Verzweifelte berufliche Situation. Was soll nur aus mir werden?
Ich stecke in einer verzweifelten beruflichen Lage.
Mit 29 Jahren habe ich bisher nur ein halbes Jahr sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Und ich weiß nicht, was ich für einen Beruf ausüben/lernen soll.
Kurzfassung Lebenslauf:
Abgeschlossene Ausbildung gestaltungs-technischer Assistent (da gibt es keine Stellen) mit Fachhochschulreife
Studium Kunsttherapie (bis zur Hälfte, dann Abbruch, siehe unten)
Extrem viele Praktika: Grafikdesign, Pflege, MTLA, Reisebüro, Kreißsaal, Zeitung.
Am meisten Freunde hat mit die Kunsttherapie mit großem psychotherapeutischen Niveau gemacht. Aber auch ein Nebenjob als Küchenhilfe war cool.
Abbruch weil: Ich war Anfang bis Mitte meiner 20er immer wieder in Kliniken wegen Traumafolgestörungen aus Kindheit/Jugend.
Habe eine einjährige Reha für psychisch Kranke (2017-18) hinter mir und bin seitdem sehr stabil.
Nach weiteren beruflichen Rehamaßnahmen wollte ich 2019 eine Ausbildung zum Gesundheits-und Krankenpfleger beginnen.
Eine Woche vor Ausbildungsbeginn bekam ich eine Krebsdiagnose.
Seitdem bin ich krank geschrieben.
Aber alles ist sehr gut ausgegangen, ich kämpfe nur noch mit den Folgen der Chemo.
Den Ausbildungsplatz konnte ich behalten und werde sozusagen ein Jahr sitzen bleiben und mit fast 30 dann die Krankenpflege-Ausbildung starten.
Ich hatte mich dafür entschieden, weil Praktika in dem Bereich ganz gut waren und man recht viel Ausbildungsvergütung bekommt.
Aber nachdem ich jetzt doch echt viel auch körperlich durch habe, weiß ich nicht, ob ich das physisch und psychisch noch aushalten werde.
Meine Rehaberaterin weiß darüber bescheid, aber möchte gern warten, bis ich die Krebsreha durch habe, aber ich spüre schon, dass ich dazu tendiere, nicht die Ausbildung zu beginnen.
Was dann?
Für normale Ausbildungen mit Beginn 2020 ist es doch jetzt schon fast zu spät und ich wüsste auch gar nicht, was.
Mein Selbstbewusstsein ist nach den langen Krankheitsphasen am A.. aber ich kann noch sagen, dass ich extrem gut zeichnen kann aber das ist etwas, was nicht sehr gefragt ist und in die Werbebranche möchte ich ungern zurück.
Kunsttherapie wäre schön, doch ich kann mir eine Studienfortsetzung oder ein Studium an sich nicht mehr leisten.
Möchte doch endlich einfach unabhängig sein..
4 Antworten
Wen du gut zeichnen kanst gibt es auch berufe wo man sehr genau zeichnen muss zb technischer Zeichner. Bauzeichner. Auch musst du dir mal was klar machen es wird kaum noch möglich sein eine normale Ausbildung zu machen. Aufgrund deines alters.
Auch aufgrund deiner Gesundheit wäre das wohl eher der falsche Beruf auch ist der nichts auf dauer.Selbst wen du gesund wärst.
Wen es dir um Die Vergütung geht gibt es andere Ausbildungsberufe wo man zb im 3 ten sogar fast 2000€ brutto bekommt.
Tendenziell würde ich dir mit deinen Interessen und deinem bisherigen Weg dazu raten, mal in den Bereich der Sozialpädagogik / Sozialen Arbeit zu schauen. Ja, Studium. Aber ich denke, mit dem Mix aus Interesse an der Betreuung von Menschen im weiteren Sinne und deiner Freude an kreativen Geschichten wäre das eigentlich ein sehr passendes Berufsfeld für dich...
Ansonsten, bei Ausbildungsplätzen wird's gerade wahrscheinlich echt super schwer. Ja, es ist schon recht spät für Bewerbungen dafür. Aber hinzu kommt ja auch noch die aktuelle Situation. Ich vermute, dass da jetzt auch die Unternehmen, die sonst schon eher spät suchen, das aktuell eher lassen. Das ist gerade einfach keine Situation, in der man Personal einstellt, eher im Gegenteil...
Wenn, dann wäre noch die Frage, inwiefern vielleicht schulische Ausbildungen für dich möglich wären - nicht zuletzt auch finanziell?
Letztendlich der ganze therapeutische und pädagogische Bereich von Erzieher bis Logotherapie, sowas halt. Aber das sind eben wirklich primär die kostenpflichtigen, schulischen Ausbildungen. Und das wird natürlich schwer ohne BaFöG-Anspruch und Rücklagen...
Ich empfehle die Pflegeausbildung in jedem Fall "durchzuziehen". Aushalten, wenn es nicht gut läuft und Dich auf das danach konzentrieren.
Mit einer abgeschlossenen Pflegeausbildung wirst du auch in berufsfremden Berufen gerne genommen, bzw. kannst dann wieder studieren und nebenbei für ein anständiges Gehalt weiterarbeiten. Doch bevor Du soweit bist, heißt es sich durchbeißen, aushalten und akzeptieren dass vieles in der Pflege auch nicht gut ist.
Du musst jetzt mit 30 Jahren zeigen, dass du auch eine Sache zu Ende bringen kannst.
Und verbiete Dir selbst, abzubrechen.
Viel Kraft und alles Gute
Erst mal alles gute und viel Glück 🍀 man kann das schwer sagen . Agenturen war ich such mal. ätzend . Pflege kann einen fertig machen/ pta Ausbildung machen und dann pharmareferent im Homöopathen Bereich? Oder für Hilfsmittel . Technische Geräte? Da verdient man gut und du kannst es mit deinen Interessen ein wenig verknüpfen . und hast Freiräume. Mit zeichnen verdient man ja selten Geld . Kannst ja als hobbie behalten . Alles gute .
Ich habe keinen Anspruch mehr auf BaföG und bin Insolvent wegen dem vorherigen Studium. Ich müsste mich dann auf meine Verlobte und Nebenjobs stützen bei Studium und schulischer Ausbildung. Aber was schwebt dir vor?