Wann verwendet man einen Hydraulik Motor?
Ich habe gerade ein Video geguckt, wo jemand eine alte Drehbank auseinandergenommen hat. Die Drehspindel wurde von einem Hydraulik Motor angetrieben. Deshalb frage ich mich, warum man mit einem E-Motor eine Hydraulikpumpe antreibt, die dann wiederrum den Hydraulikmotor antreibt um die Spindel zu drehen. Warum nicht gleich den E-Motor zum antreiben der Spindel benutzen? Unausreichende Kraft sollte doch mit einer Übersetzung kein Problem sein oder? Da geht doch einfach nur Energie bei den ganzen Umwandlungen verloren. In modernen Drehbanken habe ich auch gesehen, dass die von E-Motoren angetrieben werden können.
2 Antworten
Die Regel sind E-Motoren. In vergangenen Zeiten schaltete man einen Riemenantrieb nach, oder eine Zahnradübersetzung. Für gewisse Arbeiten, wie Gewindeschneiden benötigte man "Wechselräder", also speziell gestufte Zahnradpaarungen, um an die gewünschte und sinnvolle Drehzahl an der Arbeitsspindel zu kommen. Heutzutage macht man das auch mit Frequenzumrichtern und Drehzahlregelungen. Hydraulikmotoren haben den Vorteil, das sie sehr hohe Drehmomente liefern und auch in Drehzahl und Drehmoment einstellbar sind. Weiterhin macht es die Beschickung mit Hydrauliköl von einer Hydraulikpumpe möglich, den eigentlichen Antrieb ganz woanders aufzubauen und das Öl mit Rohrleitungen zuzuführen. (Bei einer Drehbank seh ich da aber nicht so den Sinn. Man kann ja Kabel verlegen.) Das macht man eher bei großformatigen Antrieben an Rührwerken, Walzentrocknern, Papiermaschinen, Walzwerken, etc. wo man platzmäßig begrenzt ist und nicht einfach einen gigantischen E-Motor montieren kann. Die Leistungsdichte eines H.-Motors ist eben sehr groß.
Du schriebst "alte Drehbank". Ich vermute, so alt, dass zum Zeitpunkt als die Maschine konstruiert und gebaut wurde, Frequenzumrichter noch Scince Ficton waren. Durch die Regelung des Volumenstromes bzw. bei bestimmten Motoren oder Pumpen das Ändern des Anstellwinkels kann man die Drehzahl am Ausgang stufenlos regeln.
also mitte, ende der 1990er Das war so die Zeit, als Frequenzumrichter wohl schon etwas waren, das man kannte, für so was einfaches wie eine Drehbank aber wohl noch zu teuer. Ich weiß noch, als ich 2001 mit der Ausbildung anfing, da ging es so ganz langsam los, dass die Dinger auch Einzug erhalten haben.
Ich kenne einen 11 kW Frequenzumrichter aus einer Gießerei, der muss so in der Zeit, als die Maschine aus deiner sicht entstand. Das war ein großer Standschrank voll mit dicker Leistungselektronik, Lüftern, Kühlkörpern und Sicherheitsbeschaltung. Alleine das Steuergerät für das Ding, das war deutlich größer als ein moderner FU dieser Leistungsklasse.
ich glaube sie war etwas jünger als 30 jahre