Wann ist man kein Immigrant mehr?
Entschuldigung jetzt schon einmal für diese "tiefgründige" und sehr wichtige Frage, aber wenn eine schottisch-dänische Familie seit ungefähr 6 Generationen in Deutschland lebt, ist sie dann trotzdem eine Immigrantenfamilie oder schon eingedeutscht (sagt man das überhaupt so? kenne ich nur von Wörtern...)?
Es hat bestimmt niemand wirklich schon seit Beginn der Existenz der Familienangehörigkeit permanent im heutigen Deutschland oder sonst irgendwo gelebt. Zumindest fällt mir niemand ein, der dadurch jemals aufgefallen wäre. Aber die einen leben eben schon sehr lange in einem bestimmten Land und andere eben in einem anderen und reisen gelegentlich, wandern aus, aus welchem Grund auch immer.
Hat das überhaupt mit den Generationen zutun oder vielmehr mit der Art und Weise wie man sich anpasst, um in einem Land zu leben, und/oder der Staatsangehörigkeit, die man daraufhin irgendwann einmal angenommen hat?
Immigrant heißt ja, dass man zugewandert ist und das trifft dann doch immer noch zu, obwohl es länger her ist, oder liege ich falsch?
5 Antworten
Das ist ganz einfach.
Immigrant*in ist man solange, bis man, nach der Einwanderung, die deutsche Staatsbürgerschaft hat.
Also jemand der hier geboren ist, hat keinen "Migranten Status".
Aber wir leben in einer Demokratie, und da kannst du dich als Immigrant bezeichnen.
Solange es keine anderen Menschen verletzt oder bevorzugt.
ANHANG:
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/264009/was-ist-eine-diaspora/
Hansi
Also
ich habe auch ganz andere Wurzeln, wie die "Eingebornen" hier in Bayern.
Diaspora finde ich besser.
Ganz Franken lebt, seit Napoleon, in dieser...
Hansi
Immigrant ist man für mich nur, wenn man aus einem anderen Land eingewandert ist.
Wer hier geboren und aufgewachsen ist, der ist Deutscher (in Deutschland). Mir ausländischen Wurzeln.
Da liegt mein Verständnisproblem. Aber so macht das durchaus mehr Sinn, meine ich. Danke für deine Antwort.
oder schon eingedeutscht
Das können wir wohl schlechter beantworten als die betreffende Familie selbst. Man ist, wenn man in Deutschland geboren wird, sowieso kein Migrant, sondern maximal ein Migrantenkind. Und abhängig davon, ob man sich als Migrant immigrieren lässt und die Kultur und Gebräuche des Gastlandes akzeptiert und zu einem großen Teil (das externe Leben betreffend) auch zulässt, wird man als immigriert angesehen, bzw. evtl. nicht mehr darauf geachtet, ob man Migrant ist/war oder nicht.
Wenn du dich - in deinem Beispiel - deutsch fühlst.
Zugehörigkeit ist sehr wichtig. Hängst du so wie einige Türken z.B noch am Land deiner Eltern, bist du nicht deutsch.
Schließt du deutsche Bräuche, die deutsche Art, und die Kultur/Geschichte in dein Wesen ein und fühlst mit dem Land, dann bist du kein Immigrant.
Schwierig, schwierig. Irgend etwas dazwischen gibt es wahrscheinlich nicht, oder?
Nun. Was heißt dazwischen? Niemand identifiziert sich bewusst, tagtäglich, dass er deutsch ist. Man ist es einfach in seinem Wesen.
So musst du nichtmal patriotisch sein, sondern es nur als Heimat sehen.
Für mich ist eine Person, die in ein Land einwandert oder eingewandert ist ein Immigrant. Die Kinder, die hier von abstammen, sind für mich schon keine Immigranten mehr.
Naja, so bezeichnen würde ich mich nicht. Habe halt andere Wurzeln, aber das wars auch. Hat mich nur interessiert. Danke für deine Antwort.