Vor der ganzen Klasse in Mathe blamiert?
Heute hat mich der Lehrer so oft einfach so drangenommen & ich wusste nicht mal mehr die einfachsten Aufgaben & ich war dazu auch sehr nervös, vor allem weil die anderen mich ausgelacht haben. Ich fühle mich so dumm...
7 Antworten
Sowohl vom Lehrer vorgeführt werden wie auch auslachen gehört sich überhaupt gar nicht. Ich kann nicht beurteilen welche Aufgaben du hättest vorrechnen sollen und ob du diese normalerweise beherrschst oder nicht.
Die schlimme Botschaft ist aber, wenn Du nicht sofort was tust, wird sich das bei dir, bei deinem Lehrer und bei deinen Mitschülern fest setzen. Warte nicht bis andere dir helfen, suche dir aktiv Hilfe.
Ich denke aber zumindest das Auslachen sollte eine Aktion von deiner Seite aus zur Folge haben. Gibt es an deiner Schule Sozialpädagogen oder Vertrauenslehrer, an die du dich wenden kannst? Diese sind normalerweise in solchen Themen geschult und können dich sowohl deiner Klasse gegenüber wie auch gegenüber dem Lehrer unterstützen. Dies sollte in zwei getrennten Veranstaltungen statt finden damit sich die beiden "gegnerischen" Gruppen nicht gegenseitig unterstützen können.
Etwas anderes ist es mit dem rein fachlichen Thema. Hier solltest du dir zunächst tief in die Augen schauen und dir Rechenschaft darüber ablegen ob du den Stoff und Mathematik insgesamt wirklich beherrschst. Wenn du denkst dass du mindestens auf Vierer-Niveau bist, solltest du versuchen, deinen Lehrer auch davon zu überzeugen. Damit du nicht wieder vor der ganzen Klasse einen Blackout bekommst wäre es sinnvoll, das in einer Sprechstunde des Leherers zu tun. Es kann dann sein dass er dir entweder eine zweite Chance gibt (bis dahin sollte das mit dem Auslachen geklärt sein) oder dich in Zukunft eher über die Unterrichtsbeteiligung und die schriftlichen Noten bewertet und die Ausfragung als Ausrutscher bewerten.
Wenn du aber feststellst dass du zu tiefe Lücken hast um sicher auf die Vier zu kommen hilft nur üben, üben, üben. Mathematik ist einfach völlig unverständlich, wenn die Grundlagen fehlen. Nach meiner Ansicht sind diese in dieser Reihenfolge:
- kleines Einmaleins (kein Witz, du wirst nicht glauben wieviele bereits bei 6x7 zum Taschenrechner greifen).
- Bruchrechnen (OHNE Taschenrechner! Diese Geräte mit denen man inzwischen formal Bruchrechnen kann sind eine echte Intelligenzverminderungsmaschine!).
- Schriftliches Rechnen mit Komma (ohne Taschenrechner), Kommas nach links und rechts verschieben.
- Termrechnen (Ausklammern, ausmultiplizieren, zusammenfassen, Terme kürzen, ...).
- Nicht schaden können solche Dinge wie Teilbarkeitsregeln und ein Gefühl für Grössen (kann das Ergebnis passen, ist es nicht zu groß/zu klein).
Wenn du dies alles beherrschst solltest du mit allen Themen, die die Schulmathematik auf dich wirft zurecht kommen können. Um wirklich gut in Mathematik zu werden gehör noch ein Interesse an der Sache dazu. Das hat nicht jeder, und dann fehlt einfach die nötige Leidenschaft um sich in Themen reinzubeissen. Aber ich bin der Meinung dass jeder, der nicht unter Dyskalkulie oder anderen Krankheiten leidet eine 3 oder 4 in Mathe schaffen kann. Laß dich nicht runter kriegen und denke daran:
DU MUSST JETZT LOS LEGEN!
Viel Erfolg!
Noch eine persönliche Erfahrung aus meiner Schulzeit. Mich hat mal eine Französisch-Lehrerin in der 9. Klasse vorgeführt. Meine Aussprache sowohl in Englisch wie in Französisch ist mit starkem Akzent behaftet, und diesen wollte sie wohl weg bekommen. Sie lies mich den selben Satz immer wieder und wieder vorlesen, bis mir buchstäblich die Tränen kamen, und das vor der versammelten Klasse. Die Reaktion meiner Mitschüler (und ich war sicher nicht einer der bekanntesten oder beliebtesten in der Klasse) berührt mich heute noch. Einer nach der Anderen hat sein/ihr Buch geschlossen und den Unterricht begonnen zu boykottieren. Am Ende saß die versammelte Klasse mit verschränkten Armen da und hat nur noch der Lehrerin ins Gesicht gestarrt. Sie hat es dann aufgegeben (und mcih für Französisch als hoffnungslosem Fall, der ich auch war/bin einsortiert). Damals galt Solidarität scheinbar noch ein wenig...
Hallo,
ich finde echt toll, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast, und du hast recht: Solidarität ist wirklich viel wert!
Gruß
Sich zu blamieren ist doof, keine Frage. Aber wenn man das mit Humor nimmt, dann fällt es einem viel leichter. Man muss einfach ein bisschen über sich selbst lachen können. Dann machen sich die anderen nicht mehr über Dich lustig, sondern ihr lacht alle zusammen.
Nervös vor der Klasse zu sein ist ja auch völlig normal, würde ja vielen anderen auch so gehen.
Aber lerne jetzt einfach mal den Stoff für nächstes mal, dann hast Du auch ein bisschen mehr Sicherheit in Dir selbst, wenn Du was vortragen musst.
Sprich erst mit dem Klassenlehrer. Wenn das nichts hilft, zum Vertrauenslehrer, Eltern oder Schulleitung.
Kann dich da voll und ganz verstehen. Rede mit deinen Eltern darüber. Gehe zur Schulleitung oder zu deinem Klassenlehrer.
Hak es ab als schwarzen Tag, manchmal ist man eben nicht ganz da.
Ich hatte viele Lehrer mit solch "sadistischen" Tendenzen, wo man meinen konnte, denen geht einer ab, wenn sie Schüler so blossstellen.
Wenn er das immer tut sollte man mal über ein Gespräch mit seinem Chef nachdenken.