Viele Punkte von Checkliste "Merkmale narzisstischer Persönlichkeiten" von Joe Navarro aus dem "Spiegel" treffen auf mich zu- was soll ich machen?
Es geht um diese Checkliste, die man eigentlich bei anderen Personen überprüfen soll und nicht bei sich selbst^^
Ich wurde in der Vergangenheit gemobbt und deshalb bin ich heute jemand, der möglichst seine Stärken zeigen will und bei nicht-privaten Kontakten mit Menschen so "kalt und stark" wie möglich auftreten möchte. Ich würde selbst sagen, dass von dieser Liste definitiv mehr als 15 Eigenschaften auf mich zutreffen... vor allen Dingen ist es mir auch sehr wichtig, was andere von mir halten...
was sollte ich tun? Und wäre das eine sehr schwere Erkrankung?
2 Antworten
Wenn du dich intensiver mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung beschäftigst, wirst du auf ein sehr wichtiges Kriterium stoßen: Menschen, die eine derartige Persönlichkeitsstörung haben, fehlt die Einsichtsfähigkeit in ihre Erkrankung. D. h. sie können so einen Test machen, würden sich aber auch hier selbst belügen.
Im Umkehrschluss musst du dir nicht allzu viele Gedanken machen, eine NP zu haben.
Im Übrigen treffen viele Feststellungen des Katalogs auch auf jeden nicht Erkrankten zu. Lediglich die Menge/Summe macht es zu einer Erkrankung.
Im Prinzip stimmt das natürlich, wozu man sich als Beweis nur die immer wieder korrigierten Idealwerte des Blutdrucks z. B. ansehen kann.
In diesem Fall allerdings geht es um einen 130 Fragen umfassenden Fragebogen, bei dem der FS lediglich mehr als 15 für sich in Anspruch nahm. Eine Schwalbe macht ja auch noch keinen Sommer :-)
Das kann dir nur ein Psychiater sagen. Auf mich treffen so ziemlich alle Punkte zu und ich neige laut Psychiater zu dieser PS (genaue Diagnose kann erst erfolgen, wenn ich älter bin). Und laut anderen Psychiatern erkennt man einen Narzissten schon daran, dass er selbst fest davon überzeugt ist, einer zu sein, aber keine Ahnung, ob das jetzt stimmt. Ich leugne es zumindest dann nicht, wenn ich wie hier anonym bleiben kann.
Eine schwere ,,Erkrankung" ist es nun wirklich nicht. Mangelnde Empathie, wie sie öfter vorkommt, kann vor allem in manchen Bereichen nützlich sein und es ist nie schlecht, großen Wert auf z.B. gute Leistung zu legen.
Geh einfach mal zum Psychiater, wenn es dich wirklich interessiert.
Kann ich es nicht noch radikaler sehen?
Welche Menge/Summe aus einer Abweichung vom Mittelwert eine Krankheit macht, ist Ermessenssache der Mediziner - nicht selten auch im Verbund mit der Pharmaindustrie.-