verwilderter Garten - was tun?
Hi, ich habe einen kleinen Dschungel um den ich mich kümmern will/muss.
Überall sind hohe Brennesseln, Farne, Büsche, Sträucher, alte Bäume und jeeeede Menge Unkraut. Seit 10 Jahren ist nicht mehr gemacht worden und die Natur hat sich das ganze Grundstück zueigen gemacht.
Wo fang ich da am besten an? Und wie lange dauert so eine Aufgabe, wenn ich jeden Tag von früh bis spät dran arbeite? Ich hab nämlich leider nur im Urlaub dafür Zeit, da ich nicht vorort bin. Der Garten ist ca. 550 - 600m² groß.
Vielen Dank für die Hilfe, die Anregungen und Tipps.
5 Antworten
Teile den Garten in Parzellen auf und nimm Dir eine nach der anderen vor. Besorge Dir gute Gartengeräte, dann geht die Arbeit besser von der Hand. Mit einer guten Gartenschere würde ich erst einmal die Sträumer und Büsche auf die gewünschte Größe schneiden. Allerdings darauf achten, dass die jungen Triebe nicht geschnitten werden. Einige Sträucher + Büsche sollten erst im Herbst geschnitten werden. Den Schneidabfall gleich verkleinern und in Grüngutsäcke verpacken. Grüngut kann meist auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Nach Sträuchern und Büschen entferne das Unkraut. Das geht am einfachsten, wenn Du die Erde vorher wässerst. Dann kann man das Unkraut gut mit der Wurzel rausziehen. Unkraut kannst Du (falls Platz vorhanden) auf einen Komposthaufen werfen. Dort kannst Du auch den gemähten Rasenabfall entsorgen. Die Bäume würde ich jetzt nicht schneiden, sondern erst im Herbst. Sonst schneidest Du die frischen Triebe ab. Die Flächen, die Du vom Unkraut befreit hast, müssen umgegraben werden. Das ist eine verhältnismäßig schwere Arbeit. Wenn Du die nicht göhnt bist, geht das richtig in die Knochen. Vielleicht gibt es einen Baumarkt in Deiner Nähe, der einen kleinen Pflug verleiht. Das wäre eine große Hilfe. Nach dem Umgraben muss die Erde begradigt werden, damit neu ausgesät werden kann. Für einen Garten der genannten Größe brauchst Du - wenn Du jeden Tag arbeitest - mind 14 Tage, um wieder Ordnung herzustellen. Hast Du Freunde, die Dir helfen können? Als Belohnung könnte eine Gartenparty winken. Arbeite am besten mit guten Gartenhandschuhen, sonst hast Du nach getaner Arbeit sehr hässliche Hände und Fingernägel. Wenn Du alte Bäume fällen willst, mußt Du Dich bei Deiner Gemeinde erkundigen, ob Bäume dieser Größenordung (falls sie sehr hoch sind) ohne weiteres gefällt werden dürfen. Wenn es Bereiche im Garten gibt, auf denen Pflanzen wachsen, die dort weiter verbleiben sollen, solltest Du die Erde mit einem Sauzahn lockern und das Unkraut dazwischen entfernen. Blühendes Unkraut gleich auf den Kompost werfen, damit keine Samen ausgeworfen werden. Wenn Du Deinen wohlverdienten Feierabend genießt, kannst Du Pläne zeichnen, wie Du den Garten bepflanzen willst: Viel (pflegeleichten) Rasen? Oder Blumenbeete, die zu jeder Jahreszeit blühende Pflanzen hervorbringen? Weißt Du schon, welche Farben dominieren sollen? Hast Du Lieblingspflanzen? Weißt Du, welche Pflanzen mit ihnen harmonieren? Wenn Du bestehende Rasenflächen hast, die stark vermoost sind, brauchst Du einen Vertikutierer, mit dem die Fläche belüftet werden kann. Auf nachfolgender Seite findest Du weitere Hinweise: http://www.hausgarten.net/gartenformen/gartenplanung/verwilderter-garten-neuanlage.html
Bau Dir auch mal Bilder von alten Bauerngärten an. Dort findest Du Anregungen, wie Du einen bestehenden Garten verschönen kannst, ohne gleich alles neu zu machen. Sorry, wenn ich kreuz und quer geschrieben habe. Ich habe so niedergeschrieben, wie es mir einfiel :-) Viel Spass, viel Erfolg und eine liebevolle Hand, die Deine geschundenen Muskel massiert.
Sehr schön, nur bei einem stimme ich dir nicht zu: Das Unkraut darf nicht auf den Kompost. Sonst wird es sich immer wieder zügellos ausbreiten, wenn du den Kompost ausbringst.
Das mit den Parzellen finde ich super. Und ich denke, ich werde dann auch einen Gartenabfallcontainer besorgen. Auf dem Grundstück liegen viele Baumstämme und Äste herum. Ich denke, einiges hächsel ich "weg" aber dennoch kompostiert sich der Rest leider nicht von selbst, bzw. dauert einfach zu lange. Das wird dann ein echter Radikalschlag... :)
Ich hab hier nochmal ein Bild - man sieht den Weg hinters Haus. Der ganze Boden ist überwuchert von Efeu, es existiert schon ein Farn-BAUM und an der Hauswand wächst nicht nur Wein sondern der Efeu sucht sich auch hier seinen Weg. Außerdem befindet sich auf dem Grundstück jede Menge Buchsbaum, der ich schon mit ner Hecken- bzw. Astschere zu Leibe gerückt bin.
Das Bild wurde September 2011 aufgenommen
Du kannst mal "verwilderten Garten herrichten" googeln. Da werden verschiedene Wege aufgezeigt, denn die Frage ist ja auch, möchtest du den alten Bestand erhalten, oder aber einen komplett neuen Garten herrichten (was ich nicht empfehlen würde). Eine weitere Frage ist, ob das, was du für Unkraut hältst, nicht evtl. auch Stauden sind, die ihre Pracht erst entfalten werden. Oft sind gerade alte Gärten mit viel Liebe und Sachverstand angelegt worden, was sich einem Laien nicht auf den ersten Blick erschließt. Ich persönlich würde sehr behutsam an die Sache herangehen, mich dick einpacken und zunächst mal die Brennnesseln ausgraben und Wege begehbar machen. Halt alles Schritt für Schritt. Auch solltest du ein Auge darauf haben, was sich für Lebensräume entwickelt haben. Wildbienen lieben zum Beispiel Efeu, aber erst wenn er blüht, was er nur tut, wenn er sehr alt ist. Wildbienen sind äußerst liebenswert und harmlos.
Ja, da hilft dann wohl nur Schritt für Schritt. Liest sich, als war es vorher ein reiner Nutzgarten. Möglicherweise findest du unter diesem Stichwort mehr. Die Brennnesseln würde ich jedenfalls als erstes weg machen. Da hilft nur graben und entsorgen und zwar nicht auf dem Kompost, sondern wirklich weit weit weg bringen (Betriebshof der Stadt). Natürlich muss auch das andere Unkraut weggemacht werden, also rausrupfen und mindestens 2 Spatenlängen tief umgraben. Oder, der "böse Weg" mit Round up. Dann bräuchtest du quasi nur einen windstillen Tag, welcher, samt Folgetag, als regenfrei angesagt ist. Gift ausbringen, 2 Wochen warten, e voilà, sind die ersten Sorgen erst einmal weg. Den Rest schneidest du einfach, wie du meinst (nicht erwischen lassen, es ist Schonzeit für die Vögel).
Aus einen verwilderten Garten kann man oft mehr machen als aus einem abgeholzten,,, schneide ein bisschen frei und schau welche Pflanzen schön sind... die kannst du ja dann freischneiden.
Ich habe das selbst gemacht.. und jetzt einen schönen Garten! Ist arbeit aber das Resultat lohnt sich!
Auch wenn diese Diskussion schon älter ist, möchte ich Antworten, denn mir stellte sich auch diese Frage. Wir sind vor zwei Jahren eingezogen, der Garten hat eine Fläche von 12 x 100 Meter und wurde seit 10 Jahren fast gar nicht mehr gepflegt und wirklich überall machte sich Efeu breit. Mittlerweile habe ich den Efeu eingrenzen können aber nur weil ich ihn radikal aus dem Boden gezogen und zurück geschnitten habe. Sämtliche Büsche habe ich ohne Rücksicht auf Verluste getrimmt und kurz geschnitten. Dann habe ich in den vorhandenen "Beeten" das Unkraut entfernt ( Brennnesseln, sckerschachtelhalm, Giersch) und habe dann großzügig rindenmulch aufgetragen, das hat das Unkraut gut unterdrückt. Anschließend habe ich mich an die Neuanlage grkümmert. Mein einziges Problem besteht derzeit in einer scheinbar unbezwingbaren Hecke aus Brombeeren, diese ist ca 4 Meter breit 10 Meter lang und ca 3,50 Meter hoch....
Bei so starker Verwilderung hilft meist nur radikales entfernen und Ausdauer! Jahr für Jahr, aber es lohnt sich
Danke für die schnelle Antwort. Aber gegoogled habe ich schon, aber irgendwie war ich unzufrieden.
Ich möchte keinen komplett neuen Garten, sondern den alten einfach ansehnlich machen. Vor 10 Jahren war das ein schnuckeliger Garten mit viel Rasen, ein paar Tulpen, Tomaten, Bohnen/Erbsen (bin mir nicht mehr sicher) und Schnittlauch. Der Kirsch- und der Apfelbaum sind mit irgendwelchen Ranken überwuchert und können sich selbst nicht mehr entfalten. Der Efeu muss auch unbedingt eingedämmt werden...
Ich will es so herrichten, dass man das Grundstück wieder betreten kann und sich nicht wie in Jurassic Park fühlt. Am besten so, dass man das Grundstück nächstes Jahr gut verkaufen kann.