Wann habt ihr dem Arbeitgeber gesagt, dass ihr schwanger seid in Pflege?

4 Antworten

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Hallo,

ich arbeite nicht in der Pflege, aber im Rettungsdienst und habe direkt mit offenen Karten gespielt.
Ich hatte den positiven Test in der Hand und habe einen Termin beim Frauenarzt vereinbart. Dann habe ich meinen Arbeitgeber informiert, der mich sofort ins Beschäftigungsverbot geschickt hat, auch wenn die Schwangerschaft noch gar nicht bestätigt war.
Eine Woche später hatte ich dann den Termin, habe meine Bestätigung bekommen, beim Arbeitgeber eingereicht und dann nochmal ein schriftliches Beschäftigungsverbot bekommen.
Klar, es kann sooooo viel passieren in den ersten 12 Wochen, aber mir war das Risiko einfach zu groß. Heben, tragen, Infektionen… Das wollte ich nicht verantworten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich arbeite auch in der Pflege und zwar auf einer Station mit Schwerstpflegefällen. Wir haben kaum einen, der nicht bettlägerig, im Pflegerollstuhl sitzt usw. Entsprechend war es mir zu meiner eigenen Sicherheit wichtig, meine Schwangerschaft sehr früh bekannt zu machen.

In der 6. Woche bekam ich das Attest von der Frauenärztin, das ich beim AG eingereicht habe.

Vor der vierzehnten Woche hat bei uns niemand mit offenen Karten gespielt. Vorher ist die Gefahr einfach zu groß, dass es spontan abgeht.


MaraMiez  14.06.2021, 23:10

Was schade ist, denn wenn das passiert, steht Frau damit alleine da und kann es niemandem erzählen, weil ja noch keiner was davon wusste.

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michi57319  15.06.2021, 00:53
@MaraMiez

Müssen Kollegen und AG immer alles wissen? Mag ja sein, dass es Menschen gibt, die nur solche zur Interaktion haben. Für Freud und Leid zu teilen gibt es hoffentlich genug Familie und Freunde.

Wenn so was passiert, reicht die Info auch dann noch.

Wobei der AG kein Anrecht darauf hat zu wissen, warum ein AN sich krank abmeldet.

Ein Arbeitsverhältnis, in dem freundschaftliche Verhältnisse herrschen, ist ja nicht die Regel.

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MaraMiez  15.06.2021, 08:28
@michi57319

Das mag sein, trotzdem kann ich das doch schade finden.

Man kanns aber auch ganz pragmatisch sehen: keine Vorteile durch den Mutterschutz, solang der AG von nichts weiß. Bei mir z.B. ist man den ganzen Tag auf den Beinen, muss schweres Gerät bedienen und schwer heben, außerdem wird dauernd der Einsatzplan geändert und man kann nix planen, sonst ist man dem AG schnell zu unflexibel und wird ersetzt. Sobald der weiß, dass jemand schwanger ist, schwupps steht jederzeit ein Stuhl zur Verfügung, man muss die schweren Arbeiten nicht mehr machen, es sei denn man will unbedingt und man ist der einzige, dessen geplante Arbeitszeiten nicht mehr geändert werden, damit man seine Arzttermine etc. sinnvoll planen kann (oder wie es aktuell der Fall ist: durch ständig wechselnden Kundenkontakt und die fehlende Möglichkeit immer Abstände einhalten zu können, ist das Risiko einer Ansteckung mit Corona zu hoch und deswegen gehts direkt ins Beschäftigungsverbot, weil die Ansteckung für eine Schwangeer gefährlicher ist, als für nicht-schwangere).

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Bin zwar nicht in der Pflege, aber ich hab es gesagt, sobald ich eine Schwangerschaftsbescheinigung vom Frauenarzt bekommen habe.