War Andreas Baader ein Revolutionär oder Terrorist?
Hallo,
Ich halte am Donnerstag meine Präsenstationsprüfung darüber ob Andreas Baader (RAF) ein Revolutionär oder Terrorist war. Eigentlich habe ich jetzt in meiner Präsenation stehen das die RAF und damit auch Baader eine terroristische Gruppe waren. Jetzt finde ich aber voll viele Seiten im Internet die die erste Generation noch als Revolutionäre bezeichenen. jetzt weis ich halt nicht was stimmt und möchte von euch wissen was Baader nun war
5 Antworten
Ich glaube da gibt es kein richtig oder falsch. Das ist eine Sache des Standpunktes - für Linksextreme ist er ein Held, für andere ein Terrorist. Genauso würde ein Amerikaner einen islamistischen Anschlag für Terrorismus halten, während andere Islamisten (KEINE Moslems - Islamisten!!) ihn für einen Krieger Gottes halten.
Sind Revolutionäre immer die Guten und Terroristen immer die Bösen? Wäre eine Gegenfrage. Die französischen Revolutionäre waren ja gegen Ende auch nicht mehr so sympathisch... Wichtig ist jedoch, dass es negativ war, was er getan hat. Möglicherweise hatte er idealistische Ziele, aber bei Mord spielt das keine Rolle. Mord bleibt Mord, egal bei welchem Grund.
Ich glaube "politisch korrekt" wäre allerdings in einer GFS die Bezeichnung linksextremer Terrorist.
Dein Denkfehler liegt darin, daß du meinst, die beiden Dinge würden sich ausschließen.
Revolutionär ist nicht zwangsläufig ein positiv besetzter Begriff.
Revolutionäre Ansichten müssen nicht unbedingt friedlich vorgetragen werden.
Wenn jemand seinen revolutionären Ideen mit Gewalt zum Durchbruch verhelfen will, dann kann dieser jemand durchaus zum Terroristen werden. Letzten Endes ist es ja genau das, was die 1. RAF-Generation ausmacht. Die RAF hat ja durchaus in ihrer eigenen Logik ihr brutales Vorgehen gerechtfertigt, so wie letztlich für jede terroristische Vereinigung der Tod Andersdenkender auf dem Weg zur Durchsetzung der eigenen Ideologie gerechtfertigt ist.
Im Gegensatz zu Gudrun Ensslin oder vor allem Ulrike Meinhof war bei Baader der ideologische Überbau wahrscheinlich nur sehr rudimentär ausgeprägt. Vor allem Gudrun Ensslin musste ihrem "Baby" ideologisch stets sagen, wo es lang ging.
Meiner persönlichen Meinung nach hat bei ihm der Hang zur Randale, zum Krawallmachen, immer schon den Ausschlag gegeben. Er war ein notorischer, egozentrischer und selbstgerechter Krimineller, der in der Revoluzzer-Identität eigentlich nur eine Rechtfertigung gesucht hat.
Er fing ganz sicher als Revolutionär an - und wurde im Laufe seines Lebens zum Terroristen; Mörder (auch, wenn ihm offenbar das Schuldbewußtsein fehlte - und er glaubte, in Sinne seines Zieles zu handeln). Das ist eben das Problem bei fast allen Revolutionären, die Menschlichkeit geht schnell verloren - der Zweck heiligt für sie die Mittel - und damit ist m.E. das Ziel jeglicher Revolution durch die Methoden verdorben . Das gilt auch für die Revolutionäre der Französischen Revolution und der kommunistischen (Oktoverrevolution). Allerdings bewzeifle ich sehr, daß Baader jemals ernsthaft als Revolutionär, der etwas Positives bewirken wollte, in die Geschichte eingeht. Er ist nicht nur Mitglied der terroristischen Organisation RAF, er hat völlig den Grundsatz der Demokratie verletzt. Alles andere scheint mit ein Idealisieren von Terroristen zu sein, die die selbst gesetzten Ziele aus den Augen verloren hatten.
Darf ein Revolutionär denn kein Terrorist sein?
Das ist eine Frage der Perspektive und es gibt ja auch revolutionären Terror.
Baader war v. a. jemand, der sich nicht anpassen wollte und schon früh in Schlägereien verwickelt war. Die politischen Ideen kamen dann später dazu.
Ich hab jetzt geschrieben das er sich selbst als Revolutionär gesehen hat aber wegen ein paar Faktoren die RAF eine terroristische Gruppe war. geht das?