wann/wie/wo mit base jumping anfangen?

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Zunächst musst Du Dich zum Fallschirmspringer ausbilden lassen und einen so genannten "Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer" (so heißt der Wisch im Amtsdeutsch), auch bekannt als SPL (Sportpilotenlizenz) erwerben.

Es gibt zwei grundsätzliche Arten der Fallschirmausbildung, die "konventionelle Methode" und die "AFF-Methode". Beide führen am Ende zur gleichen Lizenz, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Die Ausbildung nach AFF-Methode ist die modernere und effizientere. Hier wirst Du nach eineinhalb Tagen Theorie und Bodenübungen sofort "ins kalte Wasser geworfen" und springst direkt aus 4.000 m Höhe aus dem Flugzeug, beobachtest selbständig die Höhe, öffnest und landest den Schirm eigenverantwortlich. Dabei begleiten Dich zwei erfahrene Sprunglehrer, die noch während des Falls z. B. Deine Haltung korrigieren können, sodass Du sehr schnelles und unmittelbares Feedback bekommst. Ab dem vierten Sprung springt nur noch ein Lehrer mit, ab dem achten Sprung wirst Du nur noch per Funk vom Boden begleitet. Frühestens nach dem 12. Sprung kannst Du die theoretische Prüfung ablegen, die Sprünge 24 und 25 sind die offiziellen praktischen Prüfungssprünge. Sprünge, bei denen etwas nicht geklappt hat wie besprochen, müssen wiederholt werden, sodass Du im Mittel auf etwa 30 Sprünge kommen wirst, bis Du die Lizenz hast. Wenn Du ein absolutes Naturtalent bist, kannst Du es natürlich auch innerhalb der vorgesehenen 25 Sprünge schaffen. Nachdem Du die Lizenz hast, solltest Du außerdem Mitglied im DFV (Deutschen Fallschirmsportverband) werden. Über den Verband bist Du auch versichert. Die Versicherung zur "Halterhaftpflicht für Luftsportgeräte" ist vorgeschrieben.

Mit der Lizenz, offiziell "Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer" genannt, kannst Du nahezu überall auf der Welt fallschirmspringen. Als Fallschirmspringer musst Du ein Sprungbuch führen und solltest Sprünge von der Dropzone abzeichnen lassen. Nach mindestens 200 nachgewiesenen Freifallsprüngen kannst Du eine Wingsuit-Einweisung (FFC - First Flight Course) bei einem qualifizierten Wingsuit-Instructor belegen und einen so genannten "Befähigungsnachweis" ablegen. Dies dauert dann an sich nur noch etwa ein bis zwei Tage. Danach darfst Du mit einer Wingsuit aus Flugzeugen springen. Es gibt auch BASE-Jumping-Einweisungen (FJC - First Jump Course), für welche ähnliche formale Voraussetzungen bezüglich der Erfahrung gelten und die innerhalb eines ähnlichen Zeitrahmens abgewickelt werden. Nach diesen kannst Du BASE mit normalen Sprunganzügen springen. In beiden Bereichen solltest Du dann zunächst die nötige Erfahrung sammeln. Wann Du Wingsuit und BASE zu WiSBASE kombinieren kannst ist dann eine Entscheidung, die Du eigenverantwortlich treffen musst. Formal gibt es hier keine Beschränkungen, aber Du solltest absolut routiniert mit beiden Dingen umgehen können, bevor Du sie kombinierst.

Grobe Einschätzung der Kosten bis Du eine Wingsuit aus einem Absetzflugzeug fliegen darfst:

  • etwa 2.600 € bis zur Lizenz
  • etwa 2.000 € für ein gebrauchtes Sportfallschirmsystem
  • etwa 5.800 € für 200 Freifallsprünge mit eigenem Equipment
  • etwa 100 € für die Wingsuit-Einweisung (Befähigungsnachweis)
  • etwa 1.000 € für die Wingsuit selbst
  • etwa 60 € pro Jahr DFV-Mitgliedschaftsbeitrag

Dazu kommen dann noch Kosten für Instandhaltung und Wartung des Equipments, Repacks des Reserveschirms und nicht zu vergessen jede Menge Bier, denn davon darfst Du bei so ziemlich jeder Gelegenheit ein paar Kästen für die Springergemeinschaft ausgeben.

  • Erster Sprung
  • Erhalt der Lizenz
  • Auslösung der Reserve
  • Automatische Reserveauslösung (AAD)
  • ...

Die Kosten für BASE kann ich nicht einschätzen, allerdings brauchst Du dafür separates Equipment, weil die Öffnungshöhen niedriger sind, als beim Skydiving. Außerdem verzichtet man beim BASE-Jumping auf einen Reserveschirm, weil man bei der niedrigen Absprunghöhe im Falle einer Fehlöffnung des Hauptschirms ohnehin keine Zeit hätte, den Hauptschirm abzutrennen und den Reserveschirm zu öffnen. Auch die ganzen tollen Backup-Devices wie Öffnungsautomaten (AADs), etc. entfallen natürlich beim BASE-Jumping, einerseits weil ein AAD den Reserveschirm öffnet und es beim BASE keinen Reserveschirm gibt, andererseits weil BASE ja nicht in flachem Gelände gesprungen wird und das AAD somit ohnehin nicht weiß, auf welcher Höhe sich der Boden befindet. Aus diesen Gründen und weil es einfach viel mehr gibt, mit dem man auf dem Weg nach unten kollidieren kann, ist BASE ungleich riskanter, als Skydiving. Ob Du dieses Risiko tatsächlich eingehen willst, kannst Du jetzt noch gar nicht beurteilen.

Ein Verzeichnis für Dropzones (Sprungplätze) findest Du hier: http://www.dropzone.com/dropzone/

Viel Spaß und lass Dich nicht von Deinem Weg abbringen. :-)

An Sponsoring darfst Du frühestens denken, NACHDEM Du durch diesen ganzen Mist durch bist und hunderte Sprünge auf dem Konto hast. Wenn Du es des Geldes wegen machst, hältst Du sowieso nicht durch.

Für beides wäre eine Fallschirmsprunglizenz Voraussetzung. Die wiederum kannst du an fast jedem Sprungplatz in Deutschland machen.

Nach frühestens weiteren 200 Sprüngen könntest du dann eine Wingsuit-Einweisung machen bei einem Wingsuit-Instructor. Dieser wird dir auch zunächst eine geeignete Wingsuit zur Verfügung stellen. Anschließend kannst du eine eigene Suit kaufen.

Bis zur Lizenz sind Kosten von mindestens 2500 Euro realistisch. Danach musst du mit folgenden Kosten rechnen:

  • Sportfallschirmsystem gebraucht: ab circa 2500 Euro oder Sportfallschirmsystem neu: ab circa 6000 Euro
  • sonstige Ausrüstung: ab circa 600 Euro (Helm, Höhenmesser, Sprungkombi, Handschuhe...)
  • Versicherung (Pflicht) 70 Euro / Jahr
  • Nachprüfung der Ausrüstung 120 Euro / Jahr
  • kleine Reparaturen und mal was Neues: auch dafür würde ich 100-200 Euro pro Jahr einplanen
  • 200 Sprünge x 30 € = 6000 €, eigenes Equipment vorausgesetzt, sonst 15-25 € pro Sprung Leihgebühr
  • (Fahrtkosten je nach Entfernung zum Platz)

Bis du die Voraussetzungen fürs Wingsuitfliegen erfüllst, wirst du also mindestens 12000 - 16000 € ausgegeben haben, plus Fahrtkosten. Die Wingsuiteinweisung und eine eigene Suit kommen dann nochmal mit etwa 1000 € obendrauf.

Wenn du dann einige hundert Sprünge Erfahrung gesammelt hast und nach wie vor den Wunsch verspürst Base-Jumping zu betreiben, wendest du dich am besten an den Verband deutscher Objektspringer (VDO), die können dir seriöse Ansprechpartner nennen, die dich über Details des Base-Jumping sowie die rechtlichen Grundlagen aufklären und auch einweisen können.

Wingsuit-Base ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte, für die du viele viele(!) Wingsuit- und Base-Jumps gemacht haben solltest bevor du es kombinieren kannst. Da die Kosten für einen Base-Jump schwer zu beziffern sind, kann man das ganze kaum annähern.

Eine Sprungplatzkarte mit Homepages der Plätze / Sprungschulen findest du hier: http://www.sprungplatzkarte.de/Pages/Dropzones_Overview.aspx?type=1