnern als Verrat an der eigenen Partei (Ideologie) angesehen hätten, was sogar zu Ermordungen von Abweichlern führte.
Die Einsicht der Kompromißnotwendigkeit war, in der "verspäteten deutschen Nation", noch nicht ausreichend entwickelt.
Das Scheitern der Republik ist nicht auf den Tod Eberts zurückzuführen, sondern auf die Totengräber der Republik: die NSDAP, die rechten Parteien, die meinten, man könne Hitler "einrahmen", auf die Kreise, die die NSDAP unterstützten, und nicht zuletzt auf dem Reichspräsidenten, der Hitler und der NSDAP die Macht überreichte.
Du meinst: die Reparationszahlungen. Das Problem war aber 1933 aufgrund von Zahlungserleichterungen kein so drängendes Problem mehr.
Der Wechsel von der Monarchie zur Demokratie war schon 1918/19 erfolgt.