Viele Professoren gläubig?

14 Antworten

Mir ist aufgefallen, dass viele Profs und Doktoren gläubig sind.

Frag mal nach, was sie genau glauben. Je mehr diese Leute über Naturwissenschaften wissen, vor allem über Biologie und Gehirnforschung, desto weniger naiv ist ihre Vorstellung. Da gibt es Leute, die sagen, sie glauben an Gott. Wenn du aber nachfragst, was sie mit Gott meinen, dann kommen Antworten wie:

"Da muss doch noch irgend etwas sein..."

"Gott ist das, was gemacht hat, dass alles entstanden ist."

"Ich glaube an eine universelle Energie, die alles zusammen hält."

"Gott ist die erste Ursache."

"Vielleicht ist Gott das Nichts, aus dem alles entstanden ist."

Wenn du dem Obigen zustimmst, heisst das nicht, dass es Adam und Eva oder die Arche Noah gegeben hat. Es heisst nicht, dass da ein bewusst denkendes Wesen das Universum nach einem Plan geschaffen hat. Es heisst nicht, dass Maria jungfräulich ein Kind gebärte, das ausserdem Gottes Sohn war und in dessen Auftrag gekreuzigt wurde, damit dieser Gott uns Menschen die Sünde vergeben konnte, die Nachfahren von Adam und Eva zu sein, die vor undenkbarer Zeit mal einen Apfel klauten.

Also frag genau nach, was die glauben. Und weshalb. Das ist in den Naturwissenschaften nämlich viel wichtiger: Mit welcher Begründung jemand etwas glaubt ist wichtiger, als wer das glaubt. - Ich vermute, die meisten dieser Wissenschaftler glauben an Gott, weil sie in frühester Kindheit gelernt haben, dass Glauben Geborgenheit gibt.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Zunächst einmal bin ich mir absolut nicht sicher das deine Einschätzung richtig ist.

Dafür bräuchte es eine Umfrage von Tausenden Professoren welchen Glauben sie haben und ob sie eher streng gläubig sind oder nicht.

Aber grundsätzlich ist es kein Wiederspruch.

Die Bibel ist nämlich in erstaunlich vielen Punkten Zutreffend. Die Schöpfungsgeschichte zum Beispiel. Die wird auch gerne als Beispiel dafür genommen warum die Bibel falsch sein muss.

Aber wenn man nur von einer Annahme ausgeht stimmt die Schöpfungsgeschichte der Bibel tatsächlich. Die Annahme wäre "es gibt Metaphern und andere Rethorische Stylmittel in der Bibel".

Man muss bei der Schöpfung nur den "Tag" als einen unbestimmt langen Schöpfungsabschnitt sehen und schon stimmt die Bibel mit der Wissenschaft überein.

Und wenn man darüber nachdenkt kann ein Tag im Biblischen Sinne bei der Schöpfung nicht die Umdrehung der Erde in Relation zur Position der Sonne sein oder ein Zeitabschnitt von 24 Stunden.

Den wie lange würde ein "Tag" dauern wenn es weder Sonnen noch Planeten gibt ?


Naimrif  15.11.2022, 14:46

(aber selbst dann stimmt ja wohl die Schöpfungsreihenfolge nicht. Die Pflanzen waren nicht vor der Sonne da.)

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Asporc  15.11.2022, 23:30
@Naimrif

Was Produziert den "licht" ? Sonnen ? Und die stehen an Punkt 1.

Aber ja den Punkt Himmelskörper hatte ich tatsächlich vergessen.

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Naimrif  16.11.2022, 13:21
@Asporc

Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen als Zeichen für Festzeiten, für Tage und Jahre dienen. 15 Sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, um über die Erde hin zu leuchten. Und so geschah es. 16 Gott machte die beiden großen Lichter, das große zur Herrschaft über den Tag, das kleine zur Herrschaft über die Nacht, und die Sterne. 17 Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde leuchten, 18 über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war. 19 Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag. 

Warum es vorher schon Tag und Nacht gabe (erster Tag:  Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht) ohne diese Lichter, habe ich noch nie so recht verstanden. Aber ich verstehe die Geschichte eh nicht wörtlich und habe für meine Person daher kein Problem.

(Und dass die ersten Tiere die Fische waren, das passt ja - aber dass die Vögel vor den Landtieren da waren, ist nicht so der aktuelles Forschungsstand....)

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Ich sehe da keinen Widerspruch.

Wenn man mal ganz weit zurückgeht, bevor Wissenschaftler Wissenschaftler waren, oder auch nur so genannt wurden, waren es die Pastoren, Mönche und Nonnen, die dokumentierten, welche Pflanzen zu was zu gebrauchen waren, oder welche Tiere in der Gegend lebten. Sie hatten Zeit und konnten sich den Fragen des "Wie" und "Warum" widmen.

Glaube und Wissenschaft schließen sich nicht aus - sie können wunderbar nebeneinander her existieren.

Als Leseempfehlung gebe ich die folgende Bücher mit:

  • Die Wissenschaft der Rundwelt (Pratchett, Stewart und Cohen)
  • Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge (Bill Bryson)

Dannibi 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 14:13

🤝kriegst n Stern

2

Wissenschaft produziert keine Wahrheit, sondern vorläufige Erkenntnis.

"Die beiden Quantenphysiker Max Planck und Werner Heisenberg waren zwar nicht gerade orthodox christlich eingestellt. Ihr Gottesbekenntnis ist dennoch beachtenswert. «Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten», versicherte Planck, «sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.» Heisenberg, der Entdecker der Unschärferelation, kam zu einem ganz ähnlichen Schluss: «Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch. Aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.»"

– Jesus. Eine Weltgeschichte. von Markus Spieker https://amzn.eu/5THBTTh