VETERINÄRMEDIZIN ODER HUMANMEDIZIN?

9 Antworten

Die zwei Berufe sind so unterschiedlich wie Dachdecker und Automechaniker... in einem Satz lässt sich das nicht klären. Ich würde zu Tiermedizin tendieren. Nich nur weil ich mit Menschen nicht viel anfangen kann, sondern weil die Ortsansässigkeit (begrenzte Ärzteanzahl für Einzugsgebiete) und die Kassenabrechnungen so Ihre Tücken haben, Krankenhaus heißt permanent Überstunden und im Ausland gibt es andere Krankheiten (zB Vieren und Missbildungen durch Inzucht und Hygienemangel, oder Armut) vorausgesetzt das Studium ist geschafft und die Frage des "wie geht es jetzt weiter" wäre Deine einzige Sorge.

Bei Tiermedizin würde ich mich spezialisieren auf Exoten (Reptilienärzte sind echt MANGELWARE) oder Großwild (ZOO). Da ist auch eine Auffangstation in Afrika oder Australien irre interessant. Bringt wohl nich so viel Kohle wie Fiffi retten oder Miez kastrieren, aber das Know How wäre überewältigend.

Ich glaube dagegen können offene Beine, Chemopatienten und Männerschnupfen nicht konkurieren.


Ella161115 
Beitragsersteller
 22.09.2017, 13:28

Schon richtig, ich hätte allerdings wenn ich Humanmedizin wählen würde den Facharzt bzw die Assistenzzeit nach dem Studium in der Chirurgie gemacht und den Facharzt in der Neuro..
bei tierärzten finde ich es reizend das sie den ganzen Tag mit tieren verbringen & denen macht deren Job auch Spaß ich seh biele Humanmediziner die kommen mit ner Fresse bis zum Boden zur Arbeit und das will ich später nicht haben

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tupper4ever  22.09.2017, 13:35
@Ella161115

Genau. Und auch in der Neurologie ist nicht jeder aus Spaß bei der Arbeit.

Was mich an Tiern faziniert, ist sie sind dankbarer, ehrlicher, nicht so jammerlappig und moralisch rein.

Ein M-Patient kann dagegen richtig nerven....in jeder Beziehung

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Puh das ist wirklich schwierig ... 

Die richtige Entscheidung zu treffen ist hierbei sehr wichtig, da sich die beiden Studiengänge doch sehr unterscheiden. 

Ich würde an deiner Stelle ein Praktikum bei einem (Human)arzt oder einer (Human)klinik machen und das gleich auch bei einem Tierarzt oder einer Tierklinik. So kannst du das gut gegenüberstellen und vielleicht fällt dir dadurch die Entscheidung leichter weil du sehen kannst was der jeweilige Arzt macht. 

Ich möchte ab nächstem Jahr Veterinärmedizin aufs voller Überzeugung studieren. Das liegt daran, dass ich Tiere sehr liebe und ich mit der Veterinärmedizin im Bereich Tierschutz (in dem ich sehr aktiv bin) eine Menge machen kann. Außerdem macht mir die Arbeit mit Tieren sehr viel Spaß, ich liebe es.


Ella161115 
Beitragsersteller
 22.09.2017, 13:17

Ich habe bereits praktika in einem Tierheim und einer Pflegestätte gemacht dort konnte ich mir allerdings kein Bild machen..
ich liebe tiere ebenfalls habe auch einige Haustiere Katzen & Hunde
Ich bin am Überlegen gewesen da mein Abi-Durschnitt für beides gut wäre & viele meiner freunde mir einfach gesagt haben das Humanmedizin viel  mehr Zeit in anspruch nimmt konnte ich mich immernoch nicht entscheiden..

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kuechentiger  22.09.2017, 14:06
@Ella161115

dort konnte ich mir allerdings kein Bild machen

Wenn schon, dann musst du ein Praktikum bei einem Tierarzt machen. Und zwar nicht bei einem, der in einer schicken Praxis Luxustiere behandelt, pünktlich Feierabend hat und einen Batzen Geld verdient. 

Sondern bei einem kleinen Landtierarzt, der außer Heimtieren auch Streunerkatzen und Nutztiere behandelt, und nachts wegen einer kalbenden Kuh aus dem Bett muss.

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Duseltier  22.09.2017, 18:11
@kuechentiger

und nachts wegen einer kalbenden Kuh aus dem Bett muss.....

.....und ohnehin im Winter auch schon mal 16-Stunden-Arbeitstage absolvieren muss.

Aber du hast Recht, das vermittelt ein viel treffenderes Bild vom Beruf. Und (wie ich aus eigener Erfahrung weiß): Es fühlt sich auch ganz anders an.....

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Duseltier  22.09.2017, 13:10

Ich möchte ab nächstem Jahr Veterinärmedizin aufs voller Überzeugung studieren. Das liegt daran, dass ich Tiere sehr liebe und ich mit der Veterinärmedizin im Bereich Tierschutz (in dem ich sehr aktiv bin) eine Menge machen kann. Außerdem macht mir die Arbeit mit Tieren sehr viel Spaß, ich liebe es.

Na, dann hoffe ich mal, dass du dich schon gründlich über das Studium und das gesamte Berufsfeld informiert hast. Was ist mit Schlachthof? Da musst du zwingend durch und stehst auch mitten drin im Geschehen. Und das gleich für mehrere Wochen am Stück. Wie gehst du damit um, wenn bei Nutztieren Behandlungskosten gegen den wirtschaftlichen Wert gerechnet werden? Auch mit der massenweisen (und leider notwendigen) Tötung ganzer Tierbestände im Falle von Seuchen wirst du mit größter Wahrscheinlichkeit konfrontiert.

Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man in dieses Studium einsteigt.

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Scarlett0591  22.09.2017, 13:22
@Duseltier

Wieso kommentierst du meinen Beitrag anstatt einfach in einem eigenen Kommentar auf ihre Frage zu antworten?

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Hallo :)

Ich kann nur für die Veterinärmedizin sprechen, kenne aber auch die Humanmedizin ganz gut, da meine Schwester damals diesen Weg gewählt hat, weshalb ich denke, dir vielleicht einen Einblick in beide Seiten geben zu können.

Vergleich NC: Ich weiß nicht wie schwer es inzwischen ist in ein Vet-Studium zu kommen, da die Grenzen leider nicht alle in hochschulstart.de veröffentlicht werden können. Aber ich denke, der NC wird weiterhin höher für die Humanmedizin sein. Aber du meintest ja bereits, das wäre beides nicht das Problem, deshalb gleich zum Studium an sich.

Das Studium ist sehr ähnlich aufgebaut. Vorklinischer Teil bis zum Physikum im 4. Semester, danach der klinische Teil. In beiden Studiengängen ist ein praktisches Jahr zu absolvieren, worauf das Staatsexamen folgt. Humanmedizin dauert lediglich 1 Semester länger (12 Semester, Vet 11 Semester). Was den Lernstoff angeht, schwer zu sagen. Ich hatte damals das Gefühl, meine Schwester musste auch sehr viel lernen, aber in der Tiermedizin gibt es eben nicht nur eine Spezies, sondern viele .. sehr viele. Ich würde den Lernaufwand also doch als anspruchsvoller ode zumindest als umfangreicher als in der Humanmedizin betrachten. Grade bei zoonotischen Erkrankungen geht die Tiermedizin doch fließend in die Humanmedizin über und so spielt ist man "nebenbei" halt auch mal den Arzt für den Patientenbesitzer in der Tierarztpraxis. 

Wenn du einen Doktortitel anstrebst, bietet die Humanmedizin einige Vorteile. Die kann nämlich schon nach dem Physikum begonnen werden und dauert generell in der Regel kürzer als in der Veterinärmedizin. Dort ist es nämlich zum einen so, dass du erst nach dem Examen mit der Dissertation beginnen darfst und außerdem einen bestimmten Schnitt brauchst um direkt überhaupt eine Dr. Arbeit anfertigen zu dürfen (da gibt es aber auch Lösungen für "schlechtere" Schnitte unter 2,49 mit Probezeiten und zusätzlichen Veröffentlichungen usw.). 

Zum Beruf: In der Humanmedizin musst du zwingend einen Facharzt machen. In der Veterinärmedizin darfst du, musst du aber nicht. Das heißt, liegt dir der Klinikalltag einfach nicht, kannst du auch direkt in einer stinknormalen Praxis anfangen. Außerdem bietet die Veterinärmedizin eine unglaubliche Fülle an Berufsmöglichkeiten. Wie das in der Humanmedizin genau ist, kann ich leider nicht sagen, schätze aber, dass die Bandbreite in der Tiermedizin doch etwas größer ist. Zu den Patienten will ich eigentlich gar nichts sagen, da das etwas ist, was du dir für dich einfach überlegen musst, mit was du besser klar kommst. 

Über das Gehalt in den Praxen/ Kliniken muss man sich nicht streiten: Ist in der Humanmedizin sehr viel besser. Hier heißt es in der Veterinärmedizin, die Selbstständigkeit ist das große Ziel, denn da verdienst du sehr sehr gut (natürlich immer vorausgesetzt die Praxis läuft, ist in der Humanmedizin ja aber auch so). Das Nettogehalt eines Anfangsassistenten in der Humanmedizin entspricht in etwa dem Bruttogehalt eines Tiermediziners. Wenn du allerdings in eine andere Sparte gehst als in das klassische Berufsfeld der Praxis, schenkt sich das nicht viel. 

Meine persönliche Meinung: Ich finde beide Berufe interessant, schön und erfüllend. Ich lehne die Humanmedizin als Studium also absolut nicht ab. Warum habe ich mich also für die Veterinärmedizin entschieden? Zum einen die Herausforderung (vielleicht eine etwas kranke Einstellung .. Wer lernt schon gerne viel), was aber durch die unglaubliche Vielfalt dieses Berufes zustande kommt. Einmal die Vielfalt der Arbeitsplätze an sich (Amt, Praxis, Klinik, Schlachthof, Lebensmittelkontrolle, Hygiene, Forschung, Vertrieb, und und und...) und die Vielfalt der Patienten in der Praxis (Großtierpraxis, Kleintierpraxis, Exoten, Zoo, Fische, ...). Auch das Verhalten der Tiere zu beobachten und sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Was ich außerdem schön finde, dass der Tierarzt doch eine etwas innigere Beziehung zu seinen Patientenbesitzern hat, als der Humanmediziner. Man wird zu einer Art Vertrauensperson (nicht im medizinischen Sinne) und leiht auch gerne mal ein Ohr für private Probleme oder Ereignisse. In der Großtiermedizin gibt's auch öfter mal einen Schweinebraten, ein paar Eier oder Obst aus dem eigenen Anbau geschenkt. Medizinisch gesehen steht die Tiermedizin der Humanmedizin auch in nahezu nichts nach. CTs für Hunde und Meerschweinchen, MRTs, Röntgen, Ultraschall, Blutbilder, alles was das Medizinerherz an Diagnostik begehrt. Und aus unter anderem diesen Gründen verzichte ich gerne auf ein paar Euro mehr in der Humanmedizin.  

als Tierarzt in einer Kleintierpraxis verdienst du nicht viel Geld. Meine Schwiegertochter ist seit knapp 2 Jahren Tierärztin in einer Großtierpraxis. dort ist der Verdienst ganz ok. Das große Problem bei ihr war während des Studiums die Arbeit in einem Schlachtbetrieb. Dort hat sie Dinge miterlebt, die noch so einige Zeit nachwirkten und sie sehr nachdenklich gemacht haben. Ansonsten ist es ihr Traumberuf. Zur Humanmedizin kann ich leider nicht viel sagen. 


Ella161115 
Beitragsersteller
 22.09.2017, 18:38

Danke das bringt mich schonmal einen schritt weiter!

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Hallo,

ein guter Bekannter von mir ist Tierarzt geworden.

Dann hat er keine Anstellung gefunden und ist Pharmareferent geworden und verkaufte Medikamente an Tierärzte.

Das hat leider auch nicht lange geklappt, weil sein Umsatz zu niedrig war.

Heute macht er eine Umschulung in Richtung Wirtschaft usw.

Ich würde an deiner Stelle in Richtung Humanmedizin gehen.

Alles Gute..


Ella161115 
Beitragsersteller
 22.09.2017, 13:18

Es heißt nicht nur weil er keine anstelle bekommen hat das man das selbst nicht trotzdem versuchen kann.
Tierärzte werden genauso gebraucht wie Humanärzte.

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spikecoco  22.09.2017, 18:04
@Ella161115

dies stimmt schon. In einer Kleintierpraxis verdienst du leider nicht viel. Wenn du auch Großtiere behandelst oder dich spezialisierst, ist der Verdienst schon wesentlich besser. 

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Silo123  22.09.2017, 21:05
@spikecoco

Zu spkecoco:

Aber man verdient dann auch nur gut, wenn man eine große Praxis selber! hat und dann viele Bestände betreut. Besonders toll sind staatliche Aufträge (auch wenn die erst Jahre später bezahlt werden): Programme zur Elimierung von Krankheiten. Wenn man da fix und routiniert arbeitet,kommt man auf einen guten Stundenlohn.

Aber bis man da hinkommt, hat man meist Jahre kostenlos gearbeitet oder zu sehr! geringem Lohn.

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Duseltier  22.09.2017, 13:16

Ich würde an deiner Stelle in Richtung Humanmedizin gehen.

Nur weil ein Bekannter von dir mit der Praxisgründung nicht klar gekommen ist? Abwegiger Gedanke.

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